Archiv der Kategorie: Lokalpolitik

Kann gar nicht so viel fressen…. mit Update

…wie ich kotzen könnte. Dieser Ausspruch ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern stammt von dem Maler Max Liebermann. Hier scheint er mir aber durchaus angebracht.
Das Foto zeigt den Fremdenweg zwischen der Kreuzung am Katzenstein und der Staatsgrenze. Und es ist aktuell. Ja, wirklich. Denn nachdem die Feuerwehren in ihrem Kampf gegen den Waldbrand den Weg freigeräumt hatten, hatte die Nationalparkverwaltung jetzt nichts Eiligeres zu tun, als ihn wieder zu verbarrikadieren. Das Feuerwehren, Gemeinden, eine Bürgerinitiative und auch der Bergsteigerbund das Freihalten von Rettungswegen fordern, ist da egal. Es werden, wie immer mit der Attitüde eines Gutsherren, vollendete Tatsachen geschaffen.
Stellt sich mir die Frage: was, wenn es wieder mal brennt? Und außerdem: wie sind solche Baumfällungen mit “Natur Natur sein lassen” in der Kernzone zu vereinbaren? Antworten erwarte ich nicht, das ist man ja schon gewohnt.
Vielen Dank an Markus für die Info und das Foto. Ausführliches auf seiner Webseite: https://felsenheimat.de/2022/09/18/npv-zerstoert-feuerwehrzufahrt/

Update am 21.09.2022:

  Dank an einen Wanderfreund

Hier ein aktuelles Bild vom Fremdenweg: er ist wieder komplett freigeschnitten. Das ging erstaunlich schnell. Oder: da geht jemandem der Arm auf Grundeis. Die zwei Dutzend gefällten Laubbäume (solche sind ja hier eigentlich willkommen) bringt das natürlich nicht zurück.
Die Taktik lautet seit Gründung des Nationalparks: „Erst mal machen und niemanden fragen. Wenn es dann heftigen Gegenwind gibt, leise zurückrudern.“
Beispiele:
1994 wurde die legendäre Boofe „Villa Fernblick“ über Nacht geschleift. Als dann der betreuende Kletterverein einen gültigen Nutzungsvertrag präsentierte, folgte eine halbherzige Entschuldigung. Die Boofe blieb abgerissen.
Schwere Forstmaschinen verursachten ebenso schwere Schäden im Weißbachtal, im Tal des Goldbachs und im Lindengründel. Es folgte eine Entschuldigung.
Brücken verschwanden über Nacht an der Niedermühle, am Großen Ziegengrund, an den Schneeberger Aussichten oder am Eulengrund. Hier erfolgte allerdings keine Entschuldigung.
Und an der Annenlochstiege wurden die Steigeisen 2010 abgeflext. Hier hat die NPV schlicht bestritten, es gewesen zu sein.
Deshalb als Tipp an die NPV: vielleicht doch erst mal reden und dann sägen. Es gibt eine AG-Wege, in der man so etwas vorab klären kann. Das gilt natürlich nicht, wenn Not am Mann ist. Aber: ein Wandersmann auf Abwegen gilt nicht als Notfall!

Fragen an die Nationalparkverwaltung

Diesen Text hatte ich zunächst auf der Facebookseite der Nationalparkverwaltung gepostet. Dort hat man ihn kommentarlos gelöscht. (Hat man nicht ganz, siehe Update am Ende) Scheinbar wollte oder konnte man meine Fragen nicht beantworten. Deshalb hier noch mal zum Lesen und zum zensurlosen Kommentieren:

Liebe Nationalparkverwaltung,

ich stelle diese Fragen hier öffentlich, dieweil ich bisher über andere Wege keine Antwort bekommen habe – was nicht weiter verwunderlich ist, da euer Pressesprecher gerade auch auf dem Abflug ist.
Es geht mir um den Grenzweg.
Wie ihr ganz sicher wisst, ist dieser Weg umstritten. Eine Einigung über ihn wurde, im Gegensatz zu anderen gesperrten Wegen, in der „AG Wege“ nie erzielt. Dennoch betrachtet ihn die Nationalparkverwaltung seit Jahrzehnten als gesperrt. Fragt man nach Gründen, so heißt es entweder „Wiederansiedlung des Auerhahns“ – das heißt es seit rund 30 Jahren, ohne dass seitdem etwas passiert wäre. Oder es heißt etwas nebulös: naturschutzfachliche Gründe, was immer das sei.

 

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Detailkarte gesperrter Gebiete

Alle bisher veröffentlichten Karten, auf denen die Gebiete zu sehen sind, die noch immer wegen der Nachwehen des Waldbrandes gesperrt sind, konnten höchstens zur Groborientierung dienen. Viel zu klein, viel zu geringe Auflösung.
Dem hat die NPV jetzt dankenswerterweise abgeholfen. Hier findet sich eine sehr detaillierte Karte (14 MB) auf der man sehr genau erkennen kann, was noch gesperrt ist. (Auf die kleine Karte klicken, dann oben rechts auf das “Expand-Symbol.)
Es empfiehlt sich aber noch aus einem anderen Grund, diese Karte für den privaten Gebrauch zu archivieren: während nämlich die NPV seit einiger Zeit die sogenannten “verbotenen” Wege mit Fleiß aus diversen Online-Angeboten entfernt, sind auf dieser – offiziellen – Karte Schmäckerchen wie der Thorwalder Gratweg, der Raingrund samt Grenzweg, das Jansloch oder der Auerhahnsteig prächtig eingezeichnet.
Ein Dank an die NPV für diesen gleich doppelt nützlichen Service.

