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Die Ostrauer Prügelei

Nun ja, jetzt gibt es also ein Urteil gegen die drei Schläger, die im vergangenen Jahr in der Ostrauer Jugendherberge einen aus Hamburg stammenden Schüler zusammengeschlagen haben. Bewährungstrafen. Soweit, so gut. Interessant ist der Hintergrund, welchen verschiedene Medien hier geradezu herbeibeschwören. Denn das Opfer der Prügelei war asiatischer Abstammung.

Zunächst mal: das Gericht hat keinerlei fremdenfeindliche Motive feststellen können und dem entsprechend geurteilt. Und ich kann das alles irgendwie nachvollziehen. Denn auch schon in meiner Jugend war es ein vermintes Gelände, wenn man sich auf Dorffeste begab. Ich erinnere mich noch an Höckendorf: kam man dort aus der Dorfsdisko raus, um frische Luft zu schnappen, dann wurde man immer gefragt, wo man denn her käme. Falsche Antwort: sofort eine in die Fresse. Richtige Antwort: eine Streichholzschachtel in die Hand, weil mal mit einer solchen in der Faust deutlich besser zulangen konnte.

Was ich damit sagen will: Kloppe mit Auswärtigen auf Dorffesten ist so alt wie das Dorffest selbst.  Und genau darum hat es sich wohl hier gehandelt: eine auf zu viel Adrenalin und zu viel Bier zurückzuführende Schlägerei.

Ausländerfeindliche oder rassistische Motive dahinter zu vermuten, ist Sache von beruflichen Verschwörungstheoretikern. So wie die von der RAA-Sachsen. Wer auf deren Webseite nachschaut, der sieht, dass der Verein ausschließlich von staatlichen Geldern lebt.

Hier mal eine Übersicht der Geldgeber:

Solche Leute brauchen eine “rechte” Gefahr, ausschließlich dafür, ihre eigenen wohlbezahlten Stellen zu erhalten. Und da kommt so eine dämliche Dorfschlägerei natürlich gerade recht.

In sehr eigener Sache

AFD_Logo

Die Gerüchteküche hat ja schon heftig gebrodelt, jetzt ist es amtlich: ich werde für die “Alternative für Deutschland” kurz AfD, in der Sächsischen Schweiz als Direktkandidat bei der Landtagswahl in Sachsen am 31. August antreten. Es gab auf der Mitgliederversammlung, welche die Kandidaten wählte, auch einen Gegenvorschlag, gegen den ich mich aber haushoch durchsetzen konnte. Und zwar mit diesen drei Kernthemen:

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Gastronomische Neuigkeiten

1. Großer Winterberg:

Die Speisekarte hier war bei meinem letzten Besuch im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich ausgedünnt. Drei Suppen, zwei Salate, sechs Hauptgerichte. Das ist schon ein wenig dünn. Zumal ich zwar schon bisher die Preispolitik hier (und in allen anderen Henenkjohannschen Lokalen) für überzogen hielt, aber immerhin noch eine große Auswahl und viele kleine Schmäckerchen (eingelegte Oliven mit Knoblauch, dutzende Sorten Trinkschokolade) goutieren konnte. Jetzt ist das Ganze nur noch langweilig und obendrein teuer. Und auch meiner Meinung nach meilenweit am Wunsch der Gäste vorbei. Oder gibt es hier tatsächlich jemanden, der in einem Wanderlokal “Jungbullenentrecote mit frischen Champignons” für 15,90 € oder “Duett von Lachs und Steinbeißer in Orangen-Cucuma-Sauce” für 15,20 € erwartet? Ich zumindest nicht. Und auch die Getränke werden immer teurer: der halbe Liter Radeberger ist mittlerweile für 3,90 € feil, Cola & Co kosten 3,40 € für 0,4 Liter.

