Malerweg in Obervogelgesang–die ewige Leier

Der Stunk geht nun schon ein paar Jahre: der Malerweg zwischen Obervogelgesang und Naundorf ist in einem schlechten Zustand. Grund: die private Besitzerin des Flures weigert sich, notwendige Instandsetzungen durchzuführen. Sie weigert sich aber auch, diese von der Gemeinde auf deren Kosten durchführen zu lassen. Warum sie das tut, bleibt ihr Geheimnis, da sie sich auch jedem Gesprächsangebot verweigert. Grund genug, mal den momentanen Ist-Zustand des Weges zu erkunden.

DSCN1465 Das ist kein Premium-Weg

Ich habe den Handlungsbedarf, der am Weg herrscht, mal in mehrere Kategorien eingeteilt. Beginnen wir also mit:

Dringender Handlungsbedarf

Der besteht vor allem bei den vielen, teilweise sehr großen Schlammlöchern, die sich auf dem Weg gebildet haben. Um sie herum führt mittlerweile eine Gewirr von Trampelpfaden, welche die Sache auch nicht besser machen. Denn hier wird, immer nahe am Schlammloch, das lockere Erdreich nierdergelatscht und somit dafür gesorgt, dass das Schlammloch weiter wächst. Eigentlich sollte ein zügiges Handeln hier auch im Interesse der Eigentümerin sein. Denn sie sieht es sicher auch nicht gern, wenn in der Kreuz und in der Quer neue Trampelpfade durch ihren Wald entstehen. Obendrein saut man sich hier garantiert Schuhe und Hosen ein – auf einem deutschlandweit beworbenen Top-Wanderweg auch nicht so toll.

DSCN1469DSCN1476 Es schlammt

Ziemlicher Handlungsbedarf

Der betrifft den Zustand des Geländers und der kaum noch vorhandenen Bänke. Nicht nur, dass das Geländer erbärmlich aussieht und an vielen Stellen schon zusammengebrochen ist. Nein, es ragen auch noch an allen Ecken rostige Nägel, alte Schrauben und spitze Enden hervor. Dasselbe gilt für die Rudimente der Bänke. Hier herrscht Verletzungsgefahr. Wenn tatsächlich etwas passieren sollte, haftet hier die Eigentümerin. Was sie eigentlich wissen sollte.

DSCN1453DSCN1455 Geländer?

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Verletzungsgefahr

Handlungsbedarf

Der besteht zum einen bei den vielen quer liegenden Bäumen. Allerdings stellen die alle keine wirklich üblen Hindernisse dar. Man kann sie bequem umgehen oder übersteigen. Einem Wanderer ist es schon mal zuzumuten, seinen Fuß 30 Zentimeter zu heben. Insofern ist das zwar ärgerlich, aber noch kein Grund, um akut einzuschreiten.

DSCN1463DSCN1466 Bäume überm Weg

Zum anderen betrifft das die Bänke am Weg. Selbst wenn hier die akute Verletzungsgefahr beseitigt ist, taugt keine mehr dazu, sich drauf zu setzen. So eine Bank hat auch symbolischen Charakter: sie sagt “Wanderer, du bist willkommen”. Das lässt Rückschlüsse zu.

DSCN1459DSCN1472 Gammel

Und zu guter Letzt sollte auch am Aussichtspunkt “Königsnase” gehandelt werden. Die dortige Rasthütte bricht demnächst zusammen (auch hier besteht Verletzungsgefahr), daneben haben Waldfrevler eine illegale Feuerstelle angelegt. Und die Aussicht selbst wächst langsam zu, viel sieht man nicht mehr.

DSCN1446DSCN1449DSCN1450 Königsnase

Kein Handlungsbedarf

Alles in bester Ordnung ist bei der Ausschilderung des Weges. War die vor zwei Jahren noch kaum vorhanden, so ist sie jetzt schon fast zu üppig. Aller Nase lang finden wir den roten Punkt als traditionelle Wegemarke und dazu das Malerwegsymbol. Meine Vermutung: hier haben Heimatfreunde einfach gehandelt.

DSCN1452 Durchgängig markiert

Fazit: es gibt viel zu tun. Ein Weg, der wie der Malerweg in der ganzen Republik beworben wird, sieht anders aus. Aber auch für einen normalen Wanderweg ist dies hier eine Schande.

Was tun? Die Eigentümerin schaltet seit Jahren auf stur. Selbst den örtlichen Bundestagsabgeordneten hat sie wegtreten lassen. Der hat daraufhin das Wort von der “Enteignung” im Mund geführt, was aber wohl sehr schwer sein dürfte. Vielleicht geling es der Gemeinde aber, den Weg “öffentlich zu widmen”. Dann würden zwar tatsächlich alle Pflichten in Sachen Wegesicherheit auf die Gemeinde übergehen. Aber das sie diese gern übernimmt, hat sie ja schon oft signalisiert. Oder aber es geschieht ein Wunder, und alle Beteiligten kommen doch noch zusammen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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