Archiv für den Monat: Oktober 2013

Zweimal Bielhorn, einmal Elisalex

Die Aussicht vom Bielhorn auf Herrnskretschen (Hřensko) war mir bisher eher wage bekannt. Genauer: ich hatte, im Herrnskretschener Biergarten sitzend, schon mal eine Art ummauerten Aussichtspunkt am Fels erblickt, ihn aber nicht einordnen können. Jetzt sind einige Veröffentlichungen zu dieser Aussicht erschienen, so etwa im Heimatbuchverlag oder auch auf Ingo Geiers Homepage. Also auf, erkunden wir das Ganze mal, und bauen es noch nach Möglichkeit in eine nette Tour ein.

DSCN9782 Aussicht vom Bielhorn

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Doppelt Mist

Hmm, jetzt gibt es also erste greifbare Ermittlungsergebnisse zu dem Überfall auf Hamburger Schüler in der Jugendherberge zu Ostrau. Mein komisches Bauchgefühl bei der ganzen Sache scheint sich zu betätigen: Hier der Bericht der Leipziger Volkszeitung. Also kein Neonazi-Überfall, sondern eine Prügelei unter besoffenen und Testosteron-geschwängerten Halbwüchsigen. So etwas, zumal in Verbindung mit Fußball, gibt es leider schon solange, solange es Dorffeste gibt. Natürlich haben sich schon jetzt verschiedene Politiker zu Wort gemeldet: Vertreter des linken Lagers beschuldigen die Ermittler, hier etwas unter den Tisch zu kehren, Vertreter der konservativen Parteien sagen: alles halb so wild. Ich kann, darf und will hier nicht einem endgültigem Ermittlungsergebnis vorgreifen. Aber eines gibt mir doch denken: alle Medien deutschlandweit hatten oder haben von meiner Lieblingsregion ein derartiges Bild, dass sie ohne weitere Reflexion einen rechtsradikalen Hintergrund sofort für möglich und wahrscheinlich hielten. Die Wahlergebnisse der NPD in der Region sprechen da leider ihre eigene Sprache. Und so bitte ich euch, liebe Einwohner der Sächsischen Schweiz: zeigt dieser Partei die kalte Schulter. Schon einmal haben wir hier die geballte Ladung von Klischees gnadenlos um die Ohren bekommen, und einen zweiten Joseph Kantelberg-Abdulla können wir einfach nicht gebrauchen.

Es geht nicht darum, ob ihr wirklich in diesen Maße rechtsradikal seid. Sondern es geht darum, wie andere darüber denken, dass ihr es seid. Zugegeben, das ist eine mediale Falle. Und es ist auch nicht unbedingt fair. Aber es ist nun mal so, dagegen kommt man nicht an, indem man auf “die Medien” als solche schimpft. Dagegen kommt man nur an, indem man ganz offensiv jede gefühlte oder auch tatsächlich vorhandene rechtsradikale Tendenz im Keim erstickt.

Ich bin als Großstädter schon hunderte Male in eurer Region unterwegs gewesen. Und ich habe durch die Bank weg nur liebenswerte Menschen kennen gelernt, denen jedwede faschistische Tendenz sehr fern lag. Also überzeugt bitte auch die Medien deutschlandweit davon, dass ihr allesamt gute Gastgeber seid, die jeden willkommen heißen, egal woher und wie er aussieht. Und mal ganz ehrlich: das seid ihr doch eigentlich jetzt schon. Macht also, und das ist eine kleine Bitte, euer Kreuzchen bei den nächsten Wahlen irgendwo, nur nicht bei der NPD. Dann werden solche medialen Vorverurteilungen sicher demnächst weniger werden oder gar ganz ausfallen.

Manuel Andrack

Ja, da hab ich mich mal richtig gefreut: Manuel Andrack, seines Zeichens medialer Wanderpapst Deutschlands, ist Mitglied der IG Stiegen- und Wanderfreunde geworden. Jenes  losen Zusammenschlusses von Sandsteinbegeisterten, die sich gegen Wegesperrungen, schwere Forstmaschinen inmitten des Nationalparks oder den Abriss historischer Wege einsetzen. Und in welcher IG ich mich, wie der eine oder andere hier sicher weiß, auch selbst engagagiere. Willkommen Manuel, wir wünschen dir noch viele tolle Erlebnisse im Elbsandstein.

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Manuel Andrack ließt aus seinem neustem Buch – in der Amselfallbaude, bei göttlichem Gulasch.