Ich will hier mal zwei Ziele ins Gespräch bringen, die mehr als lohnend sind. Aber oft vergessen werden. Was wohl vor allem daran liegt, dass sie nur schwer in Rundwanderungen einzubinden sind. Obendrein werden die Pfade, die dahinführen, nur spärlich oder gar nicht gepflegt. Auf Ziel Nummer eins weist gar keine Markierung hin, bei Ziel Nummer zwei verirren sich zwei spärliche Wegweiser auf fast schon zugewachsenen Pfaden. Schade, denn beide Ziele bieten spannende Auf- und Abstiege sowie mehrere sehr attraktive Aussichten. Obendrein liegen sie außerhalb der berüchtigten Kernzone, man darf da also ganz legal hingehen. Und das sollte man auch, allein schon, damit die Pfade begangen werden und nicht zuwuchern. Jetzt aber die Katze aus dem Sack: es geht um den Carolastein und um den Fritschenstein. Beide oberhalb des Polenztals gelegen. Entdecker-Feeling garantiert, Mitwanderer eher unwahrscheinlich. Laufen wir mal los.
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Kurz getestet: Wanderrast am Amselsee
Diesen hübschen Imbiss gibt es nun schon fast eineinhalb Jahre. Und ich habe es schändlicher Weise noch nicht geschafft, da mal einzukehren. Weil ich den Amselsee meist weiträumig umgehe, das touristische Gewimmel dort ist mir einfach zu groß. Und Gondeln ist auch nicht so mein Ding. Aber: hier ist doch tatsächlich mal ein gastronomisches Angebot neu entstanden, was dem üblen Trend des „Kneipensterbens“ klar zuwiderläuft.
Also diesmal extra einen kleinen Schlenker gemacht und eingekehrt.
Neues in der Schildersammlung
Zwei Neuzugänge habe ich in meiner Sammlung der hübschesten Schilder im Elbsandstein.
Als da wäre zum ersten dieses:
Ein Sonderlob an den Grafiker. Herrlich, wie es den Biker hier brettert und sein Vorderrad die Form eines Pfannkuchens annimmt. Sonderlich steil ist es dann aber gar nicht. Ein erfahrener Mountainbike-Reiter runzelt da noch nicht mal mit dem Arsch.
Einen ewigen Platz in den Top 10 aber hat sich dieses Schild verdient, gesehen an einem Anwohnerparkplatz in Rathen:
Sie lesen richtig. Da ist von einer “Parkierungsanlage” die Rede, und von einem “konkludenten Vertrag”. Ich krieg die Tür nicht zu. Wer liest und begreift eigentlich dieses ganze Pamphlet, ehe er seine Karre da abstellt? Aber noch viel wichtiger: welche geistige Größe lässt solche Schilder erstens auf Gemeindekosten anfertigen und entblödet sich dann auch noch, die aufzustellen? Ein simples Schild, wie es für Anwohnerparkplätze republikweit üblich ist, hätte es auch getan.
Leider habe ich es versäumt, hier mal eine öffentliche Toilette aufzusuchen. Denn wahrscheinlich werde ich dort darauf hingewiesen, das beim Öffnen des Hosenstalls ein “konkludenter Vertrag” zustande kommt.
Hockstein, Brand und Ochel
Auf dieser Runde begegnen uns mal wieder viele kleine, aber feine, Höhepunkte. Eigentlich war ich losgezogen, um den Zustand eines ebenso sinnvollen wie leider sabotierten Weges zu erkunden. Dazu ist es dann nicht gekommen, die Sabotage war zu gut. Später mehr. Dennoch hat es richtig Spaß gemacht. Wir sehen unter anderem: den Zeitvertreib der alten Rittersleut, eine Vorlage für freie Schützen, einen geblümten Grund, Pfarrer Götzinger, Grottiges, einiges an Stufen, viele schöne Aussichten. Und zu guter Letzt einen Weg, den die Nationalparkverwaltung einst neu angelegt hat. Und zwar richtig schön. Die können also, wenn sie nur wollen. Aber wollen wollen sie eben nur ganz selten. Laufen wir mal los.
Grüne Tanzpläne zu Ostern
Nein und mitnichten: bei diesem Text handelt es sich keineswegs um die Pläne einer Partei für den Tanzabend an einem Festtag. Sondern um eine sehr schöne und auch sehr entspannte Runde am Rande der Sächsischen Schweiz. Denn an einem langen Osterwochenende und noch dazu bei Kaiserwetter versuche ich, das sandsteinige Kerngebiet so weit wie möglich zu meiden. Denn da ist an allen erlaubten Orten richtig viel los, und an allen weniger erlaubten lauert hinter jedem Baum ein Ranger. Wenn denn noch ein Baum steht.
Also zog es mich nach Sebnitz, und von dort auf den Tanzplan (Tanečnice), einen Berg, der da gleich hinter der Grenze im Böhmischen steht. Oben gibt es einen Aussichtsturm und ein Wirtshaus. Und ich durfte ein GRÜNES Wunder erleben. Obendrein viel Ruhe im Wald, ganz viele tolle Weit- und Fernsichten sowie die eine oder andere nette Kleinigkeit am Wegesrand.
Also lasst uns das Ganze erGRÜNden.
Österliches
Griesgrund, Schwedenlöcher, Uttewalder Grund–und mehr
Was denn, schon wieder ins Basteigebiet? Da war der doch erst kürzlich und hat sich geärgert. Nun ja, meine geschätzte Wanderbegleitung wollte mal in den Griesgrund. Und ich für mein Teil musste feststellen, dass ich dort auch vor über drei Jahren zum letzten Mal war. Und ihn über die Jahre als einen der schönsten Gründe der Region in Erinnerung habe. Seitdem ist aber allerhand passiert, und so lohnt es sich mal, zu schauen. Vor allem, ob der gefräßige Käfer den Grund in Frieden gelassen hat. Also geschwind noch eine Runde drum herum gebastelt.
Und schon mal vorweg: es gab fast keinen Grund, sich zu ärgern. An vielen Stellen herrschte wonnige Einsamkeit. Und ganz im Kontrast dazu an einigen Stellen auch ein Auflauf wie beim Sommerschlussverkauf. Dazwischen gab es jede Abstufung.
Ich zähle mal auf: toller Aufstieg, Massentourismus, einsame Aussichten, viel neuer Stahl, Agonie am Wasserfall, einsame Waldwege, ein kühler Grund. In dieser Reihenfolge. Obendrein, auch nicht ganz unwichtig: reichlich Gelegenheit zum Einkehren.
Auf denn.
Griesgrund, Schwedenlöcher, Uttewalder Grund–und mehr weiterlesen
Vorderer Böser Graben–und noch mehr
Diese Tour ist entstanden, weil bei Open-Street-Map mal wieder ein kleines Pingpong-Spiel rund um die Darstellung von Wanderwegen entbrannt war. Dazu gleich mehr. Konkret ging es um den Vorderen Bösen Graben, eine Verbindung zwischen dem Flößersteig im Kirnitzschtal und dem Fuß der Affensteine. Da ich dort aber nicht nur mal schnöde langlatschen wollte, ist noch eine nette Runde draus geworden. Auf der sehen wir unter anderem: eine Mini-Stiege, eine höllische Gegend, merkwürdige Ringe, plötzlich auftauchende Massen an einem neuen Geländer, Erklärbären zum Waldbrand, ein kurfürstliches Jagdgemach und eine Erinnerung an vergangene Zeiten.
Also los.