Man, so langsam krieg ich einen zu viel. Da hat also der bekannte Wanderfreund Dietmar Schubert ganz offiziell beim Sachsenforst angefragt, ob es nicht möglich wäre, die gammelige Schutzhütte an der Kreuzung Großer Zschand / Zeughausstraße in Eigenregie zu sanieren. Und die Antwort darauf, hier in Auszügen lautet so:
Sehr geehrter Herr Schubert,
Vielen Dank für Ihre Bereitschaft zur Instandsetzung der Schutzhütte an der Kreuzung Großer Zschand / Zeughausstraße.
Die Nationalparkverwaltung ist bestrebt die „Möblierung“ des Nationalparkes Sächsische Schweiz etwas zurückzunehmen. Und zu den Objekten, die wir gern zurückbauen möchten, gehört auch die durch Sie zur Reparatur angefragte Schutzhütte.
Ich möchte dieses Ansinnen begründen:
In gut erreichbarer Entfernung von dieser Schutzhütte befinden sich andere Unterstellmöglichkeiten:
– Es sind von dieser Schutzhütte nur ca. 500 m bis zur Gaststätte Zeughaus und dem Infopunkt der Nationalparkverwaltung.
– In die andere Richtung befindet sich in 1,3 km Entfernung die Neumannmühle und auf dem Weg dorthin ist im Bereich „Pulverkammer“ eine weitere natürliche Unterstellmöglichkeit gegeben.
– Nach Westen befindet sich am Abzweig Kleiner Zschand / Queenwiesen in 1,8 km Entfernung ebenfalls eine Schutzhütte.
Aus diesen Gründen möchten wir die angefragte Schutzhütte rückbauen.
Vielen Dank für Ihr Engagement!
Mit freundlichem Gruß
Jan Prignitz
Referatsleiter
Betrieb / Dienstleistungen
Dazu von mir einige Anmerkungen: “Rückbauen” ist ein herrliches Wort, welches von unseren Bürokraten erfunden wurde. Ob es im Duden steht, weiß ich nicht, aber es bedeutet natürlich nichts anderes als “abreißen”. Warum traut sich die Nase nicht, dieses auch auszusprechen? Aber hier geht es um mehr als nur um Wörter. Solche Schutzhütten haben einen symbolischen Charakter. Sie sagen: “Wanderer, du bist willkommen!” In der Böhmischen Schweiz, gleich nebenan, finde ich dutzende dieser Schutzhütten und zudem hervorragend ausgebaute Rastplätze. Im sächsischen Teil dagegen verschwinden immer mehr Schutzhütten und Rastplätze. Wie wir es jetzt schriftlich haben, ist das gewollt. Die Botschaft ist klar: Mensch, Wanderer, bleibe am besten fern, wir wollen und brauchen dich hier nicht. Wir kommen als Behörde bestens ohne dich aus, können uns prächtig um uns selbst drehen und uns mit einem selbst auferlegten “Waldumbau” noch auf Jahre hinaus beschäftigen, ohne auch nur die Bohne an dich denken zu müssen. Mahlzeit!