Nachdem das Quiz zahlreiche Freunde gefunden hat, folgt hier jetzt die Auflösung in aller gebotenen Ausführlichkeit und mit ein paar Links.
Gehen wir es also an:
1. Die “Alte Kneipe”
Heißt auf Tschechisch Stará hospoda und befindet sich in Daubitz (Doubice). Im riesigen Garten finden sich unzählige Holzskulpturen, auch die Minions, Säbelzahnhörnchen Scrat oder “Der Schrei” sind vertreten. Im Inneren auch alles voller liebevoll gesammelten Gerümpel.
Homepage (auf Deutsch)
2. Die Sieben-Brüder-Häuser
Finden wir in Postelwitz, einem Ortsteil von Bad Schandau, direkt am Elbkai. Sieben kleine Fachwerkhäuser, dicht gedrängt. Nach der Volksüberlieferung hat sie ein Postelwitzer im 17. Jahrhundert seinen sieben Söhnen bauen lassen.
3. Die Alte Schule
Dieser nette Imbiss befindet sich in Schmilka, dort, wo die Dorfstraße endet und in den Waldweg übergeht. Bei Kletterern und Wanderern sehr beliebt, dieweil die sonstige Preislage in Schmilka eher überhitz(er)t ist. Was nicht heißt, dass man da schlecht speist.
4. Die Balzhütte
In Böhmen gelegen, einsam im Wald. Die vordere Gaststätte samt Pension ist im vorigen Jahr komplett abgebrannt. Weiter hinten im Komplex der Gebäude gibt es aber noch eine zweite Gaststätte.
Homepage der noch vorhandenen Gaststätte
veraltete Homepage der abgebrannten Gaststätte
5. Die Waltersdorfer Mühle
Netter Imbiss im Polenztal. Kuchen, Würste, Getränke – das war es auch. Dafür unverschämt günstige Preise. Und ein Wirt mit einer speziellen Art von Humor, die ich zumindest mag. Etwas weiter bachabwärts stand einst ein Ferienheim des DDR-Verlages “Junge Welt”. In dem auch der legendäre Hannes Hegen samt seiner “Mosaik-Truppe” Urlaub gemacht hat.
Hannes Hegen & Co. 1966 vor dem Ferienheim
6. Waldidylle
Günstig gelegenes und deshalb sehr beliebtes Wirtshaus im Uttewalder Grund. Drinnen gute bürgerliche Küche, draußen Imbissangebot.
7. Kaiser-Wilhelm-Feste
Oberhalb des Bielatals gelegen, wunderbare Aussicht und auch ein guter Ort für eine Rast. Manchmal auch einfach Bielablick genannt.
Die künstliche Bastion wurde von dem Rosenthaler Baumeister J. G. Kaiser entsprechend dem Zeitgeschmack im Jahre 1880 errichtet. Als Kuriosum gilt die Entstehungsgeschichte – so soll die Idee zum Bau einer bierseeligen Stammtischwette entsprungen sein.
8. Kleiner Bärenstein
Links der Elbe, zwischen Naundorf und Thümsdorf gelegen. Von der einst sehr großen Gaststätte hier oben findet man leider nur noch Grundmauern und eine Zisterne. Dafür ist der Ausblick hervorragend.
9. Die Klammen bei Herrnskretschen
Dazu muss man eigentlich nichts mehr erzählen, die Kahnfahrten zwischen Herrnskretschen (Hřensko) und dem Soorgrund gehören zum Standardprogramm jedes Reiseführers. Entsprechend herrscht in der Saison stets großer Andrang.
Homepage mit Fahrzeiten auf Deutsch
10. Die alte Schule in Schemmel
Zu dem Haus ist nichts weiter zu sagen, als dass es sich eben um eine Schule gehandelt hat. Nur ein paar Meter weiter findet sich aber die Felskapelle von Schemmel (Všemily). Wie ein ausgehöhltes Brötchen liegt sie da und ist jederzeit einen Besuch wert.
11. Der Neue Wildenstein
Oberhalb des Kirnitzschtals gelegen, am schnellsten ab dem Lichtenhainer Wasserfall zu erreichen. Und den meisten Besuchern unter dem Namen Kuhstall bekannt. Und da beginnt die Krümelkackerei: “Kuhstall” heißt nur das große Felsentor, “Neuer Wildenstein” dagegen die ganze Klamotte. Oben drauf gab es im Mittelalter sogar eine Burg.
