Archiv der Kategorie: Wandern

Kreuz und quer um Hinterhermsdorf

Region: Hintere Sächsische Schweiz
Dauer: rund sieben Stunden
Entfernung: 17,5 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): rund 1100 Meter
Schwierigkeit: Viel Auf und Ab, manchmal recht steil. Wechsel von Pfaden und bequemen Waldwegen. Ein paar Treppen. Tote Bäume zu übersteigen.
Bemerkungen: Wanderbus 241 ab Bad Schandau. Riesiger Parkplatz an der Buchenparkhalle. Einkehr ebenso an der Buchenparkhalle, kleiner Imbiss an der Bootsstation.

Zunächst zwei Prämissen vorweg: zum einen ist hier der Weg tatsächlich das Ziel. Mann kann die Tour auch deutlich abkürzen, dann geht es auch nicht so oft hoch und runter. Ein kurzer Blick auf den Track am Ende des Textes möge hier für für Aufklärung sorgen.
Zum zweiten sind wir hier (fast) kreuzbrav unterwegs gewesen. Und das in der Kernzone, welche Schande. Die beiden verbotenen Höhepunkte am Weg, die Kirnitzschklamm an der Schönlinder Brücke und den Weg durch das Jansloch, haben wir nur kurz auf ein paar Metern besichtigt. Es sah so aus, als ob hier der Borkenkäfer ganze Arbeit in Sachen Unpassierbarkeit geleistet hätte. Für einen längeren Hindernislauf fehlte die Zeit, und das elende Insekt bekommt noch eine Auszeichnung als “Mitarbeiter des Jahres” bei der NPV.

So, nun aber los, denn Höhepunkte und kleine Geschichten gibt es auch so noch mehr als genug am Wegesrand.

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Wandern im Großen Zschand

 

Schon etwas älteres Foto: Absperrung im Großen Zschand.

Die Bürgerinitiative “Naturpark Sächsische Schweiz” lädt ein zu einer Protestwanderung. Es geht um das leidige, und von diversen Behörden seit Jahren verschleppte, Thema der grenzüberschreitenden Wanderwege. Passend dazu führt die Wanderung zu dem logischsten dieser Wege: dem Grenzübergang im Großen Zschand. Wer hier auch nur mal dem Finger auf der Karte nachschaut, der sieht: dies ist kein Trampelpfad, sondern ein breiter und historisch vielgenutzter Weg. Mal sehen, was die Behörden davon halten.

Wann: am 31.10. 2024. Das ist ein Feiertag, Reformationstag. (Wer es eher mit nordamerikanischer Tradition hat: Halloween.)

Start: 10 Uhr an der Neumannmühle, also am Beginn des Großen Zschand.

Ich hoffe mal, da herrscht dann ordentliches Begängnis.

Und noch ein LINK zur Homepage von Rolf Böhm, wo alles nochmal erläutert wird.

Schöna-Forststeig-Lehmischgrund-Niedergrund

Region: Sächsische Schweiz / Böhmische Schweiz
Dauer: acht Stunden
Entfernung: 20 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 1140 Meter
Schwierigkeit: Lang. Der Forststeig ist ein Pfad. Im Lehmischgrund und im Gelobtbachtal wird es steil, deshalb nicht bei feuchtem Wetter.
Bemerkungen: S-Bahn bis Schöna. Parkplätze im Ort Schöna, dann wird die Tour länger. Einkehr in Niedergrund.

Diese Tour hatte ich ziemlich genau so vor zwei Jahren schon mal gemacht. Damals allerdings bei teilweise strömenden Regen, weshalb es manchmal knietief durch den Schlamm, danach dann  unter lautem Jodeln auf ebenso glitschigen wie steilen Wegen abwärts ging. Diesmal also bei Trockenheit und Sonne. Wobei die “Gewernerschaften” die Entscheidung leicht machten. Es streikte mal wieder irgendwer, weshalb die Fähren am Ufer blieben und man für mannigfaltige andere Ziele die Elbe hätte durchschwimmen müssen. Oder das Auto nehmen. Der Dank aller Umweltschützer geht deshalb an die VERDIs dieser Welt. Und auch gleich noch an die S-Bahn, denn die fuhr auch nur theoretisch. Auf dem Rückweg zumindest fiel schon mal ein Zug aus. Teufel auch, die Saison hat gerade begonnen, und ich hab schon dreimal ÖPNV-Chaos erlebt. Nicht mehr lange, und meine guten Vorsätze in Sachen Auto und Sächsische Schweiz landen in der Tonne.

