Archiv für den Monat: Juli 2021

Wege-Video der Nationalparkverwaltung–mit Update

https://www.youtube.com/watch?v=irmyqz3W9vk

Unter diesem Titel hat die NPV jetzt ein Video ins Netz gestellt. Thema ist ein Apell, auf den erlaubten Wegen zu bleiben. Man möge es sich HIER anschauen.

Ein paar Gedanken von mir dazu:

  1. Handwerklich gar nicht mal so übel.
  2. Allerdings scheinen sämtliche Einstellungen mit Tieren zugekauft. Dafür spricht, dass man erstens außer bei den Falken ganz am Ende nie erkennen kann, wo die Bilder aufgenommen sind. Zweitens sind alle Einstellungen mit der Wandergruppe “gut”, während die Tierbilder “Hochglanz” sind. Gerade bei den Uhu-Bildern scheint es mir unmöglich, solche im Nationalpark aufzunehmen. Und den Luchs gibt es als sesshaftes Tier im Nationalpark gar nicht, es sei denn, jene Tiere im Bad Schandauer Gehege zählen mit.
  3. Bei 0:12 – 0:16 ist die Kirnitzschklamm zu sehen. Und zwar an genau der Stelle wo sich einst die Schönlinder Brücke – der Kerbensteig befand. Das ist eine Stelle, an welcher dem Wanderer, so er ertappt wird, ein Bußgeld droht. Eben weil er, wie im Video thematisiert, dort die Fauna beeinträchtigt haben soll. Es erschließt sich mir nicht, weshalb der Wanderer durchaus, ein Kamerateam aber keineswegs schädlich für die Natur sein soll.
  4. Jetzt wird es ein wenig albern: “Der Luchs riecht fünf mal besser als der Mensch” heißt es da. Nein, stimmt nicht. Der Mensch riecht fünf mal besser als der Luchs, zumindest, wenn er sich gewaschen hat. Eine Rose dagegen riecht besser als ein Mensch. Der Luchs stinkt einfach wie ein Luchs. “Der Luchs hat einen fünfmal besseren Geruchssinn…” wäre eine saubere Formulierung gewesen. Aber dafür hätte man nachdenken müssen.

Fazit: “Gut gemeint” war schon immer das Gegenteil von “Gut”. Tieraufnahmen irgendwo eingekauft – na ja. Luchs ohne Luchse im Nationalpark – problematisch. Eine verdrehte Formulierung mit “riechen” – geschenkt. Aber die Sache mit der Kirnitzschklamm ist eine Frechheit. Und niemand möge mir sagen, da wäre ein Fehler passiert. Ein Fehler wäre es, wenn man zufällig an einer problematischen Stelle vorbei gekommen wäre und die dann im Film gelandet wäre. Aber um da runter zu kommen, bedarf es aktiven Tuns. Wie schon  so oft: Einige sind gleicher!

Update am 5.8.2021

Das Thema machte auch in diversen sozialen Medien die Runde. Jetzt hat die NPV auf Facebook und auf Youtube gleichlautende Stellungnahmen veröffentlicht, die ich hier auch gern noch einmal wiedergebe:

“Wir danken für diesen Hinweis. Es stimmt, dass die Szene von einem Fluss ab Minute 0:13 von einem nicht offiziell zugänglichen Ausschnitt im Nationalpark stammt. Dies widerspricht unseren Grundsätzen und wir werden in einer überabeiteten Version den Ausschnitt ersetzen. Es handelt sich um eine 2010 für einen Dokumentarfilm des NDRs gedrehte Szene, die unter Auflagen hinsichtlich der Zeitdauer der zulässigen Störung und des Zeitraums außerhalb der Brut- und Aufzuchtperiode gedreht wurde. Derartige Aufnahmen sind Ausnahmen, die wir seither nicht mehr in Anspruch genommen haben. Die Weiterverwendung solcher Aufnahmen spart der Natur unnötige neue Störungen und uns Zeit und Kosten.
Vor allem der erste Aspekt ist auch ausschlaggebend dafür, dass wir die Tieraufnahmen angekauft bzw. nachgenutzt haben. Es ist für die Botschaft des Clips auch nicht relevant, ob wir für die Tierszenen neue oder alte Aufnahmen verwenden. Es geht um die Aussage: „Wildtiere haben so überragende Sinnesleistungen, dass sie auch noch so rücksichtsvolle Wanderer*innen lange vorher wahrnehmen können, bevor die Menschen auch nur die Chance haben, selbst die Tiere zu sehen. Und nur wenn Wanderer*innen für die Tiere verlässlich auf den gekennzeichneten Wegen bleiben, werden wir für sie berechenbar und sie fühlen sich in diesem Lebensraum ausreichend sicher. Vielleicht sogar so sicher, dass sie sich hin und wieder auch mal wieder für uns blicken lassen.“
Mit freundlichen Grüßen
Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Mist im Rabenauer Grund–aber auch Erfreuliches

Gerade wenn man in Dresden wohnt, ist der Rabenauer Grund immer mal wieder einen Besuch wert. Schnell zu erreichen, auch mit den Öffis, dazu jede Menge Grün, die plätschernde Weißeritz und der eine oder andere Höhepunkt am Wegesrand. Neben dem Hauptweg direkt im Tal gibt es hier links und rechts an den Hängen noch ziemlich spannende und wenig begangene Pfade mit der einen oder anderen Aussicht. Die sind zwar nichts für Stöckelschuh-Wanderer, machen aber einen Heidenspaß. Und genau da schleift es derzeit beträchtlich, weshalb ich zunächst zu den unerfreulichen Neuigkeiten komme.

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