Und auf demnächst, irgendwo im Sandstein.
Ein besinnliches Fest
Haldenweg gesperrt
Dieses Schild auf dem Foto steht schon seit Jahren am Haldenweg zwischen Wehlen und Rathen. Und keine Sau interessiert sich dafür. Weil es nämlich einst nach einem Felssturz aufgestellt wurde, für den sich niemand so richtig verantwortlich fühlte. Und da ja, man weiß nie, auch mal wieder so ein Fels runterkommen könnte, hat man eben flugs ein Schild aufgestellt. Damit ist man als Behörde herrlich aus dem Schneider – man muss gar nichts machen, ist aber auch für nichts mehr verantwortlich.
Aber: aktuell ist der Haldenweg auf Wehlener Gebiet jetzt richtig gesperrt. Weil nämlich tatsächlich ein Felsen runtergekommen ist. Nicht dort, wo das alte Sperrschild stand, sondern deutlich näher an Wehlen ran. Und, es geschehen Zeichen und Wunder, diesmal bekennt sich eine Behörde zu ihrer Verantwortung: die Nationalparkverwaltung lässt den Fels von einer Spezialfirma beräumen und sichern. Prima, da hat sich wohl doch – zumindest an dieser Stelle – die Erkenntnis durchgesetzt, dass “Natur Natur sein lassen” in einem besiedelten Gebiet nur bedingt funktioniert.
Wobei es da eigentlich Grundsatzdiskussionen geben müsste. Der betroffene Felshang liegt nämlich in der berüchtigten Kernzone des Nationalparks. (Oder zumindest ganz nah dran, auf den Meter genau sind mir deren Grenzen nicht geläufig.) Und in eben jener Zone darf eigentlich kein Eingriff in die Natur erfolgen. Wenn er jetzt doch erfolgt, und das ist ja gut so, dann ist das eigentlich eine Kapitulation der “Wildnis-Fundamentalisten” vor den schnöden Realitäten.
Vielleicht ein erster Schritt zu der Erkenntnis, dass die ganze Kernzone samt ihrer nicht echten, aber von einigen Öko-Träumern konstruierten Wildnis, eine einzige Kopfgeburt ist. Bis sich diese Erkenntnis aber durchsetzt, wird noch eine Menge Wasser die Kirnitzsch runterfließen. Und jede Menge Schaden angerichtet werden.
Ach so: die derzeitige Sperrung des Haldenweges hat durchaus mal einen Sinn. Also bitte daran halten!
Neue Streiche der Nationalparkverwaltung
Ach herrjeh, da hatte ich im vorigen Post doch tatsächlich einmal ein paar lobende Worte zur Nationalparkverwaltung gefunden. Hätte ich sie mir mal gespart, denn die Burschen haben schon wieder zugeschlagen. Konkret: eine alte Steiganlage abgesägt und zwecks Optimierung ihrer Einnahmen schon mal auf die eigenen Regeln gepfiffen. Also mal im Einzelnen:
Geht doch!
Derzeit finden mal wieder die leidigen “Waldpflegemaßnahmen” statt. Mit ein paar Unterschieden: zum einen wird auf der Homepage des Nationalparks erstmals umfassend über Umfang und Ort der Arbeiten informiert. Das ist wirklich neu und ein Riesenfortschritt gegenüber vergangenen Jahren.
Zum anderen scheint die Verwaltung aber endlich – partiell – jene Sensibilität entwickelt zu haben, die eines Nationalparks bei solchen Arbeiten würdig ist. Zumindest im Bereich der Wildwiese unterhalb der Affensteine konnte ich mich davon überzeugen. Zum einen: der befestigte Wenzelsweg als Lagerplatz und Hauptarbeitsweg nimmt durch die schwere Forsttechnik überhaupt keinen Schaden. Dazu ist er eben viel zu gut befestigt. Auf solchen Wegen sollen von mir aus Harvester fahren, dort sind sie gut aufgehoben.
Aber auch bei den “Rückegassen” in den Wald hinein hat sich einiges verändert. Was ich sehen konnte, waren sorgfältig mit Reißig ausgepolsterte Wege, auf denen sich die schweren Maschinen bewegen konnten, ohne große Furchen in den empfindlichen Waldboden zu ziehen. Was jetzt noch an sichtbaren Schäden bleibt, sollte die Natur innerhalb von zwei bis drei Jahren von selbst gerichtet haben.
Es geht also, man muss nur wollen. Was nichts daran ändert, dass ich zu diesen Arbeiten als solchen weiterhin kritisch stehe. Und wer Stellen kennt, an denen weniger sensibel vorgegangen wird und wo die bisher gewohnten “Mondlandschaften” auch in diesem Jahr wieder hinterlassen werden, der soll mir das gern mitteilen.
Neue Beschilderung
Wie aus den üblichen gut unterrichteten Kreisen zu hören ist, werden die Schreibtische der Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung mit neuen Schildern versehen. Hier ein Muster:
Mit diesen Schildern soll zum einen der Charakter des Arbeitsplatzes noch einmal betont werden und zum anderen unterstrichen werden, dass die entsprechend gekennzeichneten Mitarbeiter nicht entlassen werden können. Wobei das hier anzutreffende Verbot natürlich auch für eventuell anwesende Erschießungskommandos gilt.
Diese