Ja, ich habe einen ganzen Tag auf dem Pfaffenstein verbracht. Und es hat sich mal wieder mehr als gelohnt. Es gibt Neues zu berichten. Neues vor allem rund um das Wegenetz hier oben. Und es sind samt und sonders erfreuliche Meldungen. Also geschwinde weiterlesen.
Der Pfaffenstein.
Denn auf dem gesamten Pfaffenstein hat man die Markierungen der Kletterzugänge erneuert. Und dabei den einen oder anderen (alten) neuen Weg wieder erschlossen. Zur Erklärung: Kletterzugänge dienen zwar in erster Linie dem Zugang zu Kletterfelsen, sie dürfen aber von jedermann – also auch von nichtkletternden Wanderern – benutzt werden.
So sind Kletterzugänge markiert.
Die Höhepunkte:
1. Die Nasse Schlucht
Selbige war bisher im Aufstieg nur wenige Meter offiziell begehbar, danach hinderte ein Sperrzeichen am Weiterweg. (Na ja, es hinderte nicht wirklich, aber so ein ganz klein wenig hatte man schon ein schlechtes Gewissen.) Das Sperrzeichen ist verschwunden, statt dessen ist die Nasse Schlucht jetzt in ihrer ganzen Länge als Kletterzugang ausgeschildert. Wunderbar.
Nasse Schlucht.
2. Königsgarten – Nixensee
Auch hier gab es bisher nur einen eingeschränkten Zugang. Den Königsgarten mit den Felsen Luftballon und Dom durfte man besuchen, danach war Schluss. Jetzt ist der Weg – als Kletterzugang – wieder so ausgeschildert, wie man ihn auch in alten Karten finden konnte. Also über uralte Steintreppen in den Schwedenkeller, dann zum Nixensee (der allerdings komplett verlandet ist), und von dort dann steil zurück zum Hauptwanderweg. Ebenfalls eine wunderbare Runde. Die spärlichen Reste der alten Markierung – roter Strich – hat man bei dieser Gelegenheit allerdings auch entfernt. Halb so wild.
Alte Wege, neu belebt.
3. Wilder Pfaffenstein
Auch hier gibt einen, bisher in dieser kompletten Variante noch nicht ausgeschilderten, Kletterzugang. Er führt zunächst durch den Fächerpass, eine Felsspalte.
Fächerpass
Dann windet er sich, im ständigen Hoch und Runter und durch mehrere kleine Höhlendurchgänge, bis zur Gedenktafel für den Bergsteiger Richard Fritsch.
Gedenktafel.
Und geht noch weiter, um an den kümmerlichen Überresten zu enden, die noch an den alten Schießstand des Schützenvereins “Falken” erinnern.
Das war mal ein Schießstand.
Ein hervorragender Weg, der aber ein wenig Trittsicherheit erfordert. Irgendwelche Steighilfen sucht man vergeblich, an wenigen Stellen ist ganz leichtes Klettern erforderlich.
4. Taubenschlucht
Auch dieser wirklich schwere Aufstieg ist jetzt als Kletterzugang markiert. Aber hier sollte man wirklich klettern können, für Otto-Normalwanderer ist das nichts.
Taubenschlucht von oben.
Nicht markiert
Ein paar wenige Stellen auf dem Pfaffenstein sind nach wie vor unmarkiert und deshalb eigentlich nicht legal zu erreichen. Als da wären:
Die Ruine
Die gut erhaltene Ruine des früheren Schützenhauses der “Falken” liegt nur wenige Meter vom Hauptwanderweg entfernt. Der Pfad dahin ist keine 50 Meter lang. Da kann man sicher gnädig über die fehlende Markierung hinwegsehen.
Schützenhaus
Wirtsstiege
Ein wirklich schwerer Aufstieg über alte Eisenklammern. Ehe man die erste Klammer erreicht, heißt es aber gute fünf Meter frei am Fels zu klettern. Und auch auf halben Wege kommen noch mehr als kribbelige Stellen. Diese Stiege gilt definitiv immer noch als gesperrt.
Wirtsstiege
Goldschmidthöhle
Hier muss wohl ein Fehler passiert sein. Denn der Weg zur Goldschmidthöhle gehört ganz sicher ins offizielle Wegenetz des Pfaffensteins, er ist auch auf allen Wanderkarten drauf und zudem mit mehreren Treppen und Steighilfen gut in Schuss. Aber dennoch findet sich nirgends mehr ein Wegweiser oder eine Markierung. Komisch.
Weg zur Goldschmidthöhle
Fazit: mit der durchgehenden Markierung von Nasser Schlucht und dem Rundweg am Nixensee sind zwei echte Höhepunkte des Pfaffensteins wieder legal begehbar. Wunderbar. Echte Kletterer werden sich über die Taubenschlucht freuen. Die Ruine besucht man so oder so, egal ab nun markiert oder nicht. Und die Wirtsstiege ist eh nichts für meiner Mutter Sohn, da fehlt mir nichts. Also alles in allem: prima.
Hey,
Passend zum Pfaffenstein:
Ich war neulich hier : http://osm.org/go/0MgUGKfjD?m=
Dort hab ich einen Weg durch die Felsspalte enddeckt (Gesperrt mit einem X und einem Totenkopf oO)
Mangels Lust der Freundin war ich dort nicht erkunden. Führt der Weg zu was interessanten oder ist das nur eine Sackgasse? In die Nasse Schlucht kann er nicht führen zumindest ist mir beim Hochgehen durch die Schlucht nichts aufgefallen.
Gruß
Richard
Soweit ich weiß kommt man durch diese Spalte wirklich nicht sonderlich weit. Sie endet an einer tiefen Abbruchkante.
Heute hab ich einen Wegweiser zur Höhle gesehen.