Archiv für den Monat: Dezember 2014

Kleines Schmäckerchen zum neuen Jahr

Eigentlich wollte ich mich schon zur Silvesterfeier verabschieden, aber dann hab ich beim Wühlen doch noch etwas entdeckt, was ich euch nicht vorenthalten will: eine der ganz wenigen noch verfügbaren fotografischen Aufnahmen des legendären Kerbensteigs bei Hinterhermsdorf. Bisher kannte ich nur ein oft gezeigtes Foto der Schönlinder Brücke und eine sehr verschwommene Aufnahme einer der Brücken des Steiges. Dieses Bild allerdings ist von viel besserer Qualität. Und es zeigt, meiner Meinung nach, die Brücke nahe der Wolfsschlucht. Irgendwann – so der Herr Hirn regnen lässt – wird die samt des ganzen Steiges wohl wiedererstehen. Aber ob ich das noch erlebe?

Kerbensteig

Ergänzung am 2.1.2015: Axel hat mir noch ein Bild zum Thema zukommen lassen. Es zeigt die Szenerie heute und von der anderen Seite der Kirnitzsch. Die Fundamente der Brücke sind noch deutlich zu erkennen.

K 3

Haldenweg gesperrt

DSCN1020

Dieses Schild auf dem Foto steht schon seit Jahren am Haldenweg zwischen Wehlen und Rathen. Und keine Sau interessiert sich dafür. Weil es nämlich einst nach einem Felssturz aufgestellt wurde, für den sich niemand so richtig verantwortlich fühlte. Und da ja, man weiß nie, auch mal wieder so ein Fels runterkommen könnte, hat man eben flugs ein Schild aufgestellt. Damit ist man als Behörde herrlich aus dem Schneider – man muss gar nichts machen, ist aber auch für nichts mehr verantwortlich.

Aber: aktuell ist der Haldenweg auf Wehlener Gebiet jetzt richtig gesperrt. Weil nämlich tatsächlich ein Felsen runtergekommen ist. Nicht dort, wo das alte Sperrschild stand, sondern deutlich näher an Wehlen ran. Und, es geschehen Zeichen und Wunder, diesmal bekennt sich eine Behörde zu ihrer Verantwortung: die Nationalparkverwaltung lässt den Fels von einer Spezialfirma beräumen und sichern. Prima, da hat sich wohl doch – zumindest an dieser Stelle – die Erkenntnis durchgesetzt, dass “Natur Natur sein lassen” in einem besiedelten Gebiet nur bedingt funktioniert.

Wobei es da eigentlich Grundsatzdiskussionen geben müsste. Der betroffene Felshang liegt nämlich in der berüchtigten Kernzone des Nationalparks.  (Oder zumindest ganz nah dran, auf den Meter genau sind mir deren Grenzen nicht geläufig.) Und in eben jener Zone darf eigentlich kein Eingriff in die Natur erfolgen. Wenn er jetzt doch erfolgt, und das ist ja gut so, dann ist das eigentlich eine Kapitulation der “Wildnis-Fundamentalisten” vor den schnöden Realitäten.

Vielleicht ein erster Schritt zu der Erkenntnis, dass die ganze Kernzone samt ihrer nicht echten, aber von einigen Öko-Träumern konstruierten Wildnis, eine einzige Kopfgeburt ist. Bis sich diese Erkenntnis aber durchsetzt, wird noch eine Menge Wasser die Kirnitzsch runterfließen. Und jede Menge Schaden angerichtet werden.

Ach so: die derzeitige Sperrung des Haldenweges hat durchaus mal einen Sinn. Also bitte daran halten!