Kleinhennersdorfer Stein

IMG_0025Der Kleinhennersdorfer Stein fällt gern mal hinten runter, wenn es um die Tafelberge links der Elbe geht. Gibt es hier doch – zumindest auf dem Gipfel – keine markierten Wanderwege und auch keine Aussichten. Soweit das Vorurteil. Nun ja, markierte Wanderwege gibt es tatsächlich keine. Aber Aussichten sehr wohl, und obendrein jede Menge kleine Höhepunkte der Natur. Und eine große und allumfassende Ruhe, weil sich wirklich so gut wie kein Tourist hier hoch verirrt. Wir zumindest haben auf unserer Erkundungstour gerade mal vier andere Wanderer getroffen.

Der GPS-Track der Tour allerdings ähnelt eher einem Schnittmusterbogen denn einer stringenten Wanderroute, dieweil auf dem Gipfel eben immer wieder Suchen angesagt war. Und es den einen oder anderen Pfad gab, der einfach entdeckt werden wollte. Also, mir nach.

Beginnen wir die Tour auf dem Parkplatz “Am Galgen” zwischen Gohrisch und dem Papststein. Früher war der kostenlos, nachdem die Forstverwaltung hier aber ein paar Zentner Split abgekippt und den Platz somit “aufgewertet” hat, muss man auch hier blechen. Ein paar hübsche Hinweistafeln (“so parken Sie richtig”) gibt es gratis dazu.

Vom Parkplatz aus folgen wir zunächst dem breiten Waldweg, auf dem Richtung “Kleinhennersdorf” ausgeschildert ist. Es geht sehr gemächlich immer leicht bergab. An dieser Kreuzung…

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…bleiben wir auf dem Hauptweg, der auch befahren wird, wie die deutlichen Reifenspuren zeigen.

An diesem Rastplatz angekommen…

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…verlassen wir dann den breiten Forstweg und schlagen uns – direkt am Rasthäuschen vorbei – in den Wald. Der jetzt folgende recht gut zu gehende Aufstieg heißt “Der Kessel”. Und er bringt uns, vorbei an einer Boofe und zahlreichen wunderbar verwitterten Felsen direkt aufs Plateau des Kleinhennersdorfer Steins.

DSCN4155DSCN4158DSCN4161DSCN4162DSCN4163DSCN4166   Im Kessel

So, wir sind oben. Und jetzt verlassen mich die guten Ratschläge, denn ich kann nur eines empfehlen: rumstreunen, suchen, finden und staunen. Es gibt hier dutzende Pfade, die sich kreuz und quer über den Gipfel ziehen. Man verläuft sich sehr schnell, weiß aber trotzdem immer im Groben, wo die Richtung ist. Die Felsverwitterungen sind herrlich, und Aussichten gibt es auch. Ein paar Eindrücke:

2016-12-03 12.58.332016-12-03 13.00.00DSCN4169DSCN4170DSCN4174DSCN4175DSCN4179DSCN4180DSCN4181DSCN4183

Ein besonderer Punkt ist das “Schusterbänkel”, ein einzeln stehender Fels. Auf den kann man raufklettern und danach eine sehr schöne Aussicht genießen und ein Loch im Felsen bestaunen.

IMG_0055  Schusterbänkel

Und im östlichen Teil des Plateaus gibt es sogar eine Aussicht mit Bank und Tisch – Zeit für eine Rast.

IMG_0064 Wir packten die Bemmen aus.

Genug gesehen? Dann steigen wir in südlicher Richtung ab und finden uns in einem Talkessel wieder, in welchem wir jetzt auch wieder mehr Mitwanderern begegnen werden. Denn bis hierhin ist der Weg – aus der anderen Richtung – ausgeschildert. Interessant sind hier zwei Höhlen: die Hampelhöhle, da kann man durchkriechen, und die Lichterhöhle. Selbige diente einst dem Abbau von Sand als Scheuermittel und ist deshalb so groß, dass man sie erhobenen Hauptes betreten kann. Zahlreiche Teelichter dienen hier traditionell der abendlichen Illumination.

IMG_0088IMG_0091 Lichterhöhle

Wir wollen an die Tour noch ein paar Meter dran hängen und steigen jetzt endgültig in südlicher Richtung ab. Schon bald treffen wir auf die Ausschilderung “Papststein” und einen roten Punkt als Wegsymbol. Es geht, über viele aber sanfte Treppenstufen, bergauf.

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Schöne Ausblicke auf Papstdorf inklusive. Während des Aufstieges kommen wir an zwei flacheren Kesseln vorbei. Der erste mag uns nicht interessieren, aber beim zweiten bietet sich noch ein Abstecher an. Hier können wir uns, leicht rechts, auf einen kleinen Pfad schlagen, der uns zu den Kletterfelsen Kleine- und Große Hunskirche bringt. Wirklich schöne Felsen, und bei gutem Wetter hängt da auch garantiert ein Klettermaxe dran.

DSCN4197 Große Hunskirche

Schließlich erreichen wir den Gipfel des Papststeins und damit das dortige Wirtshaus. Das hat in den Wintermonaten nur am Wochenende geöffnet, einen Einkehr lohnt sich vor allem wegen der Küche, die vom Niveau her deutlich über der “normalen” Ausflugsgastronomie liegt.

DSCN4207 Gasthaus

Schließlich steigen wir auf dem markierten Abstieg wieder runter und finden uns auf dem Parkplatz “Am Galgen” wieder.

Fazit: Das waren noch nicht einmal sechs Kilometer. Aber auf dem Kleinhennersdorfer Stein kann man so richtig Zeit mit Erkunden und Entdecken verbringen. Also eine Tour, die wenig an Kondition, aber einiges an Zeit verlangt.

Zum Nachwandern:

Dank an Wanderfreundin Heike für ihre Fotos.

Und mal wieder  eine Bitte: schafft mir doch ein paar Cent Weihnachtsgeld und klickt auf die Werbung oben rechts. Das motiviert mich, und kaufen müsst ihr nichts, nur klicken und dann gleich wieder das Fenster schließen.

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