Das ist nun wirklich keine Tour, das ist eher ein Ausflug. Und auch, wenn auf dem Lilienstein immer viel los ist – hin und wieder kann man sich das schon gönnen, denn sowohl die Auf- und Abstiege als auch die Aussicht von da oben können sich sehen lassen. Und zwei kleine Schlenker, die nicht jeder Tourist macht, bauen wir auch noch ein. Diese Runde ist übrigens auch schon mit kleinen Kindern sehr gut zu schaffen – man muss dann beim Aufstieg eben immer mal wieder anhalten und Energie nachtanken.
Osterwandern eins: Rauenstein und Bärensteine
Ostern hatten wir ja das, was man ein wirkliches Aprilwetter nennen konnte. Und so hatten wir uns entschlossen, statt langer Tagestouren lieber kurze Wanderungen zu unternehmen. Nur, um im Falle eines Falles nicht kilometerweit in der Pampa zu stehen. Ich will diese Touren hier vor allem deshalb beschreiben, weil sie hervorragend kindergeeignet sind. Also los, auf zum Nachwandern, wir beginnen mit:
Rauenstein und Bärensteine
Start ist in Weißig, dort gibt es einen großen Parkplatz. Vom Parkplatz aus sehen wir unser erstes Ziel, den Rauenstein, schon und gehen zunächst auf einem schnurgeraden Feldweg auf den Brocken zu.
Potztausend
Ein befreundeter Wandersmann hat mir zwei Bilder zukommen lassen, die ich hier gern veröffentliche. Zumal mir zweimal beim Betrachten so allerlei Ausrufe entfuhren. Damit also zu:
Potztausend, die Erste: wieder eine Schutzhütte verschwunden
Und zwar die an der Kreuzung Großer Zschand – Zeughausstraße. Sie war ja wahrlich ein wenig marode, aber es gab Angebote, diese ehrenamtlich zu sanieren. Selbige wurden abgelehnt, weil eine “Waldmöblierung” nicht ins Konzept des Nationalparks passe. Anstatt also zu überlegen, wie man die Hütter erhalten könne, sind jetzt – mal wieder – Fakten geschaffen worden. Was alles schon an Hütten (unzählige), an Brücken (Ziegengrund, Niedermühle) oder an Steiganlagen (Annenlochstiege, Hühnerkropftreppe) abgerissen wurde, ohne auch nur jemanden zu fragen, spottet jeder Beschreibung. Dieses selbstherrliche Benehmen, welches jedweder demokratischen Kultur widerspricht, schlägt aber schon jetzt auf die Verursacher zurück. Denn bei solcherlei Tun braucht sich keine Verwaltung zu wundern, wenn auch immer mehr Wanderer auf deren Regeln einfach pfeifen.
Umrisse noch zu erkennen: da stand mal eine Schutzhütte
Potztausend, die Zweite: Grenzweg wird von tschechischer Seite offiziell geöffnet
Nein, das ist kein verfrühter Aprilscherz. An der Kreuzung, an der sich Grenzweg, Fremdenweg und Weberschlüchte treffen, hat die tschechische Nationalparkverwaltung ein Schild samt rot-weißem Absperrband angebracht. Auf diesem wird zweisprachig verkündet, dass dieses Gebiet wegen Brutschutzes zwischen dem 1. März und dem 30. Juni gesperrt ist. Was aber im Umkehrschluss nicht anderes heißt als: außerhalb dieser Zeit ist das Gebiet nicht gesperrt! Denn wenn es, wie uns die deutsche Verwaltung immer erklärt, ganzjährig gesperrt wäre, bräuchte es dieses Schildes nicht. Und schon gar nicht der zeitlichen Einschränkung. Ganz einfach. Ab dem 1. Juli kann man hier, zumindest aus Sicht der Tschechen, ganz offiziell lang gehen.
Wobei dieses Dokument auch noch die von deutscher Seite gebetsmühlenartig vorgebrachte Behauptung, eine Öffnung des Grenzweges würde am Widerstand der Tschechen scheitern, ad absurdum führt. Ich hatte schon lange den Verdacht, dass hier ganz andere fleißig mauern.
Wie auch immer: die Vögel bitte in Ruhe brüten lassen, und ab dem 1. Juli geschwind die Wanderschuhe geschnürt!
Zámeček geschlossen?