Und es schleift, was es hier früher nie gab, auch am Service: Kellner sind Tschechen, und ich frage nach einem alkoholfreiem Radler. Kellner radebrecht mir, dass er mir den nur bringen könne, wenn ich eine Flasche alkoholfreies Bier und eine Zitronenlimonade bestelle. Mache ich, und bekomme einen ganz normalen halben Liter Radler, alkfrei. Sowohl in der Bierflasche als auch bei der Limo muss da ja was übrig gewesen sein. Was ich aber nicht bekam, dafür eine satte Rechnung von über fünf Euro – für einen Radler, wohlgemerkt.

Ob es in den anderen Lokalen, die Marc Henkenjohann gehören, auch so aussieht, werde ich mal rausfinden. Übrigens, und das war auffällig: trotz Traumwetters und vieler Wanderer war die Terrasse am Winterberg fast leer. Hmm.

DSCN0408 War schon mal gastlicher: der Große Winterberg.

2. Schmilka:

Hier ist das einstmals einzige Gasthaus am Ort, das “Grenzeck”, geschlossen. Schade, mit diesem Haus verbinden sich doch viele Erinnerungen.

DSCN0409 Grenzeck

Ebenfalls verschwunden ist die kleine Pommesbude am Fähranleger, die über mehr als zwei Jahrzehnte immer erste Anlaufstelle in Schmilka war. Im vergangenen Jahr hatten die Zeitungen berichtet, dass Sven Erik Hitzer, der schon das Biohotel Helvetia und die Schmilksche Mühle betreibt, im Haus nebenan demnächst das eher noble “Café Richter” eröffnen möchte . Die Imbissbude hätte laut Bürgermeister Eggert dann nicht mehr in Gesamtbild gepasst und sollte deshalb weg. Was wohl, trotz einer Unterschriftenaktion für deren Erhalt, auch funktioniert hat. Näheres dazu hier. Nun, so weiß ich jetzt zumindest, in welchem Café ich nicht einkehre.

Also auch in Schmilka ein Trend hin zu teurer Gastronomie. Bleibt der Rucksack, oder, und hier folgt eine ausdrückliche Empfehlung, der Imbiss “Zur alten Schule” am Ortsausgang Richtung Elbleitenweg. Hier ist die Wanderwelt noch heil: einfache Gerichte zu vernünftigen Preisen und eine obendrein ausgesucht höfliche und nette Bedienung. Davon hätte ich gern mehr.

Schwedenlöcher wieder offen

Das ging nun mal wirklich schnell: pünktlich vor Pfingsten ist der beliebte Weg durch die Schwedenlöcher wieder offen. Alles in allem haben die Reparaturen also nur drei Tage gedauert. Höchst erfreulich, und der Beweis, dass auch eine Behörde wie die Nationalparkverwaltung zügig handeln kann, wenn sie denn nur will. Ich persönlich finde das wirklich sehr erfreulich, auch wenn ich die Schwedenlöcher über Pfingsten aus naheliegenden Gründen eher meiden werde. Und außerdem bleibt natürlich die Hoffnung, dass der Ausbau diesmal so solide passiert ist, dass er nicht schon beim nächsten Starkregen (und der kommt so sicher wie das Amen in der Kirche) wieder weggespült wird.

Mit Hightech durch Böhmens Wälder

Eine nette Nummer hat sich da die böhmische Nationalparkverwaltung einfallen lassen: rund um Dittersbach (Jetřichovice) gibt es seit kurzem einen Lehrpfad, dessen Inhalte und Erklärbären nicht auf großen Tafeln den Wegesrand verunzieren, sondern sich vermittels einen Smartphones oder Tablets eschließen. Feine Idee, dachten wir, und haben das Ganze gleich mal ausprobiert. Hier also ein Tourentipp mit Lehrpfad in der Böhmischen Schweiz sowie zwei Abstechern vom Wege, um der ganzen Runde ein wenig Würze zu geben.