Aber genug gemosert, jetzt gehen wir erst mal Wandern. Es erwartet uns ein großartiges Stück des ohnehin großartigen Forststeigs, die eine oder andere ungeahnte Perspektive, reichlich lieblich plätscherndes Wasser, ein historisches Stück Weg, ein Tor, das keines ist und ein Ort mit viel Vergangenheit. Auf geht es.

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Einen Zappen im Lande des Zappens

Region: Böhmische Schweiz
Dauer: 7:30 Stunden
Entfernung: 21 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): knapp 1000 Meter
Schwierigkeit: Lang, einiges Auf und Ab. Wechsel von Pfaden und bequemen Waldwegen.
Bemerkungen: S-Bahn bis Schöna, dann Fähre. Oder parken in Herrnskretschen am Elbkai. Einkehr in allen Dörfern, Imbiss am Belveder.

Jetzt dreht er endgültig durch, was seine Überschriften betrifft. Aber mitnichten, ich schreibe noch nicht aus der Geschlossenen. Vielmehr heißt so tatsächlich ein Landstrich: die Hochebene im Böhmischen, die oberhalb von Herrnskretschen (Hřensko) beginnt und sich elbaufwärts bis kurz vor Tetschen (Děčín) zieht. Zappenland! Eine tschechische Bezeichnung gibt es meines Wissens nicht. Mehrere Gründe waren es, die mich mal wieder dorthin zogen. Zum ersten: es gibt dort viele malerische Dörfer, die allesamt wirklich schmuck aussehen. Und in und um diese Dörfer gibt man sich viel Mühe mit den Besuchern. Viele kleine Annehmlichkeiten locken am Wegesrand. Zum zweiten: es gibt hier jede Menge wirklich tolle Wege. Auf denen auch nicht, weil fern vom Nationalpark, an jeder Ecke einer mit dem Verbotsschild wedelt. Was natürlich nicht heißt, das man sich hier im Walde bewegen darf wie die Axt in demselben. Zum dritten: die Gegend ist längst nicht so stark besucht wie der nahe Nationalpark, steht dem aber in Sachen Sandstein in nichts nach. Und zum vierten: es gibt da, auf dem letzten Stück der Tour, ein paar uralte Treppen, die heute fast vergessen sind. Ich wollte mal schauen, wie die das allgemeine Borkenkäfer-Mikado überlebt haben. Vorweg: sie haben es prächtig überstanden.

Man folge mir also geschwinden Fußes auf eine Runde mit vielen kleinen und größeren Höhepunkten. Einen Zappen hatte ich dabei übrigens dann doch nicht.

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An Tharandts Hängen Hanghühner haben hier Vorteile

Region: Tharandter Wald
Dauer: sechs Stunden
Entfernung: 20 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 1080 Meter
Schwierigkeit: Lang, einiges Auf und Ab. Wechsel von teils leicht ausgesetzten Pfaden und bequemen Waldwegen.
Bemerkungen: An- und Abfahrt mit der S-Bahn bis Tharandt. Direkt am Bahnhof auch großer P+R-Parkplatz. Keine Einkehr auf der Strecke. 😬 Die Beschilderung ist teilweise wirr, auf jeden Fall eine Karte mitnehmen.

 

An hohen Fest- und Feiertagen wie Ostern, Pfingsten oder Himmelfahrt fliehe ich der Sächsischen Schweiz und suche mir anderswo ruhigere Ecken im Wald. So auch diesmal zu Ostern, wo ich mal wieder durch den Tharandter Wald gelatscht bin. Und es nicht bereut habe. Die Anzahl der Begegnungen mit anderen Homo Sapiens konnte man an einer Hand abzählen. Und das, obwohl es hier wirklich spannende Wege und Pfade gibt. Außerdem: zunächst eine Wust an Schildern, später einen Mangel an solchen, ein Bachl, über das kein Brückl mehr führt, ein Grab im Walde, eine Verarsche für Handysüchtige, eine miauende Treppe und um ein Haar die Köhlerliesel. Die Aussichten sind dagegen eher durchschnittlich, und mit der geliebten Einkehr auf halber Strecke sieht es ganz finster aus.

