Es folgt ein längerer Text, ganz ohne Bilder. Es geht um das Boofen im Nationalpark, um eine Arbeitsgruppe, die ins Leere gelaufen ist, um die Hybris eines Ministeriums, um die Simulation demokratischer Mitbestimmung.
Und es geht auch um einen Verband, der das alles schon seit vielen Jahren mit sich machen lässt, obwohl er allein Kraft seiner Mitgliederzahl auch ganz anders könnte.
Es geht um das Verhältnis schnöder Ideologie versus eines gesunden Pragmatismus.
Da ich bei all dem nicht umhin komme, immer mal wieder meine recht gepfefferte Meinung zu sagen, will ich sie der Fairness halber auch kennzeichnen. Alles, was hier kursiv erscheint, ist meine persönliche Einschätzung und keineswegs allgemeinverbindlich. Also, bitte weiterlesen und gern auch kommentieren.
Archiv der Kategorie: Lokalpolitik
Vormerken: schöner Wandern mit der BI-Naturpark
Auf dem Flyer steht ja schon alles drauf. In Sachsen ist hier ein Feiertag samt verlängertem Wochenende.
Die geplante Runde sieht so aus:
Schmilka
Grenzweg (Stop am neuen Grenzübergang)
Winterbergstraße
Müllerwiesenweg
Fremdenweg
Katzenstein (2.Stop)
Roßsteig
Wurzelweg
Schmilka
Jede Menge erbauliche Gespräche sind da ganz sicher inklusive.
Ein paar kurze Meldungen–Demo, Zschand und OSM
So richtig toll viel passiert ist in den vergangenen Wochen nicht, trotzdem ein paar kurze Texte.
Kurz quergelesen: die AG-Wege tagte
Keine Panik, ich hab mich nicht heimlich mit der Kamera in die letzte Sitzung der AG-Wege eingeschlichen. Sondern dieses Bild von einer KI basteln lassen. Stichworte waren aber nicht “zahnloser Tiger”, “Quasselrunde” oder “fühlen sich wichtig”. Und auch, wenn die AG, seitdem Rolf Böhm rausgemobbt wurde, eher eine Kuschelveranstaltung geworden ist: ganz ignorieren sollte man sie nicht, hin und wieder gibt es doch mal etwas zu vermelden. So auch dieses mal. Das ganze Protokoll kann man auf der Webseite der Nationalparkverwaltung nachlesen, HIER. Was also ist mir diesmal aufgefallen?
Wandern im Großen Zschand
Schon etwas älteres Foto: Absperrung im Großen Zschand.
Die Bürgerinitiative “Naturpark Sächsische Schweiz” lädt ein zu einer Protestwanderung. Es geht um das leidige, und von diversen Behörden seit Jahren verschleppte, Thema der grenzüberschreitenden Wanderwege. Passend dazu führt die Wanderung zu dem logischsten dieser Wege: dem Grenzübergang im Großen Zschand. Wer hier auch nur mal dem Finger auf der Karte nachschaut, der sieht: dies ist kein Trampelpfad, sondern ein breiter und historisch vielgenutzter Weg. Mal sehen, was die Behörden davon halten.
Wann: am 31.10. 2024. Das ist ein Feiertag, Reformationstag. (Wer es eher mit nordamerikanischer Tradition hat: Halloween.)
Start: 10 Uhr an der Neumannmühle, also am Beginn des Großen Zschand.
Ich hoffe mal, da herrscht dann ordentliches Begängnis.
Und noch ein LINK zur Homepage von Rolf Böhm, wo alles nochmal erläutert wird.
Amselfallbaude–eine Polemik
Selbiges Plakat hängt am Parkplatz in Rathewalde. Von da ist es ja ein schöner Spaziergang bis zum Amselfall und der gleichnamigen Baude. Na ja, der Spaziergang ist schon noch da. Die Baude allerdings ist seit fünf Jahren geschlossen, die zugehörige Infostelle des Nationalparks ebenso. Der Blick auf den Wasserfall wird durch Baugerüste verstellt. Grund für all das: es kam ein fußballgroßer Steinbrocken runter und landete auf dem Dach der Baude. Seitdem gilt: Lebensgefahr, alles dicht machen. Zugegeben: so ein Brocken, wenn er blöd fällt, kann einem das Lebenslicht ausblasen. Aber seitdem ist exakt nichts mehr heruntergefallen. Und genug Wasser den Grünbach heruntergeflossen, um eine Lösung zu finden. Passiert ist aber gar nichts.
Immerhin gab es hier schon seit 1828 Speis und Trank, die Baude im heutigen Zustand stammt aus den 1920er Jahren.
Warum also tut sich nichts? Ich will hier mal die (natürlich komplett fiktiven) Gedankengänge einer Behörde wiedergeben.
Neues vom Basteikiosk Konkurrenz kaltgestellt
Es gibt Neues vom Basteikiosk zu berichten. Und diese Neuigkeiten rücken die ganze missliche Lage in ein anderes Licht. Denn obwohl derzeit der geballte Unmut auf die Nationalparkverwaltung niederprasselt, hat diese diesmal keine Schuld auf sich geladen. Vielmehr sieht es so aus, als ob es hier um geballte wirtschaftliche Interessen ginge.
Also, eines nach dem anderen:
Aus für den Basteikiosk?
Der Kiosk am Basteiparkplatz war bisher immer eine gute Alternative zur doch recht touristisch-teuren Verpflegung durch die Betreiber des Hotels. Jetzt die Hiobsbotschaft in Form eines Aushangs: zum Jahresende ist Schluss. Ach du Schande, was ist denn da los? Eine kurze Nachfrage ergab: der Betreiber geht in den wohlverdienten Ruhestand. Womit, das war vertraglich so festgelegt, auch der Pachtvertrag erlischt. So weit, so einfach. Allerdings stellt sich da doch die Frage: gibt es keinen Nachfolger? Denn an dieser Stelle und in dieser Lage sollte es doch ein Einfaches sein, einen neuen Pächter zu finden.
Schwer was los: lange Schlange am Kiosk.
Nun, wir leben im besten Deutschland aller Zeiten, und da ist gar nichts einfach. Laut Hanspeter Mayr, seines Zeichens Sprecher der Nationalparkverwaltung, hätte seine Behörde nichts gegen einen Weiterbetrieb einzuwenden. Auch das Gebäude soll auf jeden Fall erhalten werden. Aber dazu ist ein neuer Pachtvertrag nötig, und bei dem haben auch noch andere Behörden mitzumischen.
Konkret wird da jetzt schon genölt, dass es am Kiosk keinen Wasser- und Abwasseranschluss gibt. Hmm, den gab es auch in den vergangenen Jahrzehnten nicht, ohne das dabei etwas Schlimmes passiert wäre.
Und Trubel herrscht dort auch immer. Man kann also nicht behaupten, dass da in Sachen Naturschutz noch irgendwas zu verderben wäre.
Evtl., so heißt es, könnte hier auch eine Infostelle der Nationalparkverwaltung einziehen. Nö, ich hätte lieber weiterhin eine preiswerte Bockwurst und keine Lehrtafeln.
Warten wir also mal ab. Ich denke, eine dauerhafte Schließung wäre nicht zu vermitteln, da käme manch Behörde in Erklärungsnot. Zumal ja ohnehin das Angebot an preiswerter Einkehr für den Wandersmann schon ausgedünnt ist. Ich sage mal Amselfall und Großer Winterberg.