Ja, es rumort gewaltig im Getriebe. Nach dem Debakel mit dem Waldbrand und dem “Brandbeschleuniger” Totholz kein Wunder. Die beiden Bilder sagen alles.
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Wie weiter mit dem Parkplatzchaos?
Am Osterwochenende war wieder mal Polen offen in der Sächsischen Schweiz. Zu viele PKW, zu wenige Parkplätze. Es wurde wild geparkt und eifrig abkassiert. Und nach dem neuen Bußgeldkatalog ist man für kreative Parkplatzfindung schnell mal mit 55 Euro dabei. Das schmerzt. Ich mag gar nicht daran denken, wie es wohl über Pfingsten, Himmelfahrt oder in den Sommerferien aussehen wird. Ich habe mir also mal ein paar Gedanken gemacht. Aber auch keine vernünftige Lösung gefunden.
Zunächst eine Vorbemerkung: vor rund einem Jahr hat mich der TÜV schnöde von meinem Auto getrennt. Sauerei, das war doch gerade mal 22 Jahre alt! Seitdem fahre ich mit den öffentlichen in den Sandstein und bilde mir deshalb ein, aus Erfahrung berichten zu können.
Kinderheim Dittersbach soll Wellness-Hotel werden Großer Andrang beim Tag der offenen Tür
Es war ein schweres Begängnis beim Tag der offenen Tür im ehemaligen Kinderheim von Dittersbach (Jetřichovice). Kein Wunder, steht doch das feudal anmutende Gebäude seit 1995 leer. Verschiedenes hatte man seitdem über eine weitere Nutzung gehört, aber nichts konkretes gab es nicht. Obendrein konnte niemand so recht wissen, wie es im Inneren des Hauses heute aussieht. Riesengroßes Interesse, einhergehend mit schwerer Parkplatznot im Ort, war also vorprogrammiert.
Die NPV und die Aktualität – mit Update
Verschiedentlich wurde in der Vergangenheit beklagt, dass die unter “Wegeservice” auf der offiziellen Seite des Nationalparks angeführten Sperrungen alles andere als aktuell sind. Was wirklich ärgerlich ist, wenn man bei einer geplanten Tour plötzlich – etwa wegen Forstarbeiten – nicht mehr weiterkommt. Die Webseite des Nationalparks sollte da erste Anlaufstelle sein. Nun, jetzt hat die Behörde ja eine “Digitalbeauftragte”, und da scheint es gleich zur Sache zu gehen. Denn fast im Wochenrhythmus wird das Datum der Aktualisierungen jetzt auf den Stand gebracht. Aber – grins – eben nur das Datum. Die Inhalte bleiben gleich veraltet. Beispiel gefällig?
Am 10. dieses Monats wird darauf verwiesen, dass es an der Oberen Schleuse zu Einschränkungen bei der Kahnfahrt kommt – welche genau drei Tage vorher enden.
Kann passieren, wird sofort besser. Oder auch nicht. Schaun mer mal….
Upps. Auch am 27. August gelten die Einschränkungen noch. Und enden 20 Tage vorher. Merke, liebe Digitalchefin: aktualisieren bedeutet nicht nur, ein Datum auszutauschen, sondern auch mal zu schauen, ob darunter aktuelle Informationen stehen.
Anfangs hatte ich ja Bedenken, dass es mit dieser neuen Stelle zu Ärger kommen könnte. Jetzt nicht mehr.
Update: die NPV liest mit, heute waren die Infos auf den neuesten Stand. Chapeau!
Die NPV im Netz
Heute mal keine Bilder, dafür einiges an Text. Der neue “Digitalbeauftragte” der Nationalparkverwaltung scheint seine Arbeit aufgenommen zu haben. Oder ist “Er” eine “Sie”? Wissen wir nicht, denn “es” kämpft noch mit heruntergelassenem Visier. Also nicht unter seinem Klarnamen. Trotzdem gibt es schon Spuren, es folgen einige Netzbesuche zum Guten wie zum Schlechten.
Nationalparkchef geht in Rente
Dr. Dietrich Butter, seines Zeichens Chef der Nationalparkverwaltung, geht in den Ruhestand. Weshalb ich es mir nicht nehmen lasse, hier ein kleines Abschiedsgedicht zu verewigen. Leicht erkennbar, habe ich die Knüttelverse beim Struwwelpeter gemaust.
Und jetzt mal im Ernst – was fällt mir zu seiner Amtszeit ein? Fangen wir mal mit dem Positiven an:
- Er war ein Pragmatiker, der ohne Ideologie seines Amtes waltete.
- Entsprechend hat der Druck auf “Falschwanderer” nachgelassen. Nein, nicht dass er völlig zum Erliegen gekommen wäre. Aber es zog mehr “Leben und Leben lassen” ein.
- Auch der unsägliche “Wegeverhau” passierte nur noch temporär – wahrscheinlich in Eigeninitiative leicht fanatischer Mitarbeiter. Systematisch, wie unter seinem Vorgänger, ist das nicht mehr vorgekommen.
Machen wir mit neutralen Punkten weiter:
- Man konnte mit ihm fast immer ins Gespräch kommen. Manchmal, ganz selten, kam dabei auch etwas heraus.