Wie mir gerade ein Wanderfreund übers soziale Netzwerk mitteilte, stand er am kultig-heruntergekommenen Hotel Zámeček im böhmischen Hohenleipa (Vysoká Lípa) vor verschlossener Tür. Und er meinte, es sah wohl auch nicht aus, als ob hier wieder geöffnet werden würde. Was ich sehr bedauern würde, denn der Laden hatte etwas ganz spezielles an sich: ein altes Jagdschloss, welches würdig vor sich hin gammelte, eine Wirtstube, in der seit einem halben Jahrhundert nicht mehr klar Schiff gemacht worden ist. Dazu ein Kellner, dem man beim Laufen die Schuhe besohlen konnte. Und trotzdem bin ich dort immer gern eingekehrt – wegen der schnörkellosen, grundsoliden und ehrlichen böhmischen Küche. Schade drum. Aber vielleicht weiß ja hier jemand mehr und es gibt doch eine Wiederauferstehung des kultigen Ladens.
Update: wie aus dem Leserkommentar hervorgeht, kann Entwarung gegeben werden: die Kultkneipe existiert noch!
Nochmal zu den Klammen bei Herrnskretzschen
Da haben doch so allerlei potentielle Ausflügler bei mir angefragt, wann denn die Boote in den Klammen bei Herrnskretzschen wieder fahren. Deshalb hier ein kleiner Serviceteil:
Edmundsklamm:
Ab 4. März 2015, täglich 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Preise:
- Erwachsener: 80 Kronen (3 Euro)
- ermäßigt (Kinder bis 15, Rentner, Behinderte, Hund): 40 Kronen (1,50 Euro)
- Kinderwagen und Fahrräder kostenlos
- letzte Abfahrt Richtung Stimmersdorf: 17:30 Uhr, letzte Abfahrt Richtung Herrnskretzschen: 18:00 Uhr
Wilde Klamm:
Ab 4. März täglich 9:00 Uhr bis 17 Uhr.
Preise:
- Erwachsener: 60 Kronen (ca. 2,50 Euro)
- ermäßigt (Kinder bis 15, Rentner, Behinderte) 30 Kronen (1 Euro)
- Kinderwagen, Fahrräder und Hunde kostenlos
- letzte Abfahrt Richtung Herrnskretzschen 17 Uhr, Richtung Rainwiese 16:30 Uhr.
Hunde müssen immer einen Maulkorb tragen!
Persönlicher Tipp:
Die meisten Besucher absolvieren die “klassische Runde”: also Start in Herrnskretzschen, dann durch beide Klammen und weiter über Rainwiese und den Gabrielensteig zum Prebischtor und von dort zurück nach Herrnskretzschen. Entsprechend ist der Andrang an den Booten in dieser Richtung immer ein großer solcher. Deshalb ganz einfach die Runde in umgekehrter Richtung gehen, und sofort wird es ruhiger. Na ja, soweit man auf so einer absoluten Massentourismus-Route von Ruhe reden kann.
Arbeiten und Sperrung am Stimmersdorfer Steig
Wer demnächst in Böhmen, genauer in den Klammen bei Herrnskretzschen (Hřensko) einen Ausflug plant, der sollte beachten, dass am Stimmersdorfer Steig zwischen den Klammen und dem Ort Stimmersdorf (Mezna) gebaut wird. Konkret wird sowohl das Geländer als auch der Belag des Weges samt Treppen saniert.
Für den Wandersmann bedeutet dies:
Zwischen 2.3.2015 und 2.4.2015: Reparatur des Geländers. Der Weg bleibt geöffnet, man sollte aber mit temporären Einschränkungen rechnen.
Ostern, 3.4.2015-6.4.2015: keine Arbeiten, der Weg bleibt komplett geöffnet.
7.4.2015-30.4.2015: Arbeiten am Weg und an den Treppen, Vollsperrung.
Die Bootsfahrten in den Klammen, ab Ostern wieder angeboten, sind nicht betroffen.
Für die Arbeiten hat die tschechische Nationalparkverwaltung die stolze Summe von fast 55 000 Euro eingeplant. Hoffentlich wird der bisher doch recht urwüchsige Weg dafür nicht zur Wanderautobahn ausgebaut. Er wird bisher von immerhin 85 000 Besuchern pro Jahr benutzt.
Rund um den Brand
Eine kleine Runde um den Brand stand an, fast nur auf erlaubten Wegen, denn man hat ja gute Vorsätze. Aber die eine oder andere Sache gab es dabei dennoch zu bemerken, und wie so oft, ist auch hier wieder Licht und Schatten dicht beieinander.
Alte Karte–viele Fragen
Kollege Zufall hat mir eine – wahrscheinlich recht seltene – Karte zukommen lassen: “Ministerium der Inneren der DDR”, Schramm- und Affensteine, 1:10 000, mit zwei Detailkarten Schrammtor und Umgebung sowie Bloßstock und Umgebung, beide 1.5000. Oha, ein echtes Schmäckerchen, welches eine nähere Betrachtung verdient, einige offene Fragen inbegriffen.