Wer hätte das gedacht: im Elbtal herrschen frühlingshafte Temperaturen, im Polenztal schauen die ersten Märzenbecher raus. Aber auf dem Hohen Schneeberg, die liegt doch tatsächlich noch Schnee. Und nicht wenig. Klar, sonst würde er ja nicht “Schneeberg”, sondern “Schneeglöckchenberg” heißen. Wir haben eine kleine Tour, fast schon einen Spaziergang, auf den aussichtreichen Gipfel unternommen.
Bierdeckel für’n Arsch
Zwei Neuigkeiten aus dem Stiegenbuchverlag möchte ich euch ans Herz legen. Als da wären:
1. Der Forststeig für die A…. – Tasche
Das kleine Heftchen passt tatsächlich genau in jene Gesäßtasche. Man sollte es also als Ergänzung zu den “großen” Forststeigführern sehen, die entweder in den Rucksack müssen, oder aber, wegen des Gewichtes, auf so einer Trekkingtour ganz zu Hause bleiben sollten.
Es gibt eine kurze Einführung sowie Tipps zur passenden Ausrüstung und zu den Trekkinghütten und Biwakplätzen. In sieben Abschnitten wird sodann der gesamte Steig beschrieben. Knapp, aber unterwegs ausreichend.
Dem Heft liegt eine Übersichtskarte bei, die, ebenfalls grob, den gesamten Steig samt Übernachtungsplätzen, Trinkwasserquellen (zum Auffüllen) und Bushaltestellen (zum Abkürzen) zeigt.
46 Seiten und eine Karte, sechs Euro.
2. Böhms Bierdeckel
Die kennt wohl jeder, der schon mal im Elbsandstein eingekehrt ist (so es denn die Kneipe gerade noch gibt): Bierdeckel, gezeichnet von Rolf Böhm. Alle bisher erschienenen gibt es jetzt in Buchform.
Vielmehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Außer: als besonderer Gag liegt dem Buch ein echter Bierdeckel bei, unterschrieben vom Meister höchst selbst. Der ist dann natürlich viel zu schade, um das tropfende Glas drauf abzustellen.
Übrigens darf der Genießer nicht ohne Stolz erzählen, dass die ersten Bierdeckel in der Region, nämlich in der Sputhmühle in Mittelndorf, hergestellt wurden.
52 Seiten, Hardcover und ein Bierdeckel, 11 Euro.
Amselfallbaude–und wieder geht eine Kneipe drauf
Bessere Zeiten – Touristen am Amselfall
An dieser Stelle hatte ich ja schon meine Meinung zum Ende des Gasthauses auf dem Großen Winterberg, des Zeughauses im Zschand und der Sendigbaude in Ostrau geschrieben. Jetzt gibt es eine neue Hiobsbotschaft aus der Mitte der Sandstein-Wanderwelt: auch die Baude am Amselfall muss schließen.
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Lesebefehl: Kamnitzklamm
Wanderfreund Roland hat auf seiner, auch in Gänze höchst lesenswerten Seite, eine neue Entdeckertour eingestellt: er hat den Bereich der Kamnitzklamm zwischen Grundmühle und Soorgrund erkundet.
Das Besondere daran ist, dass es in diesem Bereich nie echte Wanderwege gab, somit muss man sich auf kaum erkennbaren Pfaden einen Weg suchen und den Fluss mehrmals durchwaten.
Ein echtes Abenteuer, hervorragend dokumentiert mit Karten, zahlreichen Fotos und einem Video. Unbedingt lesenswert!
Alle Jahre wieder: Kalender übrig!
Update, 17.12.2018: zwei Stück hab ich noch. Also schnell entschlossen eine Mail geschrieben. Bis Weihnachten sind die dann noch pünktlich.
Es ist jedes Jahr dasselbe, und fast schon Tradition: ich mache für meine Lieben einen Kalender. Und ich lasse immer eine runde Anzahl davon drucken. Aber ich habe eben eine unrunde Anzahl an Meschpoke. Weshalb immer Kalender übrig bleiben, die ich dann hier unters Volk bringe.