- Die Anzahl der begehbaren Wege blieb nahezu gleich. Einzelne kamen dazu, einzelne fielen weg. Sein Vorgänger hatte noch eine drastische weitere Reduzierung der Wege geplant.
Und nun die negativen Aspekte:
- Er hat dem Einsatz schwerer Forsttechnik im Nationalpark Tür und Tor geöffnet. Mit teilweise üblen Folgen.
- Die “AG-Wege”, einst als Mittel zur Mit- und Einsprache geschaffen, wurde unter seiner Ägide zum zahnlosen Tiger. Ihre Sitzungen, ohnehin nur noch einmal jährlich, mutierten zu reinen Informationsveranstaltungen des Nationalparks. Kritiker wurden aus dem Gremium entfernt.
Fallen euch weitere Punkte ein? Rein damit in die Kommentare!
Noch ein Späßchen zum Abschied: was macht er im Ruhestand? Er geht Angeln! Der Beweis:
Sein Nachfolger heißt Ulf Zimmermann. Mehr dazu demnächst.
Nachtigall, ich hör dir trapsen Ein paar Gedanken zum Ende des Großen Winterberges
Das Restaurant auf dem Großen Winterberg ist vorerst Geschichte. Marc Henkenjohann als Wirt hat Insolvenz angemeldet. Davon ebenfalls betroffen sind das Zeughaus im Großen Zschand und das Café am Aufzug in Ostrau. Soviel zu den schnöden Fakten, die wohl der eine oder andere schon aus den Medien kennt. Im Folgenden aber einige ganz persönliche Gedanken meinerseits zu diesem Trauerspiel.
Bessere Zeiten: volles Haus auf dem Winterberg
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Behörden pflegen das kulturelle Erbe Oder besser: sie lassen es vergammeln
Diese Geschichte spielt nicht ganz im Elbsandstein, aber nur wenige Kilometer Luftlinie davon entfernt. Nämlich in Pillnitz. Oberhalb des Ortes, an den Elbhängen, steht eine Ruine, die schon immer eine solche war. Sie wurde so um 1785 gebaut, in Zeiten der Romantiker setzte man gern so etwas in den Wald.
Jetzt müssen wir aber aus der Zeitung erfahren, das die Ruine jetzt wirklich eine solche ist. Zitat:
“Die historische künstliche Ruine im Weinberg über Pillnitz, auch bekannt als gotische Ruine, wird in Kürze und auf unbestimmte Zeit mit einem Bauzaun gesichert. Sie sollte außerdem nicht mehr betreten werden, so der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).”
Zum allgemeinen Verständnis: “auf unbestimmte Zeit” heißt ins Deutsche übersetzt: “für immer”.
Aber, oh ihr Stempelkarusselldreher in den Behörden, das Internet vergisst nie. Und so zitiere ich hiermit mal eine eurer Pressemitteilungen aus dem Jahre 2014:
“Sachsenforst und die Staatliche Schlösser Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG) begründeten im Juli 2014 in einer gemeinsamen Absichtserklärung eine Kooperation zur Wiederherstellung der künstlichen Ruine auf dem Schlossberg in Pillnitz, oberhalb von Schloss und Park Pillnitz. ……Der geschichtsträchtige Aussichtspunkt an der Ruine soll wieder hergestellt und erlebbar gemacht werden.”
Aha, ihr Kasper, das versteht ihr also unter “erlebbar machen”. Einen Bauzaun drum und gut ist. Sagt es doch klar und deutlich: seit eurer großartigen Absichtserklärung habt ihr gar nichts gemacht außer das Mittagsangebot in der Kantine zu diskutieren. Und jetzt, wo das Kind im Brunnen ist, sichert ihr euch erst mal ab. Statt die Ruine zügig in Schuss zu bringen, sperrt ihr sie. Schande über euch.
Aber irgendwie auch symptomatisch für die Ecke. Zwei Beispiele, beide nur einen Steinwurf entfernt:
1. Der Keppgrund
Ist schon seit Jahren gesperrt, weil ein paar Treppenstufen an der Keppmühle wacklig sind. Von einer Reparatur der Treppe kann keine Rede sein, statt dessen braucht selbst das Sperrschild mittlerweile mal eine Auffrischung.
Der geneigte Leser hat es schon bemerkt: auch hier wird die schöne Formulierung “auf unbestimmte Zeit” gebraucht.
2. Der Borsberg
Auch hier haben die Romantiker ihre Spuren hinterlassen, diesmal in Form einer künstlichen Grotte. Auf der stand einst sogar eine Aussichtsplattform. Hier ein Bild aus besseren Zeiten:
Die Plattform war etwas in die Jahre gekommen, und es wurde gehandelt: man hat sie abgerissen.
Mittlerweile darf man auch die Grotte nicht mehr betreten. Absperrband statt Sanierung.
Alles in allem eine reife Leistung der verschiedenen Behörden bei der Pflege kultureller Werte. Mal sehen, was die Brüder als nächstes vergammeln lassen.
Aber vorher kann man ja noch schnell eine tolle Absichtserklärung abgeben und eine Arbeitsgruppe gründen.