Es war Pfingsten, und bei dieser Gelegenheit leidet die Sächsische Schweiz leider immer unter chronischer Überfüllung. Weshalb unsere Tour diesmal ins Erzgebirge führt, genauer zum Stürmer (Bournak).
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Malerweg in Obervogelgesang–die ewige Leier
Der Stunk geht nun schon ein paar Jahre: der Malerweg zwischen Obervogelgesang und Naundorf ist in einem schlechten Zustand. Grund: die private Besitzerin des Flures weigert sich, notwendige Instandsetzungen durchzuführen. Sie weigert sich aber auch, diese von der Gemeinde auf deren Kosten durchführen zu lassen. Warum sie das tut, bleibt ihr Geheimnis, da sie sich auch jedem Gesprächsangebot verweigert. Grund genug, mal den momentanen Ist-Zustand des Weges zu erkunden.
Hoher Schneeberg, oder: die Knoblauchtour
Diese Tour ist entstanden, weil mir ein “Gesichtsbuch-Freund” gesteckte hatte, dass die Knoblauchsuppe in der Kammwegbaude (Hřebenová bouda) im Dörfchen Schneeberg (Sněžník ) die beste und alles vernichtendste im ganzen Elbsandstein sein solle. Also geschwind eine nette Runde gebastelt und dabei natürlich auch den Hohen Schneeberg (Decínský Snezník) mit einbezogen.
Schildiges
Ich bin ja bekanntlich ein großer Freund von allerlei Schildern im Wald. Und die fleißigen Mitarbeiter des Sachsenforstes sorgen denn auch regelmäßig dafür, dass ich diesem Fetisch weiterhin frönen kann. Hier die neuesten Höhepunkte:
Dieses Meisterwerk steht in Ottomühle. Wie nun? Erst heißt es, jeder dürfe den Wald betreten, und dann heißt es, die Wege seien nicht öffentlich. Das verstehe mal einer.
Und jenes Teil ziert gleich gegenüber den Parkplatz in Ottomühle. Man beachte vor allem die herrliche Skizze “Einfahrt – Ausfahrt”. Immer wieder kann man hier dankbare Kraftfahrer beobachten, die ohne diese hilfreiche Handreichung ihre Karre quer über den anderen Fahrzeugen geparkt hätten. Übrigens gibt es diesen Parkplatz schon seit Jahrzehnten. Und niemals herrschte hier Anarchie. Aber im Budget der Schilderverwaltung war wohl mal wieder der eine oder andere Euro übrig.
Ganz etwas anderes wird wortreich am Eingang der Dürren-Biela-Schlucht angedroht. Schlichtweg der Tod durch Enthaupten.
Hmm, aber Gefahr für Leib und Leben bestand ja wohl nur bis Ende Dezember. Hat man den Zettel also einfach vergessen. Nicht aber die Forstmaschinen, die mal wieder zum Wohle der Natur unterwegs waren. Im Tal zumindest stand noch so ein Teil im Wald, und rund rum sah es aus wie Kraut und Rüben. Aber das ist ja nichts Neues mehr.
Über den Rosenkamm
Eine etwas längere, aber recht gemütliche Tour im Böhmischen. Wir sehen: viele Aussichten, putzige Gebäude im Wald und zum Ende hin noch ein traumhaft romantisches Tal.
Schnell zum Stift gegriffen, Kinder!
Das hab ich gerade beim Surfen im Netz der Netze entdeckt: die Elbsandsteingruppe, die ja diverse Ausflugslokalitäten in der Sächsischen Schweiz betreibt, hat einen Malwettbewerb für Kinder ausgeschrieben. Als Vorlagen dienen die Wandermädel und –jungs, die wir schon seit Jahren so gern auf den Wanderkarten von Rolf Böhm suchen. Die Preise für die schönsten Bilder sind nicht übel: ein Wochenende auf dem Winterberg oder gar ein Jahr lang kostenloses Essen in den Gasthäusern der Gruppe sollten schon motivierend sein.
