Die Böhmische Nationalparkverwaltung hat im Bereich des Großen Zschand massiv Bäume gefällt, und dabei auch auf schwere Forstmaschinen zurückgegriffen. Davon wurde an anderer Stelle schon berichtet. Aber jetzt sind die Arbeiten wohl abgeschlossen, weshalb es nahe lag, mal nach dem Rechten zu schauen.
Kurz gesagt: da wurde richtig gewütet. Um das Missverhältnis zwischen Anspruch und Realität ein wenig zu illustrieren, zitiere ich hier aus einem Artikel der “Sächsischen Zeitung”, in welchem der Sprecher des Nationalparks Böhmische Schweiz wie folgt zu Wort kommt:
„Von einem massiven Holzeinschlag kann keine Rede sein“, weist Nationalparksprecher Tomás Salov die Vorwürfe zurück. „In dem Gebiet wurden einzelne Fichten gefällt, die vom Borkenkäfer befallen waren“, so Salov weiter.”
Nun, vor Ort sieht es ein wenig anders aus. Mögen hier einige Bilder für sich sprechen.
“Einzelne Fällungen” sehen anders aus.
Besonders ärgerlich, dass die schweren Forstmaschinen natürlich auch wieder massive Schäden am Weg hinterlassen haben.
In den Kratern, die die schweren Maschinen hinterlassen haben, hat sich ein brackiges Wasser gesammelt. Ich bin kein Fachmann und kann mich irren, aber dieses Wasser sieht irgendwie merkwürdig aus. Da schwimmt etwas oben auf, etwas glitzerndes, das da nicht hin gehört. Öl? Diesel? Ich kann es nicht sagen, und das Foto gibt nur einen wagen Eindruck wieder. Aber mit der Brühe stimmt etwas nicht.
Nur noch einmal zum Mitschreiben: ich habe nichts gegen Forstarbeiten, vor allem dann nicht, wenn sie Sinn machen. Aber wenn man einerseits verkündet, ein bestimmtes Gebiet frei von menschlichen Einflüssen halten zu wollen, und wenn man mit eben jener Begründung dem Wanderer den Zutritt zu diesem Gebiet verwehrt, dann sollte es doch die logischste Sache der Welt sein, hier nicht mit schwerem Gerät zu wüten und eine Mondlandschaft zu hinterlassen. Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Und das fängt langsam an, zu nerven.
Nachtrag, 10.9.2013: Mein Verdacht wurde entkräftet. Einer, der es wissen muss, hat mir klar gemacht, dass es sich bei der glitzernden Schicht auf dem Wasser nicht um eine Chemikalie, sondern um eine Art Alge handelt. Deshalb: Mea culpa, mea maxima culpa!
Naja, mea culpa nur zur Hälfte. Es gab durchaus Berichte von Verunreinigungen … das muss jetzt nicht unbedingt die Pfütze betreffen, die hier im Bild ist. Ein Wanderer berichtete von dunkelschwarzen Stellen im Schlamm, die dem Geruch nach höchst verdächtig waren. Die Stellen wurden aber sich von der NP Böhmische Schweiz mittlerweile oberflächlich beseitigt.