So ein richtiger Wandertipp wird das nicht, obwohl man mir natürlich gern auf der Tour folgen kann. Aber eigentlich war ich unterwegs, um zu schauen, wie zwei Baumaßnahmen der letzten Zeit so ausschauen. Zum einen: die Basteiaussicht. Lange hat es gedauert, jetzt ist die “schwebende Plattform” fertig. Da muss man doch mal nachsehen. Zum zweiten die Sanierung der Schwedenlöcher, die superpünktlich zu Ostern fertig wurde. Interessant, was da saniert wurde, und wie. Obendrein wollte ich mal schauen, wie es um die Amselfallbaude aussieht. Die ist ja nun auch schon an die drei Jahre geschlossen, es drohe ein Steinschlag, und es tut sich vor allem nichts. Darüber hinaus gab es noch einiges mehr zu sehen, und eine nette Begegnung. Ich halte die Tourbeschreibung bewusst kurz, um noch Platz für ein paar Eindrücke zu haben. Auf geht es.
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Grenzenloses Wandern? Vielleicht.
Es war ein Satz, der eher am Rande fiel: auf einer Bürgerversammlung in Hohnstein zum Thema Nationalpark vs. Naturpark ließ der Pirnaer Landrat Michael Geisler durchblicken, dass die Verwaltung von Aussig (Ústí nad Labem) ihm einen interessanten Vorschlag unterbreitet hat. Zehn, in Worten: zehn, historische Wanderwege, welche die Grenze überqueren, könnten reaktiviert werden.
Leider ging der Landrat nicht ins Detail, aber ich habe hier mal drei Kandidaten. Die alle drei nach offizieller Lesart verboten, aber noch mehr oder weniger vorhanden sind.
Straßensperrung in Herrnskretschen Prebischtor kaum noch zu erreichen
Die Straße zwischen Herrnskretschen (Hřensko) und Rainwiese (Mezní Louka) ist wegen eines drohenden Steinschlages gesperrt. Also genau jene Straße, die derzeit der einzige Zugang zum Prebischtor ist. Und sie ist auch für Fußgänger dicht.
Um zum Tor zu gelangen, gibt es nur sehr mäßig attraktive Alternativen.
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Ein Service für Modellbauer
Wanderfreund Achim hat mir einen netten Tipp gegeben: ein Hersteller von Modellbahnzubehör hat sich der aktuellen Situation angepasst und sein Angebot erweitert. Aktuell kann man dort „Totholz“, „abgebrannten Wald“ und eine „abgebrannte Waldhütte“ erwerben.
Es gibt von Achim auch gleich noch einen Vorschlag, wie man dieses Zubehör (mit Mengenrabatt erworben) verwenden kann: einfach ein großflächiges Diorama der Region bauen und im Nationalparkzentrum aufstellen. Der Besucher könnte die Landschaf dann sehr realistisch sehen, ohne sie betreten zu müssen. Denn beim Betreten könnte er ja eine Sumpfschnerpelschnepfe aufschrecken oder einen Verknoteten Stengelfuß zerlatschen. Nach ein paar Jahren kann man das Diorama dann mit ein wenig grünem Gries besprenkeln, um zu demonstrieren, wie sich die Natur erholt.
Für noch mehr Realismus habe ich mir erlaubt, die Bilder der Bastelsets mit einem Pappkameraden samt Sprechblase zu ergänzen. Wobei der Pappkamerad nicht mehr lange aktuell ist (darauf drei ×××), man müsste also später zeitnah ergänzen.
Und bitte nicht zu viele Schutzhütten kaufen. Denn ein Großteil derer, die einst existierten, sind nicht etwa abgebrannt, sondern schon vorher von der Verwaltung abgerissen worden.
Zum neuen Jahr
Gibt es auch diesmal ein kleines Video mit besinnlicher Musik. Habt Spaß dabei.
Nationalparkchef muss den Hut nehmen
Das Beste zum Feste! Ulf Zimmermann, seines Zeichens Chef des Nationalparks, hat seine Halbwertzeit erreicht und überschritten. Zum 1.4. des kommenden Jahres ist er Geschichte.
