Im böhmischen Herrnskretzschen (Hřensko) wird derzeit mit immensem Aufwand der Fels über die gesamte Länge des Ortes gesichert. Dazu hat man ein fast drei Kilometer langes Arbeitsgerüst aufgebaut, von dem aus ein Fangzaun angebracht werden soll. Die Arbeitsbühnen beginnen tatsächlich bereits oberhalb des Hotel “Labe”, also am alten Aussichtspunkt des Herrenhaussteiges, und enden erst über dem großen Parkplatz am Ortsausgang Richtung Rainwiese (Mezní Louka). Sie ziehen sich also über die gesamte Ortslänge hin. Schön sieht das zunächst mal nicht aus, eher gigantisch. Aber vielleicht wird der Zaun ja nach seiner Fertigstellung weniger aufdringlich zu sehen sein. Inwieweit er traditionelle Wanderwege wie die Johannespromenade oder den Heusteig behindert oder gar blockiert, ist derzeit nicht abzusehen.
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Nochmal: Schutzhütten
Der Abriss der Schutzhütte an der Kreuzung Großer Zschand / Zeughausstraße hat wohl einigen Ärger ausgelöst. So zumindest scheint es, dieweil die Nationalparkverwaltung prompt mit einer Pressemitteilung reagierte. In der sie, ganz zu Recht, darauf verweist, dass auch vier andere Schutzhütten saniert worden. Mehr dazu und im Wortlaut hier. Und das kann ich natürlich nur begrüßen. Aber jetzt komme ich doch mal ins Grübeln: zum Thema Schutzhütte im Zschand heißt es da: “Eine sanierungsbedürftige Schutzhütte in der Kernzone im Großen Zschand wurde ohne Ersatz zurückgebaut….”. Liebe Nationalparkverwaltung, diese Schutzhütte stand nicht in der Kernzone. Selbige beginnt, und das wird mit recht vielen Schildern am Wegesrand auch angezeigt, südlich der Zeughausstraße. Die Schutzhütte stand also rund 50 Meter außerhalb der Kernzone. Aber mit eurer Kernzone nehmt ihr es eh, wie es passt. Gilt für Harverstereinsätze genauso wie für Schutzhütten.
Osterwandern drei: Bielatal
Und noch so eine ausgesprochen entspannte Runde, die hervorragend für Kinder geeignet ist und obendrein aller Nase lang einen kleinen Höhepunkt bereithält. Es geht ins Bielatal.
Osterwandern zwei: Lilienstein
Das ist nun wirklich keine Tour, das ist eher ein Ausflug. Und auch, wenn auf dem Lilienstein immer viel los ist – hin und wieder kann man sich das schon gönnen, denn sowohl die Auf- und Abstiege als auch die Aussicht von da oben können sich sehen lassen. Und zwei kleine Schlenker, die nicht jeder Tourist macht, bauen wir auch noch ein. Diese Runde ist übrigens auch schon mit kleinen Kindern sehr gut zu schaffen – man muss dann beim Aufstieg eben immer mal wieder anhalten und Energie nachtanken.
Osterwandern eins: Rauenstein und Bärensteine
Ostern hatten wir ja das, was man ein wirkliches Aprilwetter nennen konnte. Und so hatten wir uns entschlossen, statt langer Tagestouren lieber kurze Wanderungen zu unternehmen. Nur, um im Falle eines Falles nicht kilometerweit in der Pampa zu stehen. Ich will diese Touren hier vor allem deshalb beschreiben, weil sie hervorragend kindergeeignet sind. Also los, auf zum Nachwandern, wir beginnen mit:
Rauenstein und Bärensteine
Start ist in Weißig, dort gibt es einen großen Parkplatz. Vom Parkplatz aus sehen wir unser erstes Ziel, den Rauenstein, schon und gehen zunächst auf einem schnurgeraden Feldweg auf den Brocken zu.
Potztausend
Ein befreundeter Wandersmann hat mir zwei Bilder zukommen lassen, die ich hier gern veröffentliche. Zumal mir zweimal beim Betrachten so allerlei Ausrufe entfuhren. Damit also zu:
Potztausend, die Erste: wieder eine Schutzhütte verschwunden
Und zwar die an der Kreuzung Großer Zschand – Zeughausstraße. Sie war ja wahrlich ein wenig marode, aber es gab Angebote, diese ehrenamtlich zu sanieren. Selbige wurden abgelehnt, weil eine “Waldmöblierung” nicht ins Konzept des Nationalparks passe. Anstatt also zu überlegen, wie man die Hütter erhalten könne, sind jetzt – mal wieder – Fakten geschaffen worden. Was alles schon an Hütten (unzählige), an Brücken (Ziegengrund, Niedermühle) oder an Steiganlagen (Annenlochstiege, Hühnerkropftreppe) abgerissen wurde, ohne auch nur jemanden zu fragen, spottet jeder Beschreibung. Dieses selbstherrliche Benehmen, welches jedweder demokratischen Kultur widerspricht, schlägt aber schon jetzt auf die Verursacher zurück. Denn bei solcherlei Tun braucht sich keine Verwaltung zu wundern, wenn auch immer mehr Wanderer auf deren Regeln einfach pfeifen.