Aber genug geschwätzt, laufen wir mal los.

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Dorfachklamm und Hohe Liebe Ein paar Neuigkeiten

1. Die Altendorfer Dorfbachklamm

Hier herrscht ja seit drei Jahren ein überaus misslicher Zustand. Der wunderbar romantische Abstieg ist gesperrt, weil ein Hochwasser Teile des Weges weggespült hatte. Wobei die zwei langen Stahltreppen, eigentlicher Knackpunkt, alles gut überstanden haben. Kurz oberhalb wurde es dann aber etwas kribbelig – viel loses und rutschiges Geröll, nur dem trittfesten Wanderer zu empfehlen. Da die ganze Klamm aber ein Teil des Malerweges, und selbiger bekannterweise der kleinste gemeinsame Nenner ist, hat man kurzerhand alles dicht gemacht und eine überaus öde Umleitung ausgeschildert. Und das, obwohl mit dem „Steinbrechersteig“ nahezu parallel zur Dorfbachklamm ein weiterer attraktiver Auf- oder Abstieg existiert.

 Gesperrt?

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Tipp für volle Tage: der Kohlbornstein

Wenn es mal wieder unangenehm voll wird im Nationalpark, dann kann man hervorragend auf die andere Seite der Elbe ausweichen. Dort ist Landschaftsschutzgeiet, was von der Sache her für den Wandersmann so allerlei Vorteile hat. Als da wären:
Zum Einen: hier darf man laufen, wie einem der Fuß gewachsen ist. Im Nationalpark lauert ja bekanntlich auf so manch schönem Pfad der Ranger mit dem Strafzettelblock hinter der Fichte. Hier ist das egal, man darf auch Beeren und Pilze sammeln. Zum Zweiten: hier wird der Wald nicht sich selbst überlassen, sondern gepflegt. Was man ihm ansieht.  Und zum Dritten: hier geht man nicht gegen die “Waldmöblierung” vor. Im Gegenteil, aller Nase lang lädt ein Bänkchen oder ein Rastplatz ein.
Eine der Ecken, an der man dabei fast sicher keinen Massenauflauf hat, ist der Kohlbornstein. Er bietet einen sehr netten Aufstieg über allerlei Treppen und eine wirklich tolle Aussicht – mit Bänkchen.
Interessant ist gleich am Anfang des Aufstiegs eine Tafel am Felsen, die an einen Besuch von Sachsens König Albert samt Königin Carola im Jahre 1886 erinnert. Oder besser: erinnert hat. Die Tafel ist nämlich völlig verwittert, ein Erklärbär-Schild darunter schafft Bildung. Sinniger wäre es wohl gewesen, die Tafel selbst zu sanieren. Na, vielleicht spendet ja mal ein begüterter Naturfreund mit royalen Sympathien.

Hinkommen? Der kürzeste Weg geht von Krippen aus – immer der roten Markierung nach. Man kann dann sehr schön zum Papststein weiter wandern. Diese Runde bin ich schon mal gegangen und will sie nicht nochmal beschreiben, deshalb hier der Link.

Aber ein paar aktuelle Bilder soll es noch geben.

Der Aufstieg:

Und die Aussicht:

Also, viel Spaß abseits der Touristenmassen.

Bergpfade und Kletterzugänge – eine Einordnung

Es folgt mal wieder ein wenig mehr Text, und wenige Bilder. Hintergrund ist ein Post der (äußerst verdienstvollen) sächsischen Bergwacht in diversen sozialen Medien. Anlass für diesen Post war ein Einsatz der Kameraden, die drei Wanderer von einem Bergpfad holen mussten, welche nicht mehr vor und zurück kamen. Ärgerlich und ein klarer Fall von Selbstüberschätzung. Im weiteren Text wurden dann aber auch Kletterzugänge erwähnt, und wörtlich: „Diese Pfade dürfen nur in Verbindung mit dem klettern an einem der Felsen betreten werden und dienen in keinster Weise als Wanderweg.“ Es entspann sich eine angeregte Diskussion, an der ich auch einen Anteil hatte. Wobei ich mich vor allem an der Formulierung „dürfen nur in Verbindung mit dem klettern an einem der Felsen betreten werden“ gerieben habe.

Deshalb jetzt hier im Folgenden eine Einordnung zum Status dieser Wege, in zwei Aspekten:

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