Archiv der Kategorie: Wandern

Neue “Brücke” in der Dürrkamnitz

Die wunderbar malerische Schlucht der Dürrkamnitz (Suchá Kamenice) in der Böhmischen Schweiz – gleich hinter dem Ortsausgang von Herrnskretschen (Hřensko) links – war über viele Jahre nur bedingt passierbar. Es fehlte einfach eine Brücke, die einst von einem Hochwasser weggespült wurde. Bei Trockenheit kein Problem, da konnte man durch das ausgetrocknete Flussbett kraxeln. Machte aber die Dürrkamnitz ihrem Namen mal keine Ehre und führte Wasser, dann war hier kaum ein Weiterkommen möglich.

DSCN9633 Steg mit Plastikrohren

Alles neu macht der Herbst, und so gibt es hier jetzt zumindest ein Provisorium: einen aus Steinen aufgeschütteten Steg, mit zwei fetten Plastikrohren als Wasserdurchlass. Man möge mir diese saloppe Bemerkung verzeihen, aber dies macht doch einen wirklich “osteuropäischen” Eindruck. Bei Trockenheit und leichtem Regen erfüllt das Teil auf jeden Fall seinen Zweck. Bei Starkregen wird es dagegen überflutet. Und bei echtem Hochwasser einfach weggespült. Na ja, bis dahin zumindest muss der Wandersmann nicht mehr kraxeln, sondern kann geschwinden Fußes voran schreiten.

Rangerfreie Zone–mal wieder

RangerHin und wieder wird mir mal was zugetragen, wobei ich mich diesmal aber nicht für die Korrektheit der Information verbürgen kann. Also: nicht gleich ins Jubeln kommen, sondern nach wie vor wachen Auges durch den Wald laufen. Die knappe Info ist folgende: an diesem Wochenende sind große Teile der sächsischen Nationalparkverwaltung, gemeinsam mit ihren tschechischen Kollegen, zu Besuch im Nationalpark Bayrischer Wald. Ergo: sie sind nicht vor Ort, und können somit auch keine Waldwege nach “Falschwanderern” abgrasen. Was ihr nun aus dieser Info macht, das sei euch selbst überlassen. Aber man könnte ja…. ach, da fallen mir so viele Dinge ein.

  • Die Aussicht vom “Neuen Kanapee” am Grenzweg ist eine der schönsten solchen in der ganzen Sächsischen Schweiz. Und auch der Blick “von hinten” aufs Prebischtor kann begeistern.

  Aussicht von Kanapee

  • Wer den Thorwalder Gratweg einmal gelaufen ist, wird süchtig.

DSCN9385 Thorwalder Gratweg

  • Vielleicht wäre es auch nett, dem Jansloch oder den Resten des Kerbensteiges mal wieder einen Besuch abzustatten?

DSCN8538 Am Kerbensteig

  • Oder das Försterloch aufsuchen? Wilde Romantik!

 Im Försterloch

  • Oder gar mal den Auerhahnsteig besuchen?

Wobei, auch dies sei hier gesagt, das Fehlen der Ranger an diesem Wochenende kein Freibrief sein soll. Denn wenn man sich auf diesen alten Wegen bewegt, dann sollte man dies mit der entsprechenden Umsicht tun. Müll hinterlassen, Lärm machen, die Pfade verlassen und querfeldein latschen, Pflanzen ausreißen oder Tiere verschrecken – all dies verbietet sich irgendwie von selbst. Viel Spaß an diesem Wanderwochenende!

Wahre Worte zur Sommsdorfer Klamm

Der mehr als beliebte Wanderweg im Rabenauer Grund ist nach wie vor gesperrt. Grund: das letzte Hochwasser hat hier so einige Schäden hinterlassen. Und so ganz nebenbei wurde auch der herrliche Pfad durch die Sommsdorfer Klamm dicht gemacht. Nicht als Folge des Hochwassers, sondern weil die Stege über drei Felskerben nach Ansicht des zuständigen Forstamtes wohl in keinem guten Zustand mehr waren. Man hat sie kurzerhand abgesägt, und den Weg gesperrt.

DSCN8441 Gesperrt: Zugang zur Sommsdofer Klamm.

Jetzt hat die “Sächsische Zeitung” in ihrer Freitaler Lokalausgabe einen Artikel samt Kommentar veröffentlicht. Fazit des Berichts: der Hauptwanderweg wird bis 2014 wieder ausgebaut. Danach aber tobt immer noch ein Streit zwischen Sachsenforst und der Stadt Rabenau, wer in Zukunft für diesen Weg verantwortlich sein soll. Die Sommsdorfer Klamm bleibt bei diesem Gezänk zwischen Bürokraten erst mal außen vor, wann der Weg wieder eröffnet wird, ist unklar.

DSCN8439 Abgesägter Steg.

