Projekt Forststeig

Der Forststeig ist ein Projekt eines Wanderweges, der zahlreiche linkselbische Höhepunkte der Sächsischen Schweiz verbinden soll. Das Projekt ist relativ weit fortgeschritten, mit etwas Glück sollte er 2017 eröffnet werden. Ehe ich aber zu Einzelheiten komme, wollen wir doch mal hören, was Waldbär Willi dazu zu sagen hat.

Nun ja, lieber Willi, wir beide würden natürlich das Logo eines scheißenden Bären sehr witzig finden. Außer uns aber sicher so gut wie niemand, so dass es dazu eher nicht kommen wird. Zumal es auch schon einen Entwurf für ein Logo gibt, und das sieht so aus.

Logo

 

Eine ungefähre Wegführung kann man hier schon ganz gut erkennen.

Skizze

Kommen wir jetzt aber zu den schnöden Fakten:

  • Der Weg wird runde 100 Kilometerlang sein. Es werden zahlreiche Aussichten und Höhepunkte eingebunden, so etwa Großer Zschirnstein, Tissaer Wände, Zeisigstein, Grenzplatte, Rotstein, Katzstein, Gohrisch und Papststein. Es geht also auf beiden Seiten der Grenze entlang.
  • Entlang des Weges werden Forsthütten und Biwakplätze eine Übernachtung ermöglichen – auf simplem Niveau, aber gerade das ist es ja, was ein echtes Naturerlebnis ausmacht.
  • Im Prinzip existiert der Weg schon jetzt, ist aber eben noch nicht durchgängig ausgeschildert, und damit nicht so recht touristentauglich – man müsste sich die Strecke einzeln zusammensuchen.
  • Der Weg hat definitiv das Potential, ein wenig Druck aus dem Kessel namens „Nationalpark“ raus zu lassen. Hier winken Naturerlebnisse der feinen Art, auch ohne Verbots- und Kernzonenschilder oder nervigen Rangern.

Ganz unproblematisch ist das Ganze natürlich auch nicht. Hier ein paar Probleme:

  • Der Kauf der Tickets für die Wanderhütten, die jetzt schon existieren, ist nicht so einfach, Es geht nur online oder über ganz wenige Verkaufsstellen. Alternativen? Ich habe keine richtige Idee. Denn ganz umsonst – da spricht der Sachsenforst und sicher auch der Landesrechnungshof dagegen. Und eine Kasse des Vertrauens? Die würde wohl zu sehr zum Plündern einladen.
  • Der Weg ist in seiner Gänze schon recht lang. Wollte man ihn in voller Länge begehen, so müsste man für fünf oder sechs Tage Fressalien und Getränke mitschleppen. Für Extremwanderer sicher kein Thema, für den Durchschnittswanderer schon.
  • Kommerzielle Anbieter, die etwa den Malerweg heute schon unter der Rubrik „Wandern ohne Gepäck“ vermarkten, haben hier ein Problem – die einzelnen Stationen können nicht für den Gepäcktransfer angefahren werden.

Wobei natürlich nichts dagegen spricht, den Weg nur „häppchenweise“ zu begehen. Was ich ganz sicher auch mal machen werde.

Wer mehr wissen möchte, dem lege ich eine Präsentation ans Herz, die mir vor einem guten Jahr zum Thema ins Haus flatterte. Es mag nicht mehr alles ganz aktuell sein, was darin steht, aber ein guter Überblick ist es auf jeden Fall. Download hier.

Fazit: die Idee ist Klasse. Wie deren Umsetzung aussehen wird, werden wir sehen. Da ich aber die Verantwortlichen der linkselbischen Forstreviere auch schon bisher als viel weniger naturschutz-fundamentalistisch und wandererfeindlich als deren Pendants im Nationalpark erlebt habe, bin ich da sehr, sehr guter Dinge.

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