In diesem Jahr widmet sich der Kalender weniger bekannten Ecken der Böhmischen Schweiz. Auf dem Titelblatt prangt der Falkenturm. Weitere Motive sind:
- Goldberg
- Brüderaltar
- Himmelreich
- Eulenhöhle
- Karlshaus (Gedenkstein)
- steinerne Rinne
- Najadenhöhle
- Sonnentor
- Fürst-Kinsky-Jägerpfad
- Gnomenhöhle
- Silberwandstollen
- Der heilige Antonius bei Hemmehübel
In diesem Jahr sind exakt sechs Kalender übrig. Also durchaus ein rares Stück. Wer einen haben möchte, der sende mir eine Mail, ich schicke den Kalender dann mit Rechnung auf die Reise. Kostenpunkt: 15 Euro. Und bis zum Heiligabend sollte er auch angekommen sein.
Nachtigall, ich hör dir trapsen Ein paar Gedanken zum Ende des Großen Winterberges
Das Restaurant auf dem Großen Winterberg ist vorerst Geschichte. Marc Henkenjohann als Wirt hat Insolvenz angemeldet. Davon ebenfalls betroffen sind das Zeughaus im Großen Zschand und das Café am Aufzug in Ostrau. Soviel zu den schnöden Fakten, die wohl der eine oder andere schon aus den Medien kennt. Im Folgenden aber einige ganz persönliche Gedanken meinerseits zu diesem Trauerspiel.
Bessere Zeiten: volles Haus auf dem Winterberg
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Liebe Waldschweine
Die Dresdner Stadtverwaltung hat gerade eine neue Abwassersatzung beschlossen. Und nach der ist es tatsächlich verboten, Feuchttücher im Abort herunter zu spülen. Das kann zwar keiner kontrollieren, aber es hat einen guten Grund: die Dinger verrotten einfach nicht in der Kloake und verstopfen dann die Anlagen in den Wasserwerken. Und nicht anders ist es mit den Lappen, mit denen ihr euch in jeder gefühlten Nische den Arsch auskratzt. Während die von euch gelegten Tretminen längst davon gespült sind, liegen die Tücher auch noch im nächsten Jahr herum. Und beleidigen das Auge der Einheimischen wie auch der Touristen. In letzter Zeit, also in den vergangenen zwei – drei Jahren, hat eure Unsitte nach meinem Empfinden mächtig zugenommen. Statt mit dem aktuellen Slogan “Große Gefühle” kann der Tourismusverband dann vielleicht werben mit: “Der schönste Freiluft-Abtritt Europas”. Oder, wie ein Wanderfreund von mir einmal weise sprach: “Hier scheißen sie gut und günstig”.
Also merke: wer es sich schon nicht verkneifen kann, wie ein Waldesel in die freie Natur zu kacken, der putze sich seinen runzeligen Arsch mit normalen Klopapier ab. Das verrottet in kurzer Zeit. Was die Schandtat des Freiluftschisses aber nicht besser macht. Darum merke zum Zweiten: wer vom flotten Otto geplagt ist, der bleibe am besten zu Hause.
Kauftipp: Winterwandern mit Rolf Böhm
Es ist das ewige Kreuz in der Sächsischen Schweiz: im Winter ist nichts los. Klassischer Wintersport geht nicht (da es einfach ungesund ist, mit Skiern die Zwillingsstiege herunterzufahren), und auch die Wandermöglichkeiten sind eingeschränkt. Wege sind entweder tief verschneit oder vereist, geräumt wird nicht. Noch nicht einmal auf der Basteibrücke, die ja nun wahrlich ganzjährig eine Ausflugsziel sein könnte. Und so beginnt sich eine unschöne Spirale zu drehen: bleiben Gäste aus, dann lohnt es sich auch für Gasthäuser und Pensionen nicht mehr. Sie schließen also über den Winter. Was zur Folge hat, dass noch mehr Gäste ausbleiben. Und das die Gasthäuser eben mit den Einnahmen aus der schneefreien Zeit übers ganze Jahr kommen müssen, sind die Preise im Vergleich zu anderen Urlaubsregionen recht hoch, was denn auch immer wieder von den Gästen beklagt wird.
Erfreulicherweise gibt es aber seit einiger Zeit die eine oder andere Initiative, die diesem Missstand abhelfen will, ich denke da etwa an das rundum gelungene “Winterdorf Schmilka”. Und eine neue Idee stammt jetzt vom Tourismusverband in Zusammenarbeit mit Kult-Kartograph Rolf Böhm: die Winterwanderkarte.