Homepage des Gasthauses
12. Das Kinderheim in Dittersbach
Am Ortsausgang von Dittersbach (Jetřichovice) gelegen. Sieht aus wie ein Herrschaftssitz, wurde aber tatsächlich in den 1920er Jahren gebaut, um Stadtkindern mal ein wenig Landluft zu gönnen. Mit einem kleinen Intermezzo als Lazarett im 2. Weltkrieg diente es genau diesem Zweck immerhin bis 2005. Derzeit befindet sich das Haus im Besitz jener Firma, der auch das Prebischtor gehört und steht leer. Die nötigsten Arbeiten zum Erhalt finden statt, an zukunftsfähigen Konzepten mangelt es aber leider.
13. Die Alte Mühle
Die befindet sich ebenfalls in Dittersbach (Jetřichovice) , am Eingang zum Tal des Bielbaches. Heute nur noch Pension, konnte man früher hier auch gut einkehren. Ist mir in besonderer Erinnerung, weil ich hier zum ersten Mal einen eingelegten Hermelin verzehrte und seitdem leicht süchtig bin.
Homepage der Pension (tschechisch)
14. Das Schlösschen (Zámeček)
Einsam im Wald in der Nähe von Hohenleipa (Vysoká Lípa) gelegen. Ehemals ein Jagdschloss derer von Clary-Aldringen. Heute bröckelt hier der Putz friedlich vor sich hin, klar Schiff wurde gefühlt zum letzten Mal um 1960 gemacht. Dennoch kann man hier gut essen und auch übernachten. Ein neuer Besitzer geht seit vorigem Jahr behutsam eine Sanierung an.
Keine eigene Homepage, aber hier ein paar Infos.
15. Das Zeughaus
Im Großen Zschand gelegen. Um 1820 herum als Nachfolger eines hölzernen Hauses gebaut, beide dienten kursächsischen Jagdgesellschaften. In der Saison heute als Wirtshaus geöffnet. Nebenan eine Infostelle der Nationalparkverwaltung. Und ein paar Meter weg ein altes Forsthaus, welches in der ARD-Serie “Der Ranger” als Dauerkulisse dient.
16. Beim Otto
Die wahrscheinlich kultigste Kneipe in der Böhmischen Schweiz. Liegt in der Miniortschaft Hemmehübel (Kopec). Uriges Ambiente im uralten Umgebindehaus, hervorragendes Essen. Nichtrauchergesetze werden konsequent ignoriert.
Homepage mit einigen Infos zum Ort auf Deutsch
17. Die Buschmühle
Im Kirnitzschtal gelegen. Kleiner, uriger Schankraum, bodenständig gutes Essen. Sehr beliebt bei Klettervereinen. Extrem nobler Lokus im Nebengebäude, da muss man müssen, auch wenn man gar nicht muss.
18. Die Touristenbaude
In Tyssa (Tisá) direkt an den berühmten Tyssaer Wänden gelegen. Sehr großer Laden. Aber trotz hohem touristischen Aufkommens keine Massenabfertigung und erst recht kein Nepp. Also immer wieder für eine Einkehr gut.
Homepage auf Deutsch
19. Zur Dürren Kamnitz
In Herrnskretschen (Hřensko) nahe des Eingangs der Dürrkamnitzschlucht (Suchá Kamenice) gelegen. Gerümpeliges Inneres, schöner Garten, bodenständig gute Küche. Kräftigste Knoblauchsuppe weit und breit. Hatte früher mit Ondra den lustigsten Kellner und mit Feuerwehrchef Stanislav den durstigsten Wirt der Gegend. Wurde danach von Stanislavs Sohn betrieben, da ging es gesitteter zu. Laut Google derzeit komplett geschlossen – was ein Schock für mich wäre – kann es aber eben wegen der Pestepidemie nicht nachprüfen. Die Homepage ist aus dem Netz verschwunden, was bei mir schon Schnappatmung auslöst.
20. MIMO
“Mimo” heiß ganz einfach “außer”, was bedeutet, dass eben jenes Sperrschild für Linienbusse nicht gilt. Alle anderen Erklärungen sind purer Nonsens.
Besten Dank an alle, die mitgeraten haben. Eine Fortsetzung folgt demnächst.