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Waldzerstörungen im Großen Zschand–heftiger als erwartet

DSCN9406Die Böhmische Nationalparkverwaltung hat im Bereich des Großen Zschand massiv Bäume gefällt, und dabei auch auf schwere Forstmaschinen zurückgegriffen. Davon wurde an anderer Stelle schon berichtet. Aber jetzt sind die Arbeiten wohl abgeschlossen, weshalb es nahe lag, mal nach dem Rechten zu schauen.

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Lesetipp: DNN zum Boofen

Einfach mal nachlesen und nachdenken: die Dresdner Neuesten Nachrichten haben einen interessanten Artikel veröffentlicht. Quintessenz: wird Boofen zum Massenphänomen, dann ist die Natur gefährdet. Hier zum Nachlesen.

Grundsätzlich kann ich der Aussage des Artikeln zustimmen, zumal ich mich auch schon mehr als einmal über die Ansammlungen von Klopapier und Papiertaschentüchern in diversen Felsnischen geärgert habe. Salopp gesagt: es scheint Zeitgenossen zu geben, die, sobald sie eine gedeckte Stelle erspähen, dort auch reinscheißen müssen. So wie ein Köter, der an jedem Laternenpfahl sein Revier markiert.

An einer Stelle im Artikel habe ich allerdings gestutzt. Hier wird ein “anonymer” Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung zitiert. (Gibt es den wirklich oder ist er dem Geist der Autorin entsprungen?) Der Mitarbeiter beklagt, das Bäume für Feuer in den Boofen gefällt werden. Wörtlich: “Es kann nicht sein, dass jemand hingeht und altehrwürdige Bäume abhackt, um daraus Feuer zu machen.”

Worauf ich spontan sage: “Es kann nicht sein, dass jemand hingeht und altehrwürdige Bäume abhackt, um damit Wege zu verbarrikadieren!”

Womit wir wieder mal beim Grundproblem dieses Nationalparks wären: es wird mit zweierlei Maß gemessen, dieselbe Tat ist, je nachdem, wer sie gerade ausführt, gut oder böse. Beispiele?

  • Bäume fürs Feuern abhacken – böse
  • Bäume zum Wegeverhau abhacken – gut.
  • Zu Fuß auf kleinen Pfaden – böse.
  • Harvester und Forwarder (100 mal schwerer und 50 mal lauter) auf denselben Pfaden – gut.
  • Wild geparktes Privatauto – böse.
  • Fetter Nationalpark – Pickup auf schmalen Waldwegen – gut.

Und so weiter. Auch hier empfehle ich also ganz simpel: einfach mal drüber nachdenken.

Es kann so einfach sein….

….ein Problemchen zu lösen. Jetzt gesehen in der Böhmischen Schweiz, auf dem Wanderweg von Dittersbach (Jetřichovice), kurz nach der Kreuzung am Kannapee (Pohovka), in Richtung Hohenleipa (Vysoká Lípa) – der Weg mit dem roten Strich. Dort ist so einiges an Fels runter gekommen und hat den Weg in Mitleidenschaft gezogen. Und was machen unsere tschechischen Nachbarn? Räumen den Weg frei und sichern die Wand mit einem Fangnetz. Zugegeben, dessen Befestigung mit einem Baumstamm sieht irgendwie putzig aus, aber sie erfüllt ihren Zweck. Ich wage nicht daran zu denken, was bei einem ähnlichen Problem auf deutscher Seite passiert wäre: Weg sperren – Gutachten einholen – Naturschutzverbände einbeziehen – Sicherungsarbeiten ausschreiben – Zuschlag erteilen – Weg sichern. Ergebnis: der Weg wäre ein Jahr gesperrt. Wer’s nicht glaubt, möge einen Bick auf die Schwedenlöcher werfen. In diesem Sinne herzlichen Dank an die tschechische NPV, es geht eben auch mal kurz und schmerzlos.

DSCN9092 Hang gesichert, Weg benutzbar.

Wegegedanken–Kerbensteig

Eines gleich vorweg: es ist nicht mehr möglich, diesen Weg, der einst einer der schönsten solchen in der Sächsischen Schweiz war, in voller Länge zu begehen. Aber selbst das, was noch übrig ist, kann beeindrucken. Und vielleicht passiert ja eines Tages ein kleines Wunder…Na ja, dass müsste schon ein großes Wunder sein. Aber schön der Reihe nach, lieber Leser, folge mir an einen der romantischsten Plätze der ganzen Region.

Schönlinder Brücke 3 Natur wie aus dem Märchenbuch am Kerbensteig.

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