Immerhin: das Forstamt hat schon mal ein Ingenieurbüro beauftragt, diesen Weg neu zu planen. Und hier spricht mir der Kommentar der “Sächsischen Zeitung” aus dem Herzen. Leider darf ich ihn hier nicht in voller Länge wiedergeben, zumal ich jedes einzelne Wort untereichen könnte. Ich beschränke mich also auf zwei Zitate aus dem Kommentar, der überschieben ist mit “Der deutsche Wald, ein Tummelplatz für Bürokraten?”:

“Es müssen „Pläne“ gemacht werden, ein Projektierungsbüro ist beauftragt – für drei kleine Brücken! “

Und weiter:

“Die Ausflügler haben dabei längst entschieden, dass der Rabenauer Grund eben nicht nur den Bürokraten gehört: Sie ignorieren einfach das Verbot.”

Chapeau an die Autorin Annett Heyse. Und nochmal der dringende Aufruf: geht durch den Rabenauer Grund! Es ist ein wenig stoppelig, es gibt Geröll am Weg, mit Sandalen, Kinderwagen oder (leider) mit Rollstühlen geht es nicht. Aber der Weg ist immer noch sehr schön, lasst ihn euch einfach von den Stempelkaruselldrehern in den Behörden nicht nehmen.

Nikolsdorfer Wände

Die Sonne lacht und es sind fast noch sommerliche Temperaturen. Also geschwinden Fußes auf in den Wald. Und da bei solcherlei Wetter in den Hauptgebieten der Sächsischen Schweiz erfahrungsgemäß großes Gewimmel herrscht, hab ich mich mal wieder in eine oft vergessene und zu Unrecht unterschätzte Ecke begeben: in die Nikolsdorfer Wände. Wie stark unterschätz, hat meine Runde gezeigt. Denn obwohl ich dachte, in dem kleinen Gebiet so ziemlich alles zu kennen, hab ich doch noch eine Menge Neues entdeckt. Als da wäre:

DSCN9468

Eine kleine aber feine Aussicht an der “Nikolsdorfer Nadel”.

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Schwedenlöcher wieder offen

Na Gott sei Dank: der oft begangene und mehr als beliebte Weg durch die Schwedenlöcher (zwischen Amselgrund und Bastei) ist wieder geöffnet. Immerhin acht Monate und damit eigentlich die ganze Saison über war er gesperrt: es drohte ein Felssturz. Bemerkenswert ist dabei, dass die eigentlichen Arbeiten, also die kontrollierte Sprengung des wackeligen Felsens und danach die Wiederherrichtung des Weges, erstaunlich schnell und schmerzlos über die Bühne gingen. In weniger als vier Wochen. Die restliche Zeit ging dafür drauf, Gutachten einzuholen, Interessenverbände zu Stellungnahmen aufzufordern und Arbeiten auszuschreiben. Deutschland eben. Aber was soll’s, jetzt kann hier wieder gewandert werden.

Wegegedanken: Glatter-Stein-Weg und Begangsteig

Immer nur auf die Nationalparkverwaltung schimpfen? Muss nicht sein, denn es gibt durchaus Ecken, wo die Verwaltung so ziemlich alles richtig gemacht hat, was man richtig machen kann. Beispielsweise bei diesen beiden Wegen im Gebiet Hohnstein-Brand. Beide Wege gehören in die Kategorie “Großes Kino”, und man darf sie legal begehen, ohne das sie gleichzeitig turnschuhtauglich ausgebaut wären. Also wollen wir und jetzt mal auf eine wirklich wunderbare Runde begeben, bei der wir noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen bekommen müssen.

Aussicht Neuwerkkanzel

Traumhafte Aussicht am Glatten-Stein-Weg

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Wegegedanken: Gratweg Thorwalder Wände

DSCN9380Hier geht es um einen  uralten Weg. Einen wirklich uralten, denn schon 1812 wurde er in Götzingers Wanderführer beschrieben, und wärmstens empfohlen: der Gratweg über die Thorwalder Wände. Und dieser Weg gehörte (und, man glaube mir: gehört noch heute) zu den spannendsten in der Sächsischen Schweiz. Weniger wegen seiner Aussichten, da gibt es nur eine richtige, aber wegen seines Ausbaus: über dutzende hölzerne Treppen, Leitern, Spreizhölzer und Stiegen zog er einst in ständigem Hoch und Runter über den Grat der Thorwalder Wände. Nun, dieser Weg ist Geschichte.  Schon 1981 wurde er gesperrt, alle Einbauten entfernt. Aber, und das ist das Gute an der Bauweise unserer Ahnen: alle diese Einbauten waren im Fels verankert oder direkt aus diesem ausgeschlegelt. Und so gibt es auch heute noch mehr als genug Tritte und Griffe, die ein Vorankommen ermöglichen. Also los, sehen wir ihn uns mal an.

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