Eine nette Nummer hat sich da die böhmische Nationalparkverwaltung einfallen lassen: rund um Dittersbach (Jetřichovice) gibt es seit kurzem einen Lehrpfad, dessen Inhalte und Erklärbären nicht auf großen Tafeln den Wegesrand verunzieren, sondern sich vermittels einen Smartphones oder Tablets eschließen. Feine Idee, dachten wir, und haben das Ganze gleich mal ausprobiert. Hier also ein Tourentipp mit Lehrpfad in der Böhmischen Schweiz sowie zwei Abstechern vom Wege, um der ganzen Runde ein wenig Würze zu geben.
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Schwedenlöcher mal wieder dicht
Ach je, da ist kein Jahr vergangen, seit der beliebte Wanderweg durch die Schwedenlöcher nach einem befürchteten Felssturz und anschließender Sanierung frei gegeben wurde, da ist er auch schon wieder gesperrt. Die starken Regenfälle Anfang dieser Woche, so teilt die Nationalparkverwaltung mit, hätten schwere Schäden hinterlassen und somit zu einer Sperrung des Weges geführt.
Soweit, so einfach die Fakten. Was mir aber auffällt: dem Foto der Zerstörung, welches auf der Seite der NPV zu sehen ist (hier), also diesem Foto nach, handelt es sich bei dem zerstörten Wegabschnitt genau um jenen, der erst im Frühherbst des vergangenen Jahres neu gebaut wurde. Was für mich bedeutet: da ist einfach gepfuscht worden. Denn von einer “Wetterkatastrophe”, wie es sie sicher in den letzten Jahren immer mal wieder leider gab, kann diesmal keine Rede sein. Es hat einfach nur heftig geregnet, sehr heftig, aber weit abseits einer Katastrophe.
Aber das ist nicht wirklich ein Wunder: in der NPV gibt es zwar jede Menge Profis, die genau wissen, wie man so einen Weg ausbauen muss, damit er auch mal einen Starkregen übersteht. Aber die werden nicht mehr gefragt. Vielmehr muss jeder Mist ausgeschrieben werden, und dann der billigste Anbieter genommen werden. Wie meine Oma schon sagte: “Wer billig kauft, kauft doppelt.”
Aber immerhin: schon nächste Woche soll die erneute Sanierung beginnen. Hoffen wir mal, das es jetzt endgültig die letzte ist.
Schmerzende Knochen, Gottesdienst und erlaubte Wege
Zwei Dinge hatte ich mir auf den Deckel geschrieben für diese Tour:
- Ich wollte den traditionellen Berggottesdienst in der Kuhstallhöhle besuchen.
- Ich hatte mir vorgenommen, mal wieder eine Tour zu unternehmen, auf der ich nur erlaubte Wege benutze. Denn das geht ganz ohne Zweifel, und man kann dabei auch richtig tolle Naturerlebnisse haben.
Und ein drittes Ding sei gleich vorausgeschickt: das soll natürlich nicht bedeuten, dass ich ab jetzt auf andere Wege verzichten werde. Da ich aber immer mal wieder Zuschriften von extrem gesetzestreuen Mitbürgern bekomme, die Tipps für komplett nationalparkkonforme Runden suchen: bitte, hier ist eine. Eine Runde, die durch jede Menge Auf und Ab richtig in die Knochen geht, dabei aber wirklich ganz viel Natur bietet. Wie es auf erlaubten Wegen üblich ist (immer mehr Besucher werden auf immer weniger Wege geschickt) ist man selten allein. Aber irgendwie verläuft es sich trotzdem im Wald, als störend habe ich die Mitwanderer nie empfunden. Also los.
Liegt auch am Weg: der Heringsturm.
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Eine Ruine, ein Turm voller Mücken, ein Sessellift
Teil zwei der beliebten Reihe: “Flucht ins Erzgebirge”. Da ich ja über Ostern den Elbsandstein meiden wollte, ging es auch heute wieder ins Erzgebirge. Das sattsam bekannte “Mückentürmchen” (Komáří hůrka) sollte angesteuert werden. Kalter Kaffee, schon ein Dutzend Mal dort gewesen? Mag sein, aber uns ist heute eine Runde gelungen, die doch so einiges an Neuem zu bieten hatte. Mir nach!
Windgebeuteltes Gewächs auf dem Kamm des Erzgebirges
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Stürmer gestürmt
Über die Osterfeiertage, so wie auch über Pfingsten, fliehe ich schweren Herzens aus der Sächsischen Schweiz, dieweil mir da einfach zu viel Begängnis herrscht. Also ab ins Osterzgebirge, wir wollen zu einem Berg namens “Stürmer” (Bouřňák) wandern. Eines vorweg: das hat sich gelohnt. Aussichten par Excellence, schöner Wald, wenige Mitwanderer. Ein voller Erfolg. Also los, zum Nachwandern.
Rund um Tharandt
Der Sonntagmorgen war gelaufen, ich hatte zu tun und konnte erst so gegen Mittag in die Natur aufbrechen. Grübel, grübel, wo ist die Anfahrt kurz und die Gegend trotzdem schön? Es ging nach Tharandt. Zum einen, weil ich dort mal einen Weg erkunden wollte, von dem ich so einiges aufgeschnappt hatte, zum anderen, weil es da schließlich eine Karte des Tharandter Waldes von Rolf Böhm gibt, und selbige versprechen ja immer schöne Entdeckungen. Soviel vorweg: aus der geplanten kurzen Runde wurde eine 14-Kilometer-Tour, dieweil es einfach zu schön war, um einfach aufzuhören.
Tschechische Gelassenheit
Am Wochenende habe ich mir mal ein Stündchen Zeit gegönnt, und bin eine Runde über die Tourismusbörse in Bad Schandau geschlichen. Und dort traf ich, am hervorragend mit deutschem Material ausgestatteten Stand der tschechischen Touristiker, auch die Wirtin der Balzhütte (Na Tokani). Es gab ein wunderbares Gespräch.
Rund um Berggießhübel
Die Gegend um Bad Gottleuba und Berggießhübel hat es nicht leicht: zum Erzgebirge gehört sie nicht mehr, und zur Sächsischen Schweiz noch nicht. Weshalb sie immer wieder hinten runter fällt, wenn es um Beschreibungen der Natur geht. Sehr zu Unrecht, wie mir jetzt Markus, seines Zeichens Mitglied der IG Siegen- und Wanderfreunde, auf einer wunderbaren Tour bewiesen hat. Vorab schon mal ein Fazit: hier gibt es jede Menge kleiner Perlen, denen aber allen samt irgendwie die Fassung fehlt. Eigentlich herrliche Aussichten wachsen komplett zu, Bänke modern vor sich hin, und gescheite Wanderkarten gibt es schon gar nicht. Aber das soll niemanden abhalten, denn von diesen kleinen Meckereien mal abgesehen, hat die Ecke wirklich was zu bieten. Weshalb ich jetzt auch gleich ins Detail gehe:
Rundblick vom “Rektor-John-Platz”.