….hätte ich hier gern geschrieben und damit ein holpriges Wortspiel veranstaltet. Zu loben gibt es aber leider nichts. Denn der Wanderweg an der Gelobtbachmühle bei Schöna ist nun schon mehr als zehn Jahre versperrt. Warum? Man kann nur mutmaßen: der Weg führt über das Privatgelände der Mühle, und ihr Besitzer hat wohl keine Lust, der leidigen Wegesicherungspflicht zu genügen. Allerdings gibt es dutzende Beispiele, wo eben diese Pflicht von der jeweiligen Gemeinde übernommen wurde, und damit allen Beteiligten geholfen war. Warum es ausgerechnet hier nicht geht – keine Ahnung.
Ein Zaun versperrt den Weg an der Mühle
Aber trotzdem kann man dort noch wandern, wie wir erst kürzlich bei einer kleinen Tour der IG Stiegen- und Wanderfreunde erlebt haben. Man kann nämlich parallel zum Weg, jetzt schon auf tschechischer Seite, einen Aufstieg in einer mit uralten Sandsteinplatten gepflasterten Kerbe nutzen. Jene Kerbe war allerdings einst eine “Rutsche”, auf der das Holz aus dem Wald zur Mühle gebracht wurde. Und entsprechend steil ist das Ganze dann auch. Wenn der Untergrund auch noch feucht ist (und das ist er hier eigentlich immer), dann gerät der Aufstieg gern mal zum Kampf gegen die Schwerkraft. Absteigen sollte man da gar nicht.
Schinderei auf rutschigem Stein
Dieser Zustand ist mehr als ärgerlich, denn hier könnte man mit etwas gutem Willen von Seiten des Mühlenbesitzers gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
- einen wirklich attraktiven Wanderweg wiederbeleben.
- mit der Rutsche, die dann wieder eine Rutsche und sonst nichts wäre, ein Zeugnis der Technik alter Zeit erhalten.
Na ja, so schnell wird da wohl nichts gehen. Was wirklich ärgerlich ist, denn auf dem Weg liegen eine ganze Menge Höhepunkte der Gegend. Und wenn man bedenkt, dass gerade die Ecke um Schöna gern vergessen wird, wenn es um die Sächsische Schweiz geht, dann sollte man hier auch im Sinne des Tourismus eigentlich mal handeln.
Was kann man denn so alles von hier aus erreichen?
Den Mühlteich der Gelobtbachmühle mit seinem wunderschönen (wenngleich künstlichen) Wasserfall
Das Gelobtbachtal als solches – ein urwüchsiger Pfad
Die Ziskaquelle
Den Großen Zschirnstein mit seiner unvergleichlichen Panoramaaussicht
Oha, hier hat der ungebührliche Nachwuchs für eine Fotomontage gesorgt
Den Kleinen Zschirnstein gleich nebenan, mit einem romantischen Rundweg über den Gipfel samt einiger schöner Aussichten
Und schließlich, zwecks Verköstigung, die Waldschänke zu Schöna. Die ich hier mal ausdrücklich loben muss. Denn auch die Tatsache, dass gleich mal 20 Wandersleute am Stück einrückten hat hier (im Gegensatz zu so manch anderer Wirtschaft, die ich bisher erleben durfte), niemanden aus dem Tritt gebracht. Es wurde zügig bedient und auch abkassiert – schließlich musste der Zug erreicht werden. Es war lecker, bodenständig und zu guter Letzt auch preiswert. Vor allem letzteres ist ja leider in der Sächsischen Schweiz nicht mehr selbstverständlich. Also ein klarer Tipp: hier einkehren.
Eigentlich ein Sack voll Gründe, mal dieser Ecke einen Besuch abzustatten. Welcher eben noch viel angenehmer wäre, könnte man den Weg an der Gelobtbachmühle nutzen. Na, mal sehen – es soll ja auch schon Fälle gegeben haben, bei denen am Ende die Vernunft obsiegte.
Sicher richtig vermutet: Der Mühlenbesitzer wird “im Sinne des Tourismus” freiwillig einen Dreck tun, fremde Leute mit schreienden Blagen über sein Anwesen zu lotsen. Irgendwie nachvollziehbar… Übrigens kann man über die Rutsche – taugliches Schuhwerk vorausgesetzt – sehr wohl gefahrlos absteigen, sofern man konzentriert agiert. Selber schon probiert.