Archiv für den Monat: September 2013

Wahre Worte zur Sommsdorfer Klamm

Der mehr als beliebte Wanderweg im Rabenauer Grund ist nach wie vor gesperrt. Grund: das letzte Hochwasser hat hier so einige Schäden hinterlassen. Und so ganz nebenbei wurde auch der herrliche Pfad durch die Sommsdorfer Klamm dicht gemacht. Nicht als Folge des Hochwassers, sondern weil die Stege über drei Felskerben nach Ansicht des zuständigen Forstamtes wohl in keinem guten Zustand mehr waren. Man hat sie kurzerhand abgesägt, und den Weg gesperrt.

DSCN8441 Gesperrt: Zugang zur Sommsdofer Klamm.

Jetzt hat die “Sächsische Zeitung” in ihrer Freitaler Lokalausgabe einen Artikel samt Kommentar veröffentlicht. Fazit des Berichts: der Hauptwanderweg wird bis 2014 wieder ausgebaut. Danach aber tobt immer noch ein Streit zwischen Sachsenforst und der Stadt Rabenau, wer in Zukunft für diesen Weg verantwortlich sein soll. Die Sommsdorfer Klamm bleibt bei diesem Gezänk zwischen Bürokraten erst mal außen vor, wann der Weg wieder eröffnet wird, ist unklar.

DSCN8439 Abgesägter Steg.

Immerhin: das Forstamt hat schon mal ein Ingenieurbüro beauftragt, diesen Weg neu zu planen. Und hier spricht mir der Kommentar der “Sächsischen Zeitung” aus dem Herzen. Leider darf ich ihn hier nicht in voller Länge wiedergeben, zumal ich jedes einzelne Wort untereichen könnte. Ich beschränke mich also auf zwei Zitate aus dem Kommentar, der überschieben ist mit “Der deutsche Wald, ein Tummelplatz für Bürokraten?”:

“Es müssen „Pläne“ gemacht werden, ein Projektierungsbüro ist beauftragt – für drei kleine Brücken! “

Und weiter:

“Die Ausflügler haben dabei längst entschieden, dass der Rabenauer Grund eben nicht nur den Bürokraten gehört: Sie ignorieren einfach das Verbot.”

Chapeau an die Autorin Annett Heyse. Und nochmal der dringende Aufruf: geht durch den Rabenauer Grund! Es ist ein wenig stoppelig, es gibt Geröll am Weg, mit Sandalen, Kinderwagen oder (leider) mit Rollstühlen geht es nicht. Aber der Weg ist immer noch sehr schön, lasst ihn euch einfach von den Stempelkaruselldrehern in den Behörden nicht nehmen.

Nikolsdorfer Wände

Die Sonne lacht und es sind fast noch sommerliche Temperaturen. Also geschwinden Fußes auf in den Wald. Und da bei solcherlei Wetter in den Hauptgebieten der Sächsischen Schweiz erfahrungsgemäß großes Gewimmel herrscht, hab ich mich mal wieder in eine oft vergessene und zu Unrecht unterschätzte Ecke begeben: in die Nikolsdorfer Wände. Wie stark unterschätz, hat meine Runde gezeigt. Denn obwohl ich dachte, in dem kleinen Gebiet so ziemlich alles zu kennen, hab ich doch noch eine Menge Neues entdeckt. Als da wäre:

DSCN9468

Eine kleine aber feine Aussicht an der “Nikolsdorfer Nadel”.

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Schwedenlöcher wieder offen

Na Gott sei Dank: der oft begangene und mehr als beliebte Weg durch die Schwedenlöcher (zwischen Amselgrund und Bastei) ist wieder geöffnet. Immerhin acht Monate und damit eigentlich die ganze Saison über war er gesperrt: es drohte ein Felssturz. Bemerkenswert ist dabei, dass die eigentlichen Arbeiten, also die kontrollierte Sprengung des wackeligen Felsens und danach die Wiederherrichtung des Weges, erstaunlich schnell und schmerzlos über die Bühne gingen. In weniger als vier Wochen. Die restliche Zeit ging dafür drauf, Gutachten einzuholen, Interessenverbände zu Stellungnahmen aufzufordern und Arbeiten auszuschreiben. Deutschland eben. Aber was soll’s, jetzt kann hier wieder gewandert werden.

