Die Sonne lacht und es sind fast noch sommerliche Temperaturen. Also geschwinden Fußes auf in den Wald. Und da bei solcherlei Wetter in den Hauptgebieten der Sächsischen Schweiz erfahrungsgemäß großes Gewimmel herrscht, hab ich mich mal wieder in eine oft vergessene und zu Unrecht unterschätzte Ecke begeben: in die Nikolsdorfer Wände. Wie stark unterschätz, hat meine Runde gezeigt. Denn obwohl ich dachte, in dem kleinen Gebiet so ziemlich alles zu kennen, hab ich doch noch eine Menge Neues entdeckt. Als da wäre:
Eine kleine aber feine Aussicht an der “Nikolsdorfer Nadel”.
Einen vom Wismut-Bergbau zugeschütteten Kletterfelsen, den Wolfsgrundwächter. (OK, den kannte ich schon.)
Eine wirklich schnuckelige Felsformation mit zahlreichen Spalten und Durchgängen: die “Abgespaltene Wand”.
Eine gut versteckte und deshalb menschenleere Aussicht vom Bernhardstein.
Einen Neuzugang in meiner Sammlung bekloppter Schilder. Hier wird nicht einfach bestraft, hier wird schwer bestraft. Stockschläge? Spießrutenlaufen? Dem Schildermaler einen Grammatikkurs geben müssen?
Klinken auf dem Waldweg.
Einen neun Meter hohen Wasserfall samt zugehöriger Zwergenhöhle in Langenhennersdorf..
Sühnekreuze in Cotta.
Säulen aus Basalt, eine Säule zur Triangulation und ein toller Rundblick vom Cottaer Spitzberg.
Was ja schon mal eine ganze Menge ist. Obendrein gibt es in der Ecke aber auch noch zwei schöne Täler – Richters Grund und Bärs Grund –, es gibt ein Theater mitten im Wald, es gibt mehrere schöne Aussichten zur Festung Königstein, es gibt ein Labyrinth aus Sandsteinfelsen und einen Taufstein. Also dringend mal besuchen, es lohnt sich.
Obendrein hab ich übrigens noch ein “Kleines Labyrinth” und einen “Teufelsgrund” entdeckt. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte….
PS: Wer diese Ecke mal wirklich erkunden will, der mache es mir nach, und nehme Rolf Böhms Wanderkarte “Nikolsdorfer Wände” zur Hand. Eine stetige Quelle der Inspiration, einfach mit dem Finger drüber fahren und immer wieder was Neues entdecken.