Umrisse noch zu erkennen: da stand mal eine Schutzhütte
Potztausend, die Zweite: Grenzweg wird von tschechischer Seite offiziell geöffnet
Nein, das ist kein verfrühter Aprilscherz. An der Kreuzung, an der sich Grenzweg, Fremdenweg und Weberschlüchte treffen, hat die tschechische Nationalparkverwaltung ein Schild samt rot-weißem Absperrband angebracht. Auf diesem wird zweisprachig verkündet, dass dieses Gebiet wegen Brutschutzes zwischen dem 1. März und dem 30. Juni gesperrt ist. Was aber im Umkehrschluss nicht anderes heißt als: außerhalb dieser Zeit ist das Gebiet nicht gesperrt! Denn wenn es, wie uns die deutsche Verwaltung immer erklärt, ganzjährig gesperrt wäre, bräuchte es dieses Schildes nicht. Und schon gar nicht der zeitlichen Einschränkung. Ganz einfach. Ab dem 1. Juli kann man hier, zumindest aus Sicht der Tschechen, ganz offiziell lang gehen.
Wobei dieses Dokument auch noch die von deutscher Seite gebetsmühlenartig vorgebrachte Behauptung, eine Öffnung des Grenzweges würde am Widerstand der Tschechen scheitern, ad absurdum führt. Ich hatte schon lange den Verdacht, dass hier ganz andere fleißig mauern.
Wie auch immer: die Vögel bitte in Ruhe brüten lassen, und ab dem 1. Juli geschwind die Wanderschuhe geschnürt!
Zámeček geschlossen?
Wie mir gerade ein Wanderfreund übers soziale Netzwerk mitteilte, stand er am kultig-heruntergekommenen Hotel Zámeček im böhmischen Hohenleipa (Vysoká Lípa) vor verschlossener Tür. Und er meinte, es sah wohl auch nicht aus, als ob hier wieder geöffnet werden würde. Was ich sehr bedauern würde, denn der Laden hatte etwas ganz spezielles an sich: ein altes Jagdschloss, welches würdig vor sich hin gammelte, eine Wirtstube, in der seit einem halben Jahrhundert nicht mehr klar Schiff gemacht worden ist. Dazu ein Kellner, dem man beim Laufen die Schuhe besohlen konnte. Und trotzdem bin ich dort immer gern eingekehrt – wegen der schnörkellosen, grundsoliden und ehrlichen böhmischen Küche. Schade drum. Aber vielleicht weiß ja hier jemand mehr und es gibt doch eine Wiederauferstehung des kultigen Ladens.
Update: wie aus dem Leserkommentar hervorgeht, kann Entwarung gegeben werden: die Kultkneipe existiert noch!
Nochmal zu den Klammen bei Herrnskretzschen
Da haben doch so allerlei potentielle Ausflügler bei mir angefragt, wann denn die Boote in den Klammen bei Herrnskretzschen wieder fahren. Deshalb hier ein kleiner Serviceteil:
Edmundsklamm:
Ab 4. März 2015, täglich 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Preise:
- Erwachsener: 80 Kronen (3 Euro)
- ermäßigt (Kinder bis 15, Rentner, Behinderte, Hund): 40 Kronen (1,50 Euro)
- Kinderwagen und Fahrräder kostenlos
- letzte Abfahrt Richtung Stimmersdorf: 17:30 Uhr, letzte Abfahrt Richtung Herrnskretzschen: 18:00 Uhr
Wilde Klamm:
Ab 4. März täglich 9:00 Uhr bis 17 Uhr.
Preise:
- Erwachsener: 60 Kronen (ca. 2,50 Euro)
- ermäßigt (Kinder bis 15, Rentner, Behinderte) 30 Kronen (1 Euro)
- Kinderwagen, Fahrräder und Hunde kostenlos
- letzte Abfahrt Richtung Herrnskretzschen 17 Uhr, Richtung Rainwiese 16:30 Uhr.
Hunde müssen immer einen Maulkorb tragen!
Persönlicher Tipp:
Die meisten Besucher absolvieren die “klassische Runde”: also Start in Herrnskretzschen, dann durch beide Klammen und weiter über Rainwiese und den Gabrielensteig zum Prebischtor und von dort zurück nach Herrnskretzschen. Entsprechend ist der Andrang an den Booten in dieser Richtung immer ein großer solcher. Deshalb ganz einfach die Runde in umgekehrter Richtung gehen, und sofort wird es ruhiger. Na ja, soweit man auf so einer absoluten Massentourismus-Route von Ruhe reden kann.