Keine Panik, ich hab mich nicht heimlich mit der Kamera in die letzte Sitzung der AG-Wege eingeschlichen. Sondern dieses Bild von einer KI basteln lassen. Stichworte waren aber nicht “zahnloser Tiger”, “Quasselrunde” oder “fühlen sich wichtig”. Und auch, wenn die AG, seitdem Rolf Böhm rausgemobbt wurde, eher eine Kuschelveranstaltung geworden ist: ganz ignorieren sollte man sie nicht, hin und wieder gibt es doch mal etwas zu vermelden. So auch dieses mal. Das ganze Protokoll kann man auf der Webseite der Nationalparkverwaltung nachlesen, HIER. Was also ist mir diesmal aufgefallen?
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Wandern im Großen Zschand
Schon etwas älteres Foto: Absperrung im Großen Zschand.
Die Bürgerinitiative “Naturpark Sächsische Schweiz” lädt ein zu einer Protestwanderung. Es geht um das leidige, und von diversen Behörden seit Jahren verschleppte, Thema der grenzüberschreitenden Wanderwege. Passend dazu führt die Wanderung zu dem logischsten dieser Wege: dem Grenzübergang im Großen Zschand. Wer hier auch nur mal dem Finger auf der Karte nachschaut, der sieht: dies ist kein Trampelpfad, sondern ein breiter und historisch vielgenutzter Weg. Mal sehen, was die Behörden davon halten.
Wann: am 31.10. 2024. Das ist ein Feiertag, Reformationstag. (Wer es eher mit nordamerikanischer Tradition hat: Halloween.)
Start: 10 Uhr an der Neumannmühle, also am Beginn des Großen Zschand.
Ich hoffe mal, da herrscht dann ordentliches Begängnis.
Und noch ein LINK zur Homepage von Rolf Böhm, wo alles nochmal erläutert wird.
Amselfallbaude–eine Polemik
Selbiges Plakat hängt am Parkplatz in Rathewalde. Von da ist es ja ein schöner Spaziergang bis zum Amselfall und der gleichnamigen Baude. Na ja, der Spaziergang ist schon noch da. Die Baude allerdings ist seit fünf Jahren geschlossen, die zugehörige Infostelle des Nationalparks ebenso. Der Blick auf den Wasserfall wird durch Baugerüste verstellt. Grund für all das: es kam ein fußballgroßer Steinbrocken runter und landete auf dem Dach der Baude. Seitdem gilt: Lebensgefahr, alles dicht machen. Zugegeben: so ein Brocken, wenn er blöd fällt, kann einem das Lebenslicht ausblasen. Aber seitdem ist exakt nichts mehr heruntergefallen. Und genug Wasser den Grünbach heruntergeflossen, um eine Lösung zu finden. Passiert ist aber gar nichts.
Immerhin gab es hier schon seit 1828 Speis und Trank, die Baude im heutigen Zustand stammt aus den 1920er Jahren.
Warum also tut sich nichts? Ich will hier mal die (natürlich komplett fiktiven) Gedankengänge einer Behörde wiedergeben.
Neues vom Basteikiosk Konkurrenz kaltgestellt
Es gibt Neues vom Basteikiosk zu berichten. Und diese Neuigkeiten rücken die ganze missliche Lage in ein anderes Licht. Denn obwohl derzeit der geballte Unmut auf die Nationalparkverwaltung niederprasselt, hat diese diesmal keine Schuld auf sich geladen. Vielmehr sieht es so aus, als ob es hier um geballte wirtschaftliche Interessen ginge.
Also, eines nach dem anderen:
Aus für den Basteikiosk?
Der Kiosk am Basteiparkplatz war bisher immer eine gute Alternative zur doch recht touristisch-teuren Verpflegung durch die Betreiber des Hotels. Jetzt die Hiobsbotschaft in Form eines Aushangs: zum Jahresende ist Schluss. Ach du Schande, was ist denn da los? Eine kurze Nachfrage ergab: der Betreiber geht in den wohlverdienten Ruhestand. Womit, das war vertraglich so festgelegt, auch der Pachtvertrag erlischt. So weit, so einfach. Allerdings stellt sich da doch die Frage: gibt es keinen Nachfolger? Denn an dieser Stelle und in dieser Lage sollte es doch ein Einfaches sein, einen neuen Pächter zu finden.
Schwer was los: lange Schlange am Kiosk.
