Alle Beiträge von Arndt Noack

Bergpfade und Kletterzugänge – eine Einordnung

Es folgt mal wieder ein wenig mehr Text, und wenige Bilder. Hintergrund ist ein Post der (äußerst verdienstvollen) sächsischen Bergwacht in diversen sozialen Medien. Anlass für diesen Post war ein Einsatz der Kameraden, die drei Wanderer von einem Bergpfad holen mussten, welche nicht mehr vor und zurück kamen. Ärgerlich und ein klarer Fall von Selbstüberschätzung. Im weiteren Text wurden dann aber auch Kletterzugänge erwähnt, und wörtlich: „Diese Pfade dürfen nur in Verbindung mit dem klettern an einem der Felsen betreten werden und dienen in keinster Weise als Wanderweg.“ Es entspann sich eine angeregte Diskussion, an der ich auch einen Anteil hatte. Wobei ich mich vor allem an der Formulierung „dürfen nur in Verbindung mit dem klettern an einem der Felsen betreten werden“ gerieben habe.

Deshalb jetzt hier im Folgenden eine Einordnung zum Status dieser Wege, in zwei Aspekten:

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Lesetipp: Broschüre zu Sachsens Naturlandschaften Wann ist ein Weg ein Weg?

“einmalig.” – der Titel gemahnt ein wenig an Legasthenie, ist aber recht einprägsam. In einer Broschüre des sächsischen Umweltministeriums werden jetzt die besonderen Naturlandschaften des Freistaates vorgestellt. Als da wären: Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, Königsbrücker Heide, Erzgebirge / Vogtland, Dübener Heide, Zittauer Gebirge und natürlich die Sächsische Schweiz. Ich habe mir die Broschüre, und dabei besonders das Kapitel zu meinem Lieblingsgebirge, mal angesehen.

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Wird der Nationalpark vergrößert? Dunkle Wolken am Horizont - oder nur heiße Luft?

Ein Vögelein kam mal wieder des Weges geflattert und hat mir so allerlei behördliche Dokumente im Schnabel mitgebracht. Und die haben es in sich. Denn beim Lesen drängt sich unweigerlich ein Verdacht auf: soll hier, über drei Ecken und schön langsam, der Nationalpark vergrößert werden? Und zwar auf alle Gebiete, die, vor allem links der Elbe, heute als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sind? Der aufmerksame Wanderer wird es ja sicher längst bemerkt haben: in diesem Landschaftsschutzgebiet wandert es sich irgendwie schöner als im Nationalpark. Keine „verbotenen“ Wege, dafür sogar die Neuanlage eines hochattraktiven Weges in Form des Forststeiges. Schutzhütten und Rastplätze sind jede Menge vorhanden und sie werden gepflegt. Und vor allem: der Wald wird mit Fingerspitzengefühl bewirtschaftet und nicht sich selbst überlassen.

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Zirkel, Krone, Schwarze–und tolle Aussichten

Region: linkselbisch, rund um Reinhardtsdorf-Schöna
Dauer: sieben Stunden
Entfernung: 20,5 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 1400 Meter
Schwierigkeit: Lang, viele Höhenmeter. Konditionell anspruchsvoll.
Bemerkungen: An- und Abfahrt mit der S-Bahn. Eine kürzere Streckenführung für Autofahrer am Ende des Textes. Etwa zwei Kilometer langweilige Strecke auf Asphalt. Einkehr nur relativ am Anfang der Tour in Schöna.

Zunächst eine Warnung vorweg: diese Tour verläuft auf ihrer letzten Etappe auf zwar so gut wie nie befahrenen, nicht desto trotz aber asphaltierten Wegen. Das ist, vorsichtig ausgedrückt, suboptimal. Mir ist aber keine Variante eingefallen, welche besser wäre und dabei die Runde nicht noch zusätzlich verlängert. Denn lang genug ist sie auch so schon. Obendrein geht es vier mal auf einen Berg hoch und auch wieder runter. Also auch konditionell nicht von Pappe.
Aber jammern wir nicht mehr, als unbedingt nötig und kommen wir zu den Schmäckerchen. “Zirkel” und “Krone” deuten ja schon mehr als deutlich auf zwei Gipfel, und “Schwarz”, nun, das gemahnt an den slawischen Wortstamm “černý”. Wenn sie den mal ordentlich nuscheln, dann haben sie auch die anderen beiden Gipfel.
Oder, um mich verständlich auszudrücken: wir besuchen Zirkelstein, Kaiserkrone und beide Zschirnsteine.
Außerdem sehen wir: einen Wanderer ohne Nebelmeer, Steinlöwen, einen Antikriegs-Gedenkstein, eine geschlossene Gaststätte (Jammer, Jammer), eine wunderbar neu gebaute Schutzhütte, einen großartigen Pfad im Aufstieg und eine Schande der Straßeninstandhaltung. Und bei alledem noch hervorragende Aussichten noch und nöcher. Also geschwind den Rucksack gegriffen und los.

