Tyssaer Wände–ein kleiner Ausflug

DSCN2861Felsgesicht

Gar kein Zweifel: die Tyssaer Wände (Tiské stěny) gehören zu den absoluten Highlights der Böhmischen Schweiz. Und natürlich kann man die wild-zerklüftete Felsenstadt auch in eine richtige Tageswanderung einbinden, etwa von Ottomühle aus. Ich will hier aber mal die Minimalvariante beschreiben, ganz einfach, weil sie sich hervorragend für Kinder (auch für recht kleine) eignet. Und natürlich auch für solche Naturfreunde, die eher einen netten Nachmittagsausflug als eine grimmige Weitwanderung im Sinn haben. Also los…

Am besten, man parkt sein Auto in Tyssa (Tisá) direkt neben der Kirche. Kostet für den ganzen Tag knapp zwei Euro. Und die Karre steht sicher.

DSCN2852 Kirche in Tyssa.

Dann die Straße überqueren und rechts vom Gottesacker den Berg hoch. Wir passieren ein ganzes Spalier von Erklärbär-Tafeln und ein schön restauriertes Kriegerdenkmal aus dem ersten Weltkrieg.

DSCN2853 Kriegsdenkmal

Noch ein paar Meter auf uraltem Pflaster bergauf, und wir stehen in einem Felsenkessel. Rechts und links von uns schon herrlich verwitterter Sandstein. Und geradeaus ein kleines Kassenhäuschen. Richtig gehört, hier muss für die Natur Eintritt bezahlt werden. Allerdings lächerlich wenig: Erwachsene rund 1,50 Euro, Kinder die Hälfte. Wer möchte, kann hier auch noch einen gedruckten Führer erwerben, der die Namen aller Felsgebilde enthält. Natürlich auf Deutsch. Das Kassenhäuschen ist in der Saison (Ostern bis Ende Oktober) eigentlich immer geöffnet, außerhalb nur bei besonders schönem Wetter. Ansonsten geht man dann eben einfach durch.

DSCN2854 Heute war der Eintritt frei.

Apropos Wetter: wir waren Mitte März hier und haben nicht schlecht gestaunt, dass auf den Wegen – vor allem auf den uralten Treppenstufen – noch jede Menge Schnee lag. Der war glitschig glatt, so dass man über ein Geländer nicht wirklich undankbar war.

Aber jetzt los. Rechts von der Kasse beginnt ein gekennzeichneter Rundweg (grüner Schrägstrich). Und an vielen Felsen finden wir jetzt Nummern. Wohl dem, der jetzt sein Erklärheftchen dabei hat, denn dort ist zu jeder Nummer etwas nachzulesen. Meist einfach nur, woran der betreffende Fels erinnert.

DSCN2865 Der hier erinnert an den Umriss Afrikas.

Es gibt jede Menge wilde Felsen, nette Pfade, kleine Höhlen und ähnliches. Einfach Augen auf und Staunen.

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Schließlich kommen wir an eine Kreuzung, die uns nach links zum Wirtshaus Touristenbaude (Turistická Chata) führt. Der Weg führt jetzt vorbei am Steinpilz, dem Wahrzeichen der Tyssaer Wände.

DSCN2872 Steinpilz

Einkehren kann man jetzt bedenkenlos, der Küche ist bodenständig und die Preise sind niedrig. So, wohl gestärkt zurück zur Kreuzung und ab jetzt dem Wegzeichen Roter Strich gefolgt. Ab jetzt gibt es weniger spektakuläre Felsen, dafür aber spektakuläre Aussichten. Der Weg führt immer an der Felskante lang, man kann bei guten Wetter sehr weit ins Land sehen. In unserem Fall kam passenderweise mal kurz die Sonne raus, so dass wir auch ein wenig Fernsicht genießen konnten.

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Obacht: nur wenige der zahlreichen Aussichtspunkte sind mit Geländern gesichert, also die lieben Kleinen scharf im Auge behalten.

Nach einem Abstieg über eine altersschiefe Treppe….

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…finden wir uns an der Kasse wieder. Direkt gegenüber beginnt ein zweiter Rundweg (wieder grüner Schrägstrich und Nummern), der jetzt durch die “Kleinen Wände” führt. Wie gehabt: bizarre Felsen und nette Auf- und Abstiege.

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Danach ist der Rundgang zu Ende und wir treten den Rückmarsch an. Alles in allem waren das gerade mal 4,5 Kilometer. Die aber so richtig Spaß machen, und für die man gut und gerne zwei Stunden – mit Einkehr auch mehr – einplanen sollte. Lohnt sich auf jeden Fall.

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