Archiv für den Monat: September 2013

Wegegedanken: Grenzweg

Aufgemerkt: dieses Weg ist definitiv der umstrittenste in der ganzen Sächsischen Schweiz. Er gilt nach offizieller Lesart als gesperrt, wer ihn läuft, riskiert ein Bußgeld. Weshalb es mir gestattet sei, am Anfang dieses Beitrags ganz klar von seiner Begehung abzuraten. Der Rest sei dem geneigtem Leser überlassen.

Ziemlich spontan, also eigentlich ungeplant, hatte ich mich doch entschlossen, die rangerfreie Zone vom vergangenen Wochenende noch zu einer ausgiebigen Tour zu nutzen. Eine Tour, die unter anderem auch über den Grenzweg führte. Eigentlich ist zu diesem Weg schon so ziemlich alles gesagt: er ist leicht zu finden, die Diskussionen über ihn flammen immer wieder, auch öffentlich, auf, die Haltung der NPV dazu ist seit Jahren völlig unbeweglich, der Weg dennoch allgemein bekannt und oft genutzt  – warum also an dieser Stelle noch “Wegegedanken”? Weil dieser Weg so ziemlich alles in sich vereint, was ich am Elbsandstein liebe. Stille Pfade, knackige Aufstiege, herrliche Aussichten. Es werden also jetzt mal ein paar Wegegedanken mehr.

Unbenanntes_Panorama1

Ein echtes Highlight: die Aussicht vom Kanapee am Grenzweg.

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Neue “Brücke” in der Dürrkamnitz

Die wunderbar malerische Schlucht der Dürrkamnitz (Suchá Kamenice) in der Böhmischen Schweiz – gleich hinter dem Ortsausgang von Herrnskretschen (Hřensko) links – war über viele Jahre nur bedingt passierbar. Es fehlte einfach eine Brücke, die einst von einem Hochwasser weggespült wurde. Bei Trockenheit kein Problem, da konnte man durch das ausgetrocknete Flussbett kraxeln. Machte aber die Dürrkamnitz ihrem Namen mal keine Ehre und führte Wasser, dann war hier kaum ein Weiterkommen möglich.

DSCN9633 Steg mit Plastikrohren

Alles neu macht der Herbst, und so gibt es hier jetzt zumindest ein Provisorium: einen aus Steinen aufgeschütteten Steg, mit zwei fetten Plastikrohren als Wasserdurchlass. Man möge mir diese saloppe Bemerkung verzeihen, aber dies macht doch einen wirklich “osteuropäischen” Eindruck. Bei Trockenheit und leichtem Regen erfüllt das Teil auf jeden Fall seinen Zweck. Bei Starkregen wird es dagegen überflutet. Und bei echtem Hochwasser einfach weggespült. Na ja, bis dahin zumindest muss der Wandersmann nicht mehr kraxeln, sondern kann geschwinden Fußes voran schreiten.

Rangerfreie Zone–mal wieder

RangerHin und wieder wird mir mal was zugetragen, wobei ich mich diesmal aber nicht für die Korrektheit der Information verbürgen kann. Also: nicht gleich ins Jubeln kommen, sondern nach wie vor wachen Auges durch den Wald laufen. Die knappe Info ist folgende: an diesem Wochenende sind große Teile der sächsischen Nationalparkverwaltung, gemeinsam mit ihren tschechischen Kollegen, zu Besuch im Nationalpark Bayrischer Wald. Ergo: sie sind nicht vor Ort, und können somit auch keine Waldwege nach “Falschwanderern” abgrasen. Was ihr nun aus dieser Info macht, das sei euch selbst überlassen. Aber man könnte ja…. ach, da fallen mir so viele Dinge ein.

  • Die Aussicht vom “Neuen Kanapee” am Grenzweg ist eine der schönsten solchen in der ganzen Sächsischen Schweiz. Und auch der Blick “von hinten” aufs Prebischtor kann begeistern.

  Aussicht von Kanapee

  • Wer den Thorwalder Gratweg einmal gelaufen ist, wird süchtig.

DSCN9385 Thorwalder Gratweg

  • Vielleicht wäre es auch nett, dem Jansloch oder den Resten des Kerbensteiges mal wieder einen Besuch abzustatten?

DSCN8538 Am Kerbensteig

  • Oder das Försterloch aufsuchen? Wilde Romantik!

 Im Försterloch

  • Oder gar mal den Auerhahnsteig besuchen?

Wobei, auch dies sei hier gesagt, das Fehlen der Ranger an diesem Wochenende kein Freibrief sein soll. Denn wenn man sich auf diesen alten Wegen bewegt, dann sollte man dies mit der entsprechenden Umsicht tun. Müll hinterlassen, Lärm machen, die Pfade verlassen und querfeldein latschen, Pflanzen ausreißen oder Tiere verschrecken – all dies verbietet sich irgendwie von selbst. Viel Spaß an diesem Wanderwochenende!