DSCN0343 Unscheinbare Schildchen statt großer Erklärtafeln.

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Schwedenlöcher mal wieder dicht

Ach je, da ist kein Jahr vergangen, seit der beliebte Wanderweg durch die Schwedenlöcher nach einem befürchteten Felssturz und anschließender Sanierung frei gegeben wurde, da ist er auch schon wieder gesperrt. Die starken Regenfälle Anfang dieser Woche, so teilt die Nationalparkverwaltung mit, hätten schwere Schäden hinterlassen und somit zu einer Sperrung des Weges geführt.

Soweit, so einfach die Fakten. Was mir aber auffällt: dem Foto der Zerstörung, welches auf der Seite der NPV zu sehen ist (hier), also diesem Foto nach, handelt es sich bei dem zerstörten Wegabschnitt genau um jenen, der erst im Frühherbst des vergangenen Jahres neu gebaut wurde. Was für mich bedeutet: da ist einfach gepfuscht worden. Denn von einer “Wetterkatastrophe”, wie es sie sicher in den letzten Jahren immer mal wieder leider gab, kann diesmal keine Rede sein. Es hat einfach nur heftig geregnet, sehr heftig, aber weit abseits einer Katastrophe.

Aber das ist nicht wirklich ein Wunder: in der NPV gibt es zwar jede Menge Profis, die genau wissen, wie man so einen Weg ausbauen muss, damit er auch mal einen Starkregen übersteht. Aber die werden nicht mehr gefragt. Vielmehr muss jeder Mist ausgeschrieben werden, und dann der billigste Anbieter genommen werden. Wie meine Oma schon sagte: “Wer billig kauft, kauft doppelt.”

Aber immerhin: schon nächste Woche soll die erneute Sanierung beginnen. Hoffen wir mal, das es jetzt endgültig die letzte ist.

Einmal Bad Schandau und zurück

Für diese Tour gab es eigentlich nur eine Prämisse: sie sollte in Bad Schandau beginnen und auch enden, dieweil ich dort noch am Vormittag zu tun hatte. Was dann rausgekommen ist, ist eine wirklich sehr erfreuliche Runde, die viele kleine Höhepunkte zu bieten hatte und obendrein wirklich familientauglich ist. Ich zähle mal auf: eine künstliche Ruine, zwei Steiganlagen, eine kleine Kletterpassage, herrliche Aussichten, bequeme Wege und auch verschwiegene Pfade – kurzum: jede Menge Abwechslung. Gehen wir also einfach mal los:

2014-05-25 10.56.27

Der herrliche Rundblick vom Panoramaweg gehört auch zur Tour.

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Der Stänkerer auf dem Heimatsender

nvsbAus meiner mehr als kritischen Haltung gegenüber dem Nationalpark Sächsische Schweiz hab ich ja nie ein Hehl gemacht. Und auch darüber, dass es recht schwer ist, mit den Verantwortlichen in der Nationalparkverwaltung zu diskutieren, hab ich schon geschrieben. Also hab ich, anlässlich einer Rundfunksendung auf “MDR 1 – Radio Sachsen” mal ein wenig getrickst. In der Sendung ging es um mein Lieblingsthema: eben jenen Nationalpark und all seine Verwerfungen. Und ich hab mich als ganz normaler Hörer mit ein paar Fragen per Telefon eingewählt. Nun, Bingo, ich war tatsächlich fast 13 Minuten live drauf und konnte Nationalparkchef Dietrich Butter kräftig löchern. Und hier, live im Radio, konnte er sich auch nicht wie sonst wortreich um des Pudels Kern drücken. Trotzdem: so richtig zufrieden bin ich nicht. Das “Drumherumreden” hat, zwar nicht ganz so kräftig wie gewöhnlich, aber dennoch auch diesmal einigermaßen funktioniert. Aber was solls: der mündige Hörer wird sich ein Bild machen.

Und hier zum Nachhören: