Aufräumarbeiten nach Borkis Festmahl allerorten. Die Zeit ist günstig, es sind nur wenige Touristen in der Region unterwegs. Allerdings ist es nach wie vor mild, der Waldboden ist nicht gefroren. Also Obacht geben, auf das uns nicht schon wieder die tonnenschweren Maschinen das Unheil mit weiterem Unheil veredeln.
Drei Sperrungen im Einzelnen:
1. Böhmen – zwischen Herrnskretschen und Rainwiese
Die Straße zwischen Herrnskretschen (Hřensko) und Rainwiese (Mezní Louka) ist noch bis 28. Februar gesperrt. Aber nur werktags zwischen 7:30 Uhr und 15:30 Uhr. Davor (also vor dem Aufstehen) und danach (also, wenn es schon zu dunkeln beginnt) ist sie befahrbar. Erfreulicherweise ist sie das auch an Wochenenden ganztägig. Aber Achtung: die Busse Richtung Dittersbach fahren zwar auch während der Sperrung nach Plan, halten allerdings nicht am Zugang zum Prebischtor (Drei Quellen). Auch fußläufig ist der Zugang während der Sperrzeiten nicht möglich. Es ginge also wochentags nur über den Gabrielensteig ab Rainwiese. Und da muss man erst mal hinkommen….
Prebischtor: schwer zu erreichen
2. Neumannmühle und Großer Zschand
Der große Parkplatz an der Neumannmühle sowie die davon ausgehenden Zugänge in den Großen Zschand und auf den Flößersteig sind ebenfalls an Werktagen gesperrt. Es lohnt sich dabei praktisch auch nicht, nach Alternativen zu suchen. An Wochenenden sind die Wege frei, der Parkplatz kann mit Einschränkungen genutzt werden. Die Sperrung soll ungefähr bis 24. Januar andauern.
3. Weg Amselfall – Rathewalde
Vom kommenden Montag an (13.1.2020) ist der Weg zwischen Amselfallbaude und Rathewalde gesperrt. Vier Wochen lang sollen dringende Felssicherungen vorgenommen werden. Eine Umgehung ist nur über den Aufstieg durch die Schwedenlöcher möglich.
Das heißt übrigens nicht, dass die Amselfallbaude danach wieder öffnen könnte. So heißt es in der Pressemitteilung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement:
„Ergänzend zu den jetzigen Sicherungsarbeiten sind weitere grundlegende Sicherungsmaßnahmen erforderlich, um den Wanderweg dauerhaft offen zu halten und eine endgültige Verkehrssicherheit im Amselgrund wiederherzustellen. Da sich das Areal in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz befindet, bedürfen die weiteren Arbeiten einer umfangreichen Planung und einer naturschutzfachlichen Genehmigung durch die Obere Naturschutzbehörde (Landesdirektion Sachsen).“
Aus besseren Zeiten: Amselfallbaude
Wir erinnern uns: die Baude ist seit rund einem Jahr geschlossen. Eine „umfangreiche Planung und eine naturschutzfachliche Genehmigung durch die Obere Naturschutzbehörde“ scheint es seitdem also noch nicht gegeben zu haben. Ich vermute mal, die Behörden haben aber immerhin schon ein Gutachten erstellt, dessen Ergebnis lautet „Felsen vorhanden“. Selbiges Ergebnis muss jetzt natürlich noch mit diversen Umweltverbänden, Trägern öffentlicher Belange und dem Verein der der Brieftaubenzüchter abgestimmt werden. Danach liegt es noch für drei Monate zur öffentlichen Einsichtnahme aus (Mittwochs zwischen 12:00 und 12:40, Mittagspause 12:00 bis 12:35, Heizungskeller der Naturschutzbehörde, Schlüssel bei der zentralen Pförtnerverwaltung in Cottbus). Und danach, ja da geht es dann aber wirklich schnell los: wir schreiben europaweit aus…. Ehe hier etwas passiert, dürfte die Baude verfallen sein. Was man dann nur noch geschickt umdeuten muss und das Haus in einem Atemzug mit der Grundmühle vermarktet: romantische Ruinen eben.
Gesegnet sei der, der nichts erwartet. Er wird nie enttäuscht werden.
(Alexander Pope)
Im Herbst ist die Brücke zwischen Hohenleipa und Dittersbach abgerissen worden, gibts die wieder?
Seit 01.12.2019 ist die Strecke dort wieder freigegeben. Man hat einen Bachdurchlass samt Brücke erneuert, deshalb war die Vollsperrung. Auch jetzt wird noch auf beiden Seiten gebaut, aber man kann durchfahren, es gilt 30 km/h. Allerdings jetzt bis 28. 02. die oben genannte Sperrung zwischen Herrnskretschen und Rainwiese.
Nur tangierend zum Thema sind die häufigen Meldungen und Sperrungen der „172“ zwischen Königstein und Schandau wegen Steinschlags. Dort fahren nicht nur Touristen, nein auch Eingeborene müssen gelegentlich zur Arbeit fahren. Habe gerade an das Bürgerbüro gemailt und um geeignete Maßnahmen oberhalb eines Tempolimits gebeten, vielleicht wäre das ein sinnvoller Spielplatz auch für Harvester?
Heute bekam ich Antwort vom Amt für Straßen und Hochbau des Landratsamts. Dieser zufolge werden die häufigen Steinschläge dem Schwarzwild zugeschrieben, welches trotz Duftzäunen permanent den Boden bei der Futtersuche aufwühlt und dabei die Barrieren beschädigt und Steinschläge auslöst. Weiterhin wird durch Geologen des SMUL die Hangstabilität geprüft und um vorsichtige Fahrweise gebeten. Also wie immer eine Geldfrage und den Schaden hat der Verkehrsteilnehmer, sei es nur am Wochenende oder bei der täglichen Fahrt zur Arbeit.