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Ein Kahler Stein, ein Bärenstein, ein Rauenstein….

Region: Gebiet der Steine, linkselbisch
Dauer: knapp sieben Stunden
Entfernung: 16,5 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 800 Meter
Schwierigkeit: Eher entspannt. Ein paar kurze, steile Abschnitte.
Bemerkungen: Streckenwanderung mit ÖPNV. Einkehr auf dem Rauenstein. Das Wandergebiet befindet sich außerhalb des Nationalparks, hier gibt es keine „verbotenen Wege“.

….und außerdem die Stufen eines Wegelagerers, der (enttäuschende) Gesichtserker eines Monarchen, eine verzweifelte Maid, eine Höhle mit einem Wanderbuch-Pionier, Reste eines einst großen Gasthauses und ein “Refugee-Walk”. Auf dieser netten Runde, die nicht sonderlich anstrengend ist, gibt es also so allerlei zu sehen. Man möge mir geschwinden Fußes folgen.

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Lilienstein, Gamrig und ein wenig drum herum

Zunächst ein Hinweis vorweg: diese Tour tangiert die Bildungsstätte Sellnitz, einen ehemaliger Bauernhof, der heute von der Nationalparkverwaltung für Naturprogramme genutzt wird. Welche sich hauptsächlich an Grundschüler richten. Und genau jetzt, am Sonntag dem 4. Juni, findet hier das Sellnitzfest für die ganze Familie statt. Wer dies also zufällig liest, am kommenden Sonntag noch nichts weiter vor und obendrein Kinder im Schlepptau hat, der sollte mal vorbei schauen.

Für alle anderen folgt jetzt eine Tour mit schönen Aussichten und natürlich auch mit ein paar versteckten Ecken.

Region: Vordere Sächsische Schweiz
Dauer: gut sechs Stunden
Entfernung: 15 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 1100 Meter
Schwierigkeit: Eher entspannt.
Bemerkungen: Streckenwanderung mit ÖPNV. Einkehr auf dem Lilienstein an vier Tagen die Woche und am Schluss in Rathen. Alle Wege sind nach der Nationalparkverordnung erlaubt.

 

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Brandstifter und Polizisten

Mal wieder etwas Text fast ohne Bilder. Es waren zwei Meldungen, die mich die letzten Tage umtrieben. Und zu einigen Gedanken verleiteten. Über Zustimmung oder Widerspruch freue ich mich wie immer. (Dabei ein kleiner Hinweis an den Zeitgenossen, der hier mit gleicher IP-Adresse immer mehrmals auf „Blödsinn“ klickt: ein argumentativer Kommentar wäre auch nicht übel.)

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Neue Grenzübergänge–es wird konkret

In diesem Post hatte ich es schon angesprochen: von tschechischer Seite wird die Öffnung von neuen Grenzübergängen zwischen den Nationalparks gefordert. Inzwischen hat sich der deutsche Tourismusverband dem angeschlossen. Und die Vorschläge konkret gemacht. Ich will sie mal einzeln daraufhin abklopfen, wie groß der Aufwand wäre und inwieweit diese neuen Übergänge auch dem Katastrophenschutz dienen können. Fangen wir an:

1. Niedermühle, Untere Brücke

Selbige wurde 2014 in einer Nacht- und – Nebel – Aktion von der Nationalparkverwaltung abgerissen. Ohne irgendwen, etwa die Stadt Sebnitz oder den Heimatverein, vorher auch nur zu konsultieren. Die Brücke war etwas marode, das genügte.

 Hier war mal eine Brücke

Problem: die noch vorhandene “Obere Brücke” erreicht man nur auf einem recht holprigen Fußpfad, die untere solche dagegen konnte man sehr bequem erreichen, auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl.
Für den Tourismus:  könnte hier ein ein sehr attraktiver Weg auch für jene wieder entstehen, die nicht so gut zu Fuß sind.
Für den Katastrophenschutz:  würde ein Weg geschaffen, der auch mit leichten und geländegängigen Fahrzeugen zu befahren wäre.
Aufwand: mittel, eine Brücke ist neu zu bauen, Fundamente sind noch vorhanden.

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