Wurde auch Zeit, höre ich hier viele (inklusive meiner Wenigkeit) sagen. Von einem mehr als merkwürdigen Umgang mit seinen Mitarbeitern über das völlig vermasselte Management des Borkenkäfers bis hin zum Großbrand und dessen vermurkster Aufarbeitung – man könnte da ein Lehrbuch des Versagens schreiben. Auffällig war dabei immer seine komplette Beratungsresistenz gepaart mit einer gerüttelt Portion Arroganz.
Es wäre dies übrigens der dritte Nationalpark, aus dem Ulf Zimmermann hinwegbefördert wurde. Er soll sich jetzt wohl dran machen, den Nationalpark Müritz zu ruinieren.
Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Wichtig scheint mir aber, dass jetzt alle Verbände und Kommunen darauf drängen, hier einen Einheimischen ins Amt zu heben. Großmäulige Importe brauchen wir nicht wirklich. Ich zumindest wünsche mir einen Pragmatiker, der bei diversen Wegen auch mal Fünfe gerade sein lässt, der sich um eine Waldpflege in vernünftigem Umfang kümmert, der seinen Nationalpark pflegt und nicht vergammeln lässt. Und der vor allem den Menschen als Gast und Bereicherung betrachtet, und nicht als ewigen Störfaktor.
Bei dieser Gelegenheit soll übrigens auch Hanspeter Mayr als Sprecher des Nationalparks zurückkehren. Der hatte den Bettel geworfen, weil es wohl mit Herrn Zimmerman gar nicht ging. Auch diese Personalie erfreut mich. Denn mit Herrn Mayr war ich beileibe nicht immer einer Meinung. Aber, und das halte ich ihm ausdrücklich zugute: er hat sich nie gedrückt.
Es gibt also etwas zu feiern.
Ein Quiz für den November
Das Jahr neigt sich langsam dem Ende entgegen. In den Supermärkten häufen sich schon seit Wochen weihnachtliche Leckereien zu ungehörigen Preisen. Draußen ist es kalt, und in der Wohnung auch. Um das „Frieren für Selenskyj“ etwas angenehmer zu gestalten, hab ich mal wieder ein kleines Quiz gebastelt. Auf das man dabei ins Schwitzen gerate.
Postet gern eure Ergebnisse in den Kommentaren.
Quiz im November
Mal sehen, was ihr so drauf habt.
Grenzweg–eine kurze Bestandsaufnahme
Viel wurde in den vergangenen Wochen über den Grenzweg gesprochen. Kein Wunder, war er doch einer der Schwerpunkte bei der Bekämpfung der üblen Waldbrände. Besonders pikant wurde das, weil dieser Weg aus Sicht der NPV ganz toll verboten ist. (Ein paar rechtliche Gedanken kommen am Schluss.) Jetzt aber wurde er plötzlich zu einem der wichtigsten Zugänge für die Feuerwehr, am Aussichtspunkt “Neues Kanapee” landeten Hubschrauber. Von einem Rückzugsort für bedrohte Arten –welche auch immer – konnte und kann also keine Rede mehr sein. Grund genug, mal eine kleine Bestandsaufnahme zu machen.
Zwei Vorbemerkungen: wirklich nur eine kleine Bestandsaufnahme , denn ich bin nur einen Teil des Weges gegangen: von der Kreuzung nahe des Katzensteins bis zum Neuen Kanapee. Und es herrschte eine dicke böhmische Suppe. Welche in Verbindung mit vielen abgebrannten und umgestürzten Bäumen eine leicht gespenstige Stimmung hervorbrachte. Man hätte einen Edgar-Wallace-Film in Schwarzweiß drehen können. Als Titel schlage ich schon mal vor: “Der grüne Zimmermann” oder “Der Ranger mit der Peitsche”. Letzterer dann mit Klaus Kinski in der Hauptrolle.
Genug geblödelt, mir nach.