Kurz quergelesen: die AG-Wege tagte

Keine Panik, ich hab mich nicht heimlich mit der Kamera in die letzte Sitzung der AG-Wege eingeschlichen. Sondern dieses Bild von einer KI basteln lassen. Stichworte waren aber nicht “zahnloser Tiger”, “Quasselrunde” oder “fühlen sich wichtig”. Und auch, wenn die AG, seitdem Rolf Böhm rausgemobbt wurde, eher eine Kuschelveranstaltung geworden ist: ganz ignorieren sollte man sie nicht, hin und wieder gibt es doch mal etwas zu vermelden. So auch dieses mal. Das ganze Protokoll kann man auf der Webseite der Nationalparkverwaltung nachlesen, HIER. Was also ist mir diesmal aufgefallen?

  1. Immer wieder lese ich Verben wie “informiert”, “erläutert”, “berichtet” und “prüft”. Nicht einmal lese ich dagegen “beschließt”. Was wieder zeigt: hier findet keine Sitzung eines einflussreichen Gremiums statt, sondern eine Informationsveranstaltung der NPV. Die restlichen Teilnehmer dürfen sich mal für ein, zwei Stündchen wichtig fühlen. Sei es drum.
  2. Andreas Knaak geht in den Ruhestand, der ihm ausdrücklich gegönnt sei. Bisher in der NPV für die “Besucherlenkung” zuständig, gingen unsere Meinungen mehr als einmal weit auseinander. Dennoch war immer eine gesittete und respektvolle Kommunikation möglich. Dafür Danke.
    Andreas Knaak
    Zehn Jahre altes Bild, viel zu klein: Andreas Knaak bei einer geführten Wanderung.
  3. Auf Nachfrage von Ulrich Voigt, betreffs eines offiziellen Weges durch den Großen Zschand ins Böhmische heißt es, dass “dieser Abschnitt in Abstimmung mit den tschechischen Kollegen künftig als Fahrweg zur Brandbekämpfung, nicht jedoch zur touristischen Nutzung freigegeben” werde. Das ist natürlich eine Lachnummer. Denn wenn der Weg für Feuerwehren frei gehalten wird, dann wird er auch anderweitig genutzt werden. Es sei denn, man stellt dauerhaft ein paar Ranger samt Kassenhäuschen dort auf. Die könnten dann auch gleich Girokarten und Paypal akzeptieren. Aber genau dort geht ja die geplante Protestwanderung der BI “Naturpark Sächsische Schweiz” hin, auf die ich gern nochmal verweise.
  4. Und jetzt aufgemerkt, es heißt weiter: “Außerdem wird derzeit die Einrichtung eines neuen, grenzüberschreitenden Wanderweges vom Zugang zum Großen Winterberg nach Hřensko geprüft.”. Oha, da wird doch nicht etwa der Grenzweg / Fremdenweg gemeint sein? Wohl eher nicht, zu früh frohlockt. Denn dieser würde zwangsläufig über das Prebischtor führen, und von dem ist ausdrücklich nicht die Rede. Obendrein hieße das für beide Nationalparkverwaltungen, eine ihre heiligen Kühe zu schlachten. Und vielleicht auch zugeben zu müssen, dass es in den vergangen Jahrzehnten dort nie einen ernsthaften Grund für eine Sperrung gab – außer vielleicht “wir sperren, weil wir es können”. Ich vermute also eher, mit “Zugang zum Großen Winterberg” ist hier die andere Seite gemeint. Denn ausgehend von der Winterbergstraße kommt man schon jetzt über “Die Kreuzwege”, “Heuweg” oder das “Himbeergründel” recht gut nach Hřensko. Definiert man “Zugang zum Großen Winterberg” etwas weitläufiger, käme auch die Johannespromenade infrage. Mal sehen, ein kleiner Schritt in die richtige Richtung wäre das schon, aber wirklich nur ein kleiner.
  5. Eine Aussage zur Wiedereröffnung der Felsenburg Neurathen sei nicht möglich. Man schiebt sich in altbewährter Manier gegenseitig die Verantwortung und die Kosten zu.
  6. Und zu guter Letzt heißt es doch “Auf Rückfrage … ist die Begehung von Kletterzugängen zu fotografischen Zwecken erlaubt, die dort befindlichen, attraktiven Aussichten sollten allerdings nicht beworben werden.” Da muss ich doch mal kurz und sarkastisch auflachen (Har, Har). Wenn ich die Aussicht zu fotografischen Zwecken aufsuche, dann sicher nicht, um das Bild nachher in ein Fotoalbum zu kleben – so etwas hat man vor 30 Jahren noch getan. Heute zeigt man die Bilder irgendwo im Netz, und dann sind sie eben beworben. Wunschdenken, dass dies anders sein könnte. Aber trotzdem mal eine klare Ansage an jene, Gott sei Dank seltenen, Kletterer, die diese Zugänge als ihre Privatwege betrachten.
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