Dr. Dietrich Butter, seines Zeichens Chef der Nationalparkverwaltung, geht in den Ruhestand. Weshalb ich es mir nicht nehmen lasse, hier ein kleines Abschiedsgedicht zu verewigen. Leicht erkennbar, habe ich die Knüttelverse beim Struwwelpeter gemaust.
Und jetzt mal im Ernst – was fällt mir zu seiner Amtszeit ein? Fangen wir mal mit dem Positiven an:
- Er war ein Pragmatiker, der ohne Ideologie seines Amtes waltete.
- Entsprechend hat der Druck auf “Falschwanderer” nachgelassen. Nein, nicht dass er völlig zum Erliegen gekommen wäre. Aber es zog mehr “Leben und Leben lassen” ein.
- Auch der unsägliche “Wegeverhau” passierte nur noch temporär – wahrscheinlich in Eigeninitiative leicht fanatischer Mitarbeiter. Systematisch, wie unter seinem Vorgänger, ist das nicht mehr vorgekommen.
Machen wir mit neutralen Punkten weiter:
- Man konnte mit ihm fast immer ins Gespräch kommen. Manchmal, ganz selten, kam dabei auch etwas heraus.
- Die Anzahl der begehbaren Wege blieb nahezu gleich. Einzelne kamen dazu, einzelne fielen weg. Sein Vorgänger hatte noch eine drastische weitere Reduzierung der Wege geplant.
Und nun die negativen Aspekte:
- Er hat dem Einsatz schwerer Forsttechnik im Nationalpark Tür und Tor geöffnet. Mit teilweise üblen Folgen.
- Die “AG-Wege”, einst als Mittel zur Mit- und Einsprache geschaffen, wurde unter seiner Ägide zum zahnlosen Tiger. Ihre Sitzungen, ohnehin nur noch einmal jährlich, mutierten zu reinen Informationsveranstaltungen des Nationalparks. Kritiker wurden aus dem Gremium entfernt.
Fallen euch weitere Punkte ein? Rein damit in die Kommentare!
Noch ein Späßchen zum Abschied: was macht er im Ruhestand? Er geht Angeln! Der Beweis:
Sein Nachfolger heißt Ulf Zimmermann. Mehr dazu demnächst.