Mir ist ein Heftchen aus dem Jahr 1963 untergekommen. Methodisch ist das ziemlich clever aufgebaut. Es werde nämlich immer die Wege ab einem bestimmten Punkt beschrieben. Also beispielsweise: ab Großer Winterberg gibt es den, den und den Weg. Man kann sich so quasi aus „Bausteinen“ eine Runde basteln. Außerdem werden Gasthäuser und Zeltplätze erwähnt. Also bin ich das Ganze mal durchgegangen. Insgesamt fällt die Bilanz gar nicht so schlecht aus, die meisten der erwähnten Gaststätten gibt es noch. Acht sind aber verschwunden. Und zwei Zeltplätze an attraktiven Orten werden aufgeführt, von denen ich noch gar nichts gehört hatte. Es geht übrigens nur um das rechtselbische Gebiet. Hier die Details:
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Zum zweiten Advent
Nationalpark komplett gesperrt
Update 27.10.2021: die Sperrung wurde wieder aufgehoben.
Die Sächsische Schweiz wurde – zumindest übers Wochenende und in Zuständigkeit der NPV – komplett gesperrt. Das ist in dieser drastischen Form neu. Und Grund genug, sich ein paar Gedanken zu machen. Als da wären:
1. Tatsächlich ist es derzeit alles andere als ungefährlich, in den Wald zu gehen. Jederzeit kann etwas um- oder runterbrechen. Und so ein Ast auf die Rübe kann Notarzt oder Gottesacker bedeuten. Die Bergwacht könnte überlastet sein.
2. Andererseits ist es ein Teil des Lebens, sich Gefahren auszusetzen. Von der Sache her sollte ein Jeder selbst entscheiden, wie weit er dabei geht. Extremsportler machen das täglich.
3. Man muss sicher sehr gut beobachten, wie lange die Sperrung einzelner Wege anhält. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die NPV die Gelegenheit nutzt, um einige kleinere Pfade dauerhaft zu sperren.
4. Insgesamt fällt die Bilanz des Sachsenforst zu den Sturmschäden entspannt aus. In bewirtschafteten Wäldern halten sich die Schäden in Grenzen. Nur im Nationalpark sieht es böse aus. Was wieder einmal zeigt, dass die Strategie „Natur Natur sein lassen“ prächtig gescheitert ist.
5. Nur so am Rande: die Medieninformation zur Sperrung (https://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/wp-content/uploads/2021/10/2021-10-22-Nach-Sturmtief-Ignatz-weiter-erh%C3%B6hte-Verletzungsgefahr.pdf) ist von der Digitalbeauftragten Anne Seltmann als Ansprechpartnerin unterzeichnet. Wo ist der offizielle Sprecher der NPV, Hanspeter Mayr, geblieben? Ich bin mit ihm über die Jahre oft kontrovers, aber immer fair, zusammengetroffen. Ich will hoffen, dass man ihn jetzt nicht ausgebootet hat.
Keine Kähne auf der Oberen Schleuse
Die Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse in Hinterhermsdorf ist vorerst eingestellt. Und das, obwohl die Saison eigentlich noch bis Ende Oktober gehen sollte und Herbstferien sind. Ich vermute, dass hier schnell und solange es die Witterung zulässt, noch ein paar Käferbäume beräumt werden sollen.
Ärgerlich: auch der Weg parallel zur Kahnfahrt wird vor Ort als “gesperrt”, nach offizieller Lesart aber als “unpassierbar” ausgewiesen. Es käme also auf den Versuch an.
Besonders ärgerlich aber: von diesem vorzeitigem Saisonende erfährt man nur auf der Webseite der Stadt Sebnitz. Auf anderen für den Touristen relevanten Seiten, also jener von Hinterhermsdorf, von der Nationalparkverwaltung und vom Tourismusverband, ist nichts zu erfahren. Das ist die leider schon fast zur Gewohnheit gewordene Trantütigkeit in allen Fragen, die irgendwie mit dem ominösen “Internet” zu tun haben. Schnitzt weiter eure Löffel!
Prebischtor–ohne Kahnfahrt Oder: wie ich meine Vorhersagen testen musste
Ich gebe zu, ich war mutig. Denn normalerweise besuche ich das Prebischtor nur im Winter. Dann sieht die Felsbrücke immer noch so beeindruckend aus wie immer, nur ist man meist ganz allein vor Ort. Aber diesmal – spontan mitten in der Woche frei bekommen, keine Ferien nirgendwo, dazu eine prächtige Wettervorhersage. Vielleicht ist es ja nicht ganz so voll? Wir werden noch zu lesen bekommen, ob meine Vorhersage aufging. Allerdings hatte ich keine Lust, Kahn zu fahren. Ein Besuch in der Edmundsklamm (und damit die klassische Runde) fiel also aus. Deshalb geschwind eine Rundwanderung nur zu Fuß gebastelt. Obendrein bekomme ich immer wieder Anfragen zu dieser Hauptattraktion der Böhmischen Schweiz. Und war nicht auf dem Laufenden. Also sollte es sein. Folgen Sie mir.
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Auf dem Forststeig nach Niedergrund Eine feuchte, und dennoch fröhliche Runde
Zunächst sei gesagt: bei trockenem Wetter macht diese Runde sicher Jedermann eine Menge Spaß. Uns aber überraschte ein Wolkenbruch allererster Güte. Danach waren ein Teil der Wege nur noch schlammige Suhlen, und der eine oder andere steile Abstieg über altes Sandsteinpflaster wurde zur Balanceübung. Zudem sind derzeit verschiedene Waldwege durch schwere Technik, mit der die Käferbäume geerntet wurden, böse zerwühlt. Also: am besten noch ein wenig warten, bis die Waldwege wieder besser passierbar sind. Und auf einen Tag spannen, an dem die Regenwahrscheinlichkeit sich Null Prozent annähert. Von unten.
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Der Nationalpark und seine Tücken
Verboten – die Aussicht am Neuen Kanapee
Da die Thematik in letzter Zeit in den sozialen Medien wieder ein wenig hochgekocht ist, und weil der BUND jetzt sogar ein generelles Boofenverbot sowie weitere Wegesperrungen fordert (HIER), hab ich mir mal ein paar Gedanken gemacht. Zum Nationalpark als solchen. Interessant dabei, dass sich in den sozialen Medien die Meinungen, wie derzeit in unserer Gesellschaft leider üblich, in zwei Extreme spalten. Das reicht von, Zitat: „richtig so“ und „wird auch Zeit“ bis, Zitat: „Umwelt-Faschismus!“. Es wird also ein längerer Text. Ich bitte ausdrücklich darum, diesen auch kontrovers zu diskutieren, zensiert wird garantiert nicht.
Oh Jammer, oh Graus, bei Ondra sind die Lichter aus
Das war es dann wohl für meine absolute Lieblingskneipe im Böhmischen “Zur dürren Kamnitz” (Na Suché Kamenici) in Herrnskretschen. Das Haus macht schon von außen keinen guten Eindruck mehr, und der ehemalige Biergarten gleicht einem Zigeunerlager.
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