Verfluchter Mist

Vogel
Auch eine Möglichkeit

Die Bundestagswahlen sind vorbei, und ich bin nicht wirklich glücklich mit deren Ausgang. Aber darüber will ich hier nicht schreiben, sondern über einen anderen Aspekt: das Abschneiden der NPD. Deutschlandweit kam sie auf etwas mehr als ein Prozent, könnte also also Splittergruppe durchgehen. Und auch in Sachsen hat sie Stimmen verloren, würde also nach derzeitigem Stand auch nicht mehr in den Landtag einziehen. Aber, aber…. In meiner geliebten Sächsischen Schweiz feiert diese Partei immer noch fröhliche Urständ.

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Alternative zum Harvester?

Immer wieder gibt es Ärger, und den ganz zu Recht, wenn die Nationalparkverwaltung die tonnenschweren Harvester und Forwarder in den Wald schickt, um denselben “umzubauen”. Denn die Teile hinterlassen Schäden im Waldboden, die noch auf Jahre hinaus schon für das bloße Auge deutlich sichtbar sind. Was sie der Mikroflora und –fauna im Boden antun, ist noch viel übler. Die Verantwortlichen argumentieren, dass es keine Alternativen gebe. Denn zum einen wäre die Arbeit mit den schweren Maschinen sicherer, aber vor allem auch viel kostengünstiger als traditioneller Holzeinschlag.

Nun, das Wart “alternativlos” habe ich den letzten Jahren einmal zu viel gehört. Denn es gibt immer Alternativen, so auch hier. Und zwar gleich um die Ecke: an der Tharandter Forstakademie haben Forscher einen Harvester entwickelt, der durch den Wald “läuft”, und somit den Boden nicht mehr zerwühlt. Das Ding kann man sich wirklich wie so einen ATAT aus Starwars vorstellen. Klar, er wiegt immer noch etliche Tonnen, gräbt sich aber wenigstens nicht mehr metertief in den Boden ein. Und um auf die noch schädlicheren Forwarder ganz verzichten zu können, haben die Forscher gleich noch eine High-Tech-Variante des bekannten Seilkranes dazu entwickelt. Ein Toller Ansatz. Viele Details dazu hier.

Hat nur einen Haken: bisher gibt es nur einen Prototypen. Damit sich ein Hersteller findet, müssen erst mal genug Forstverwaltungen Interesse bekunden. Zwei haben das schon getan, eine aus Brandenburg und eine aus Meck-Pom. Also, liebe NPV: ruft doch mal in Tharandt an und sagt den Wissenschaftlern, dass ihr dringend gleich ein Dutzend der Teile haben wollt. Dann gehen sie vielleicht wirklich in Serie, und ihr müsst unseren Wald nicht mehr ganz so toll schinden.

Es folgt ein wenig Werbung

Habt ihr schon mal in die rechte obere Ecke – ja, hier gleich daneben – geschaut? Richtig, da prangt jetzt Werbung. So ein Blog kostet eben doch einiges an Zeit, und auch den einen oder anderen Euro fuffzig. Weshalb ich mich entschlossen habe, hier nun doch ein wenig Werbung, hoffentlich dezent und nicht so aufdringlich, zuzulassen. Und wenn ihr mir einen Gefallen tun wollt, und demnächst auch noch den einen oder anderen despektierlichen Text über die Sächsische Schweiz lesen wollt, dann seid nett zu mir und klickt mal drauf. Ihr müsst nichts kaufen, einfach draufklicken reicht schon. Ich verneige mich jetzt schon vor eurer Unterstützung und gelobe noch viele Tipps und Geschichten – ja und natürlich auch meine ach so beliebten Wegegedanken – zu liefern. Danke schon jetzt.

Bedürfnisse ganz natürlich befriedigen

Kürzlich hat es ja mal wieder eine der seltenen Aufführungen auf der Naturbühne in Bärs Grund bei Leupoldishain gegeben. Die hab ich leider verpasst, aber ein paar Tage später führte dann doch der Weg hier vorbei. Und was sehe ich da? Ein Lokus,  ganz ökologisch aus Holz gezimmert! Ich habe so gelacht, dass ich sämtliche Fotos verwackelt habe. Gott sei Dank hatte eine Wanderfreundin ruhigere Hände, und so konnte sie mir Bilder dieser Örtlichkeiten schicken. Erfreuen Sie sich als mit mir zusammen am wahrhaft ökologischen Abortbau.

DSCI3618 Waschbecken oder Pissoir?

DSCI3617 Kurz angetestet.

Der Teufelsgrund

Nein, hier geht es nicht um die allseits bekannten “Teufelsschlüchte” im Uttewalder Grund. Obwohl die immer einen Besuch wert sind, vor allem mit Kindern. Nein, hier geht es um den weitgehend unbekannten Teufelsgrund, zwischen der Festung Königstein und Leupoldishain gelegen. Ein wunderbar romantisches Stück Natur. Und damit eine Empfehlung für einen kleinen Spaziergang.

DSCN9451 Herrlich grün

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