Nun, wir leben im besten Deutschland aller Zeiten, und da ist gar nichts einfach. Laut Hanspeter Mayr, seines Zeichens Sprecher der Nationalparkverwaltung, hätte seine Behörde nichts gegen einen Weiterbetrieb einzuwenden. Auch das Gebäude soll auf jeden Fall erhalten werden. Aber dazu ist ein neuer Pachtvertrag nötig, und bei dem haben auch noch andere Behörden mitzumischen.
Konkret wird da jetzt schon genölt, dass es am Kiosk keinen Wasser- und Abwasseranschluss gibt. Hmm, den gab es auch in den vergangenen Jahrzehnten nicht, ohne das dabei etwas Schlimmes passiert wäre.
Und Trubel herrscht dort auch immer. Man kann also nicht behaupten, dass da in Sachen Naturschutz noch irgendwas zu verderben wäre.
Evtl., so heißt es, könnte hier auch eine Infostelle der Nationalparkverwaltung einziehen. Nö, ich hätte lieber weiterhin eine preiswerte Bockwurst und keine Lehrtafeln.
Warten wir also mal ab. Ich denke, eine dauerhafte Schließung wäre nicht zu vermitteln, da käme manch Behörde in Erklärungsnot. Zumal ja ohnehin das Angebot an preiswerter Einkehr für den Wandersmann schon ausgedünnt ist. Ich sage mal Amselfall und Großer Winterberg.
Wird der Nationalpark vergrößert? Dunkle Wolken am Horizont - oder nur heiße Luft?
Ein Vögelein kam mal wieder des Weges geflattert und hat mir so allerlei behördliche Dokumente im Schnabel mitgebracht. Und die haben es in sich. Denn beim Lesen drängt sich unweigerlich ein Verdacht auf: soll hier, über drei Ecken und schön langsam, der Nationalpark vergrößert werden? Und zwar auf alle Gebiete, die, vor allem links der Elbe, heute als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sind? Der aufmerksame Wanderer wird es ja sicher längst bemerkt haben: in diesem Landschaftsschutzgebiet wandert es sich irgendwie schöner als im Nationalpark. Keine „verbotenen“ Wege, dafür sogar die Neuanlage eines hochattraktiven Weges in Form des Forststeiges. Schutzhütten und Rastplätze sind jede Menge vorhanden und sie werden gepflegt. Und vor allem: der Wald wird mit Fingerspitzengefühl bewirtschaftet und nicht sich selbst überlassen.
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Brandstifter und Polizisten
Mal wieder etwas Text fast ohne Bilder. Es waren zwei Meldungen, die mich die letzten Tage umtrieben. Und zu einigen Gedanken verleiteten. Über Zustimmung oder Widerspruch freue ich mich wie immer. (Dabei ein kleiner Hinweis an den Zeitgenossen, der hier mit gleicher IP-Adresse immer mehrmals auf „Blödsinn“ klickt: ein argumentativer Kommentar wäre auch nicht übel.)
Neue Grenzübergänge–es wird konkret
In diesem Post hatte ich es schon angesprochen: von tschechischer Seite wird die Öffnung von neuen Grenzübergängen zwischen den Nationalparks gefordert. Inzwischen hat sich der deutsche Tourismusverband dem angeschlossen. Und die Vorschläge konkret gemacht. Ich will sie mal einzeln daraufhin abklopfen, wie groß der Aufwand wäre und inwieweit diese neuen Übergänge auch dem Katastrophenschutz dienen können. Fangen wir an:
1. Niedermühle, Untere Brücke
Selbige wurde 2014 in einer Nacht- und – Nebel – Aktion von der Nationalparkverwaltung abgerissen. Ohne irgendwen, etwa die Stadt Sebnitz oder den Heimatverein, vorher auch nur zu konsultieren. Die Brücke war etwas marode, das genügte.
Problem: die noch vorhandene “Obere Brücke” erreicht man nur auf einem recht holprigen Fußpfad, die untere solche dagegen konnte man sehr bequem erreichen, auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl.
Für den Tourismus: könnte hier ein ein sehr attraktiver Weg auch für jene wieder entstehen, die nicht so gut zu Fuß sind.
Für den Katastrophenschutz: würde ein Weg geschaffen, der auch mit leichten und geländegängigen Fahrzeugen zu befahren wäre.
Aufwand: mittel, eine Brücke ist neu zu bauen, Fundamente sind noch vorhanden.