Screenshot: Elbsandsteingruppe
Ich überlege nun, wie ich es anstellen kann, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Ich selber bin da wohl deutlich zu alt – da hilf auch keine Faltencreme – und auch mein Sohnemann ist schon dem Teilnehmeralter entwachsen. Denn dieses ist auf acht Jahre begrenzt. Mist, der Jahrespass fürs Essen hätte mich schon gereizt. Denn selbiges ist in allen Lokalen der Gruppe wirklich hervorragend – Bio, regional, vegetarisch, sogar vegan – aber leider nicht eben preisgünstig.
Also, wer Kinder unter acht Jahren hat und diese zum Malen begeistern kann: unbedingt mitmachen. Alle Details auf den Seiten der Elbsandsteingruppe hier.
Spontane Idee, kleine nette Runde
Da stand ich also heute in Königstein und hatte gute eineinhalb Stunden Zeit. Ins Wirtshaus setzen wäre Quatsch gewesen, und die ganze Zeit die Elbe anstarren, hatte ich auch keine Lust. Also der spontane Entschluss: ich laufe einmal rund um die Festung. In Turnschuhen, und einen Fotoapparat hatte ich auch nicht dabei, deshalb keine Bilder hier.
Aber der Weg hat sich gelohnt. Gleich hinter der Kirche beginnt der Latzweg, steil auf alten Steinplatten nach oben. Mist, wirklich steil, eigentlich sollte es doch nur ein netter Spaziergang werden. Die steilen Steinplatten gehen irgendwann in viele Treppenstufen über, auch keine Freude. Dafür aber schöne Ausblicke auf Elbe und Königstein. Es geht vorbei an der Palmschänke – leider keine Schänke mehr, sondern eine Pension – und endlich nur noch leicht aufwärts bis zur Festung.
An der gehe ich aber zielgerichtet vorbei und zum Parkhaus unter der Festung, um dort eine preiswerte Bockwurst zu verklappen. Zurück auf Höhe der Festungskassen dann gleich links, ein winziges Stück auf dem Patrouillenweg entlang und dann über die Alte Festungsstraße zurück ins Tal. Auch hier wieder: uralte Wegebefestigung mit Steinplatten, dazu ein fettes aber rostiges und stellenweise kaputtes Eisengeländer.
Fazit: ein gutes Stündchen unterwegs, runde sechs Kilometer, Spaß gehabt. Und obendrein ganz allein, den fußläufigen Weg zur Festung benutzt heutzutage wohl kein Tourist mehr.
Sturmschäden am Fritzschenstein
Rund um den Fritzschenstein hat ein Sturm gewütet und zahlreiche Bäume entwurzelt. Was zunächst wie ein unabwendbares Naturereignis erscheint, hätte aber nicht sein müssen. Denn die meisten Bäume sind gekippt, weil sie einfach ganz allein standen – nicht mehr geschützt vom umgebenden Wald. Selbiger wurde nämlich vor einigen Jahren bereits im Zuge des mehr als umstrittenen “Waldumbaus” derart gelichtet, dass nun der Sturm ungebremst da hineinfahren konnte.
Besonders pikant: erst vor wenigen Wochen wurden in diesem Bereich junge Weißtannen gepflanzt. Die haben nun, ungeschützt von umgebender Vegetation, keine Chance mehr, älter zu werden. Entweder werden sie vom Wild verbissen, oder aber bei der Aufarbeitung des Sturmholzes von Forstmaschinen zerstört.
Und schließlich: auch die Wege werden so doppelt beansprucht. Denn beim jetzt notwendigen Einsatz von Forstmaschinen werden sie wieder kaputt gefahren, was eine neuerliche Instandsetzung erforderlich macht.
Mein Fazit: die derzeitige Politik des Staatsbetriebes Sachsenforst, aus dem Nationalpark unter dem Label “Waldumbau” alles herauszuholen, was die momentan hohen Holzpreise hergeben, schlägt zurück. Die Sturmschäden hätten nicht sein müssen, hätte man den Wald nicht so stark “durchforstet”. Und dann hätten wohl auch die frisch gepflanzten Weißtannen eine Chance gehabt. Von den Wanderwegen ganz zu schweigen.