Ergänzung:

Mittlerweile gibt es auch eine Karte, auf der man die Gebiete, in denen es gebrannt hat, gut sehen kann:

 Quelle

Rot die Brandgebiete, blau die verlegten Schlauchleitungen. Auffällig: gerade Ecken, die “verboten” sind (der gesamte Grenzweg, Schwarze Schlüchte, Auerhahnsteig) sind betroffen.

Ich habe jetzt mal beide Karten sehr grob übereinander gelegt. Hellrot die gesperrten Gebiete, dunkelrot die tatsächlichen Brandflächen. Da fällt eine gewisse Diskrepanz auf. Gesperrt ist ein viel größeres Gebiet als das tatsächliche Gebiet der Brände. Das kann natürlich zunächst logistische Gründe haben. Dennoch aufpassen. Denn weitere, dauerhafte Sperrungen “durch die Hintertür” wären nichts Neues.

 Zwei Karten übereinander

Wie weiter mit dem Parkplatzchaos?

Am Osterwochenende war wieder mal Polen offen in der Sächsischen Schweiz. Zu viele PKW, zu wenige Parkplätze. Es wurde wild geparkt und eifrig abkassiert. Und nach dem neuen Bußgeldkatalog ist man für kreative Parkplatzfindung schnell mal mit 55 Euro dabei. Das schmerzt. Ich mag gar nicht daran denken, wie es wohl über Pfingsten, Himmelfahrt oder in den Sommerferien aussehen wird. Ich habe mir also mal ein paar Gedanken gemacht. Aber auch keine vernünftige Lösung gefunden.

Zunächst eine Vorbemerkung: vor rund einem Jahr hat mich der TÜV schnöde von meinem Auto getrennt. Sauerei, das war doch gerade mal 22 Jahre alt! Seitdem fahre ich mit den öffentlichen in den Sandstein und bilde mir deshalb ein, aus Erfahrung berichten zu können.

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Kinderheim Dittersbach soll Wellness-Hotel werden Großer Andrang beim Tag der offenen Tür

Es war ein schweres Begängnis beim Tag der offenen Tür im ehemaligen Kinderheim von Dittersbach (Jetřichovice). Kein Wunder, steht doch das feudal anmutende Gebäude seit 1995 leer. Verschiedenes hatte man seitdem über eine weitere Nutzung gehört, aber nichts konkretes gab es nicht. Obendrein konnte niemand so recht wissen, wie es im Inneren des Hauses heute aussieht. Riesengroßes Interesse, einhergehend mit schwerer Parkplatznot im Ort, war also vorprogrammiert.

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Die NPV und die Aktualität – mit Update

Verschiedentlich wurde in der Vergangenheit beklagt, dass die unter “Wegeservice” auf der offiziellen Seite des Nationalparks angeführten Sperrungen alles andere als aktuell sind. Was wirklich ärgerlich ist, wenn man bei einer geplanten Tour plötzlich – etwa wegen Forstarbeiten – nicht mehr weiterkommt. Die Webseite des Nationalparks sollte da erste Anlaufstelle sein. Nun, jetzt hat die Behörde ja eine “Digitalbeauftragte”, und da scheint es gleich zur Sache zu gehen. Denn fast im Wochenrhythmus wird das Datum der Aktualisierungen jetzt auf den Stand gebracht. Aber – grins – eben nur das Datum. Die Inhalte bleiben gleich veraltet. Beispiel gefällig?

Screenshot_2020-08-16 Wegeservice und Wegeinfo – © Nationalpark Sächsische Schweiz

Am 10. dieses Monats wird darauf verwiesen, dass es an der Oberen Schleuse zu Einschränkungen bei der Kahnfahrt kommt – welche genau drei Tage vorher enden.

Kann passieren, wird sofort besser. Oder auch nicht. Schaun mer mal….

Screenshot_2020-08-27 Wegeservice und Wegeinfo – © Nationalpark Sächsische Schweiz

Upps. Auch am 27. August gelten die Einschränkungen noch. Und enden 20 Tage vorher. Merke, liebe Digitalchefin: aktualisieren bedeutet nicht nur, ein Datum auszutauschen, sondern auch mal zu schauen, ob darunter aktuelle Informationen stehen.

Anfangs hatte ich ja Bedenken, dass es mit dieser neuen Stelle zu Ärger kommen könnte. Jetzt nicht mehr.

Update: die NPV liest mit, heute waren die Infos auf den neuesten Stand. Chapeau!

Die NPV im Netz

Heute mal keine Bilder, dafür einiges an Text. Der neue “Digitalbeauftragte” der Nationalparkverwaltung scheint seine Arbeit aufgenommen zu haben. Oder ist “Er” eine “Sie”? Wissen wir nicht, denn “es” kämpft noch mit heruntergelassenem Visier. Also nicht unter seinem Klarnamen. Trotzdem gibt es schon Spuren, es folgen einige Netzbesuche zum Guten wie zum Schlechten.

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