Durch das Schwarzbachtal

Auf dieser Tour, etwas randig der Sächsischen Schweiz gelegen, erwartet uns so allerlei. Beispielsweise eine alte Bahnstrecke mit Tunneln, eine künstliche Ruine, ein netter Gratweg, mehrere wirklich wunderbare Rundumsichten, ein Dorf wie aus dem Bilderbuch, alte landwirtschaftliche Gerätschaften und viele lustige Schilder. Obendrein ist die Runde nicht wirklich lang, da kann man es entspannt angehen.

Start ist in Lohsdorf. Direkt gegenüber dem Bahnhof gibt es hier einige kostenlose Parkplätze. Und damit kommen wir schon, noch ehe wir losgelaufen sind, zum ersten Höhepunkt: der Lohsdorfer Bahnhof. Welcher eigentlich keiner mehr ist, denn die Schwarzbachbahn fährt hier schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Ein mehr als rühriger Verein baut aber nach und nach Teile der Strecke wieder auf. An Wochenenden ist hier meist jemand da, Besucher sind willkommen. Wir erkunden das Bahngelände und treffen auch schon auf die ersten lustigen Schilder.

  Würde mir nie einfallen

  Ich geb mir Mühe

Man kann auch diverse Souvenirs kaufen, was man einfach tun sollte, um die tolle Arbeit des Vereins ein wenig zu würdigen. Ich empfehle die liebevoll von Rolf Böhm gestalteten Bierdeckel.

So, jetzt aber los. Mit gelber Markierung geht es am Bahnhof vorbei ins Schwarzbachtal. Der Weg folgt mehr oder weniger der alten Bahnstrecke, verlässt diese aber auch immer mal wieder. In jedem Fall plätschert aber der Schwarzbach gar lieblich am Wegesrand entlang.

Gelegentlich sehen wir auch noch Reste alter Bahnanlagen wie Brückenpfeiler oder Stahlkonstrukte.

Auf diese Weise gemütlich ein gutes halbes Stündchen gewandert, sehen wir jetzt Tunnel Nummer eins vor uns: den Maulbergtunnel. Da müssen wir natürlich durch.

Dahinter dann wieder jede Menge romantisches Tal und ein imaginäres Stationsschild.

Die gelbe Wegmarkierung biegt jetzt nach links ab, auf dem Wegweiser ist das “Goßdorfer Raubschloss” angeschlagen. Da wollen wir zwar auch noch hin, aber vorerst gönnen wir uns einen kleinen Schlenker und gehen geradeaus. Schnurstracks durch Tunnel Nummer zwei hindurch: den Schwarzbergtunnel.

Hinter dem Tunnel geht es über eine Brücke….

…und hinter der Brücke zweimal scharf rechts, so dass wir eben jene Brücke, die wir gerade überquert haben, jetzt unterqueren.

Wir sind wieder auf dem gelben Weg, nur diesmal in der Gegenrichtung. Klingt wenig logisch? Passt aber, wir nähern uns jetzt dem Abzweig einfach von der anderen Seite. Zunächst geht es vorbei an einem hübschen Wasserrad.

Und dann an den kaum noch erkennbaren Resten der einstigen Buttermilchmühle. Das beliebte Ausflugslokal brannte leider schon 1985 ab, eine Tafel erzählt aber noch von seiner Geschichte.

Nochmal über eine Brücke, und wir haben den Zugang zum Goßdorfer Raubschloss erreicht. Es geht nach links über eine kleine Brücke, die aus einem einzigen Steinblock besteht.

 Über diese Brücke sollst du gehn..

Über jede Menge hölzerner Treppenstufen geht es jetzt in Serpentinen aufwärts. Wir kommen mal eben ins Schnaufen.

  Uff…

Schließlich erreichen wir aber die Ruine, die keine ist. Denn wie so oft wurde sie zu Zeiten der Romantiker künstlich angelegt. Lediglich die Mauerreste, die wir im Grase erspähen, gehören noch zu der originalen mittelalterlichen Burgwarte.

Wir rasten ausführlich und setzen dann unseren Weg fort, markiert ist jetzt schon in Richtung Goßdorf. Es folgt ein wirklich schönes Stück Weg, das immer über den Grat des Schwarzberges verläuft. Dabei überqueren wir auch den Tunnel, durch den wir vorhin durchgelaufen sind.

Am Ende des Gratweges kommen wir auf freies Feld und haben schon mal einen satten Rundblick.

Aber es kommt gleich noch besser. Noch ein Stückchen gewandert, und wir sehen zu unserer Linken diesen unscheinbaren Hügel mit kleinem Rastplatz:

  Man könnte glatt vorbeilaufen

Der heißt Hankehübel, und wir sollten dringlich drauf steigen. Denn von hier oben bietet sich urplötzlich ein herrlicher Blick über die halbe Sächsische Schweiz.

 Nicht übel, dieser Hübel

Haben wir uns satt gesehen, können wir den Hübel auf der anderen Seite wieder verlassen, unser nächstes Ziel, Goßdorf, haben wir schon im Blick.

  Goßdorf

Doch vorher haben wir noch so allerlei bemerkt:

  Das schwarze Schaf der Familie

  Kunst am Gartenzaun

  Polizeistreifen

Wir erreichen den Ort, der wirklich schmuck ist. Achten Sie mal auf die Häuser, fast überall stehen Tafeln davor, die die Geschichte jedes einzelnen Gebäudes erklären.

Und der wachsame Wandermann bemerkt schon wieder ein schönes Schild. Unverbrüchliche Glückwünsche an die Genossenschaftsbauern!

Wir machen einen Schlenker in den Ort hinein und kommen zum Freibad. Das ist nicht nur hervorragend gepflegt, sondern man kann es im Sommer sogar kostenlos benutzen. Was um so bewundernswerter ist, da das Bad von einem Verein in ehrenamtlicher Arbeit betrieben wird. Zum Baden war es noch etwas frisch, aber rasten kann man hier auch sehr schön.

Direkt hinter dem Bad steht noch eine Reihe Büdchen, die in einer kleinen Ausstellung allerlei historisches landwirtschaftliches Gerät zeigen. Das sehen wir uns natürlich noch an.

Am Ende der Büdchenreihe halten wir uns rechts, unser nächstes Ziel ist ausgeschildert und wir haben es auch schon vor Augen: der Gickelsberg.

  Da wollen wir rauf

Der Aufstieg ist ausgeschildert, geht am Waldrand entlang und wird nochmal ordentlich steil. Also, wirklich steil. Aber es lohnt sich: von oben haben wir wieder einen wunderbaren Fernblick. Und ein Bänkchen zum Ausschnaufen steht auch da.

  Weiter Blick

Wir steigen auf demselben Weg wieder ab, aber nur bis zu diesem Wegweiser, den wir beim Aufstieg schon passiert haben:

  “AP” heißt “Außer Puste”

Folgen wir also dem “Rundweg”. Der bringt uns wieder mal auf weites Feld, erneut gibt es tolle Ausblicke.

Danach geht es, in ganz sanften Auf und Ab über Felder und am Waldrand entlang zurück nach Lohsdorf. Die Runde hat sich geschlossen.

In Lohsdorf kommen wir übrigens am dortigen Landgasthof vorbei. In selbigem speist man weit über dem Niveau, welches man normalerweise hier erwarten würde. Leider nur bis 14 Uhr und dann wieder ab 17 Uhr. Hat nicht gepasst. Falls Sie es aber eintakten können: es lohnt sich wirklich!

  Landgasthof

Fazit: das waren nur knapp 12 Kilometer. Und außer den beiden Aufstiegen zum Raubschloss und auf den Gickelsberg auch keine Anstrengungen. Also eine rundum entspannte Tour. Die aber mit jeder Menge kleiner und großer Höhepunkte aufwarten konnte. Hat richtig Spaß gemacht.

Zum Nachwandern:

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2 Gedanken zu „Durch das Schwarzbachtal

  1. Eine schöne Tour allemal…..bekommt man Lust die Gegend zu erkunden.
    Und Respekt wie sich der Verein um diese Strecke kümmert.
    Super Fotos.Gruß Enrico

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