Immer wieder gibt es Ärger, und den ganz zu Recht, wenn die Nationalparkverwaltung die tonnenschweren Harvester und Forwarder in den Wald schickt, um denselben “umzubauen”. Denn die Teile hinterlassen Schäden im Waldboden, die noch auf Jahre hinaus schon für das bloße Auge deutlich sichtbar sind. Was sie der Mikroflora und –fauna im Boden antun, ist noch viel übler. Die Verantwortlichen argumentieren, dass es keine Alternativen gebe. Denn zum einen wäre die Arbeit mit den schweren Maschinen sicherer, aber vor allem auch viel kostengünstiger als traditioneller Holzeinschlag.
Nun, das Wart “alternativlos” habe ich den letzten Jahren einmal zu viel gehört. Denn es gibt immer Alternativen, so auch hier. Und zwar gleich um die Ecke: an der Tharandter Forstakademie haben Forscher einen Harvester entwickelt, der durch den Wald “läuft”, und somit den Boden nicht mehr zerwühlt. Das Ding kann man sich wirklich wie so einen ATAT aus Starwars vorstellen. Klar, er wiegt immer noch etliche Tonnen, gräbt sich aber wenigstens nicht mehr metertief in den Boden ein. Und um auf die noch schädlicheren Forwarder ganz verzichten zu können, haben die Forscher gleich noch eine High-Tech-Variante des bekannten Seilkranes dazu entwickelt. Ein Toller Ansatz. Viele Details dazu hier.
Hat nur einen Haken: bisher gibt es nur einen Prototypen. Damit sich ein Hersteller findet, müssen erst mal genug Forstverwaltungen Interesse bekunden. Zwei haben das schon getan, eine aus Brandenburg und eine aus Meck-Pom. Also, liebe NPV: ruft doch mal in Tharandt an und sagt den Wissenschaftlern, dass ihr dringend gleich ein Dutzend der Teile haben wollt. Dann gehen sie vielleicht wirklich in Serie, und ihr müsst unseren Wald nicht mehr ganz so toll schinden.
Hier etwas ganz aktuelles zum Thema bodenschonende Waldbewirtschaftung. Am 2/3 Oktober tagte das KWF (Kuratorium für Waldarbeit und Forstwirtschaft) in Stralsund. Dort wurde das sogenannte Abtshagenener Laubholzernteverfahren vorgestellt. Auf gut deutsch: Einsatz von Pferden !!! verbunden mit den Einsatz von Tragrückeschleppern mit Bändern. Nachzulesen unter http://www.kwf- Tagung und in der NDR Mediathek vom 2.10.2013 zu sehen.
Natürlich werden hier eigentlich alte Kamellen nur wieder aufgewärmt .Aber vielleicht setzt ja doch langsam ein Umdenken bei den Verantwortlichen ein.Ob unsere Freunde der Nationalparke Harz und Sächsische Schweiz sich solchen “neuen” Projekten weiter verschließen wollen ? Zur Tagung waren angeblich Forstleute des ganzen Globus vertreten. Berg Heil VOMO