Wegegedanken: Glatter-Stein-Weg und Begangsteig

Immer nur auf die Nationalparkverwaltung schimpfen? Muss nicht sein, denn es gibt durchaus Ecken, wo die Verwaltung so ziemlich alles richtig gemacht hat, was man richtig machen kann. Beispielsweise bei diesen beiden Wegen im Gebiet Hohnstein-Brand. Beide Wege gehören in die Kategorie “Großes Kino”, und man darf sie legal begehen, ohne das sie gleichzeitig turnschuhtauglich ausgebaut wären. Also wollen wir und jetzt mal auf eine wirklich wunderbare Runde begeben, bei der wir noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen bekommen müssen.

Aussicht Neuwerkkanzel

Traumhafte Aussicht am Glatten-Stein-Weg

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Waldzerstörungen im Großen Zschand–heftiger als erwartet

DSCN9406Die Böhmische Nationalparkverwaltung hat im Bereich des Großen Zschand massiv Bäume gefällt, und dabei auch auf schwere Forstmaschinen zurückgegriffen. Davon wurde an anderer Stelle schon berichtet. Aber jetzt sind die Arbeiten wohl abgeschlossen, weshalb es nahe lag, mal nach dem Rechten zu schauen.

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Wegegedanken: Gratweg Thorwalder Wände

DSCN9380Hier geht es um einen  uralten Weg. Einen wirklich uralten, denn schon 1812 wurde er in Götzingers Wanderführer beschrieben, und wärmstens empfohlen: der Gratweg über die Thorwalder Wände. Und dieser Weg gehörte (und, man glaube mir: gehört noch heute) zu den spannendsten in der Sächsischen Schweiz. Weniger wegen seiner Aussichten, da gibt es nur eine richtige, aber wegen seines Ausbaus: über dutzende hölzerne Treppen, Leitern, Spreizhölzer und Stiegen zog er einst in ständigem Hoch und Runter über den Grat der Thorwalder Wände. Nun, dieser Weg ist Geschichte.  Schon 1981 wurde er gesperrt, alle Einbauten entfernt. Aber, und das ist das Gute an der Bauweise unserer Ahnen: alle diese Einbauten waren im Fels verankert oder direkt aus diesem ausgeschlegelt. Und so gibt es auch heute noch mehr als genug Tritte und Griffe, die ein Vorankommen ermöglichen. Also los, sehen wir ihn uns mal an.

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Gegen die Parkplatzanarchie

Das musste jetzt sein: wider der ständigen Anarchie beim Parken an der Hocksteinschänke hat die NPV ein schönes neues Schild angebracht. Selbiges zeigt in einer detaillierten Skizze die richtige Parkordnung an.

DSCN9353 So wird geparkt!

Ich hab es nochmal vergrößert und zwei Kringel rein gemalt: wer dort parkt, der muss wirklich genau hinschauen.

Schild neu Knifflig.

Aber ich stelle mir gerade mit einem breiten Grinsen vor, wie das Ganze in der Praxis vonstatten geht: ich parke meine Karre zunächst mal ein, wo Platz ist. Ich gehe sodann zum Schild und studiere es. Sinnigerweise habe ich natürlich ein Lineal dabei und messe aus. Sehr gut, jetzt rechne ich die Ergebnisse dieser Messung in die Natur um. Sodann entnehme ich meinem Rucksack den Zollstock (der gehört ab jetzt zur Standardausrüstung) und überprüfe in der Natur, ob ich regelgerecht dastehe. Uff, perfekt, na ja, noch einen viertel Meter nach Rechts, aber jetzt sollte es passen.

Mal davon abgesehen, dass im ganzen Rest der Republik das Symbol “Wanderparkplatz” gleichbedeutend mit “kostenlos” ist – was soll dieses? War da im Etatsposten “Schilder” noch der eine oder andere Euro übrig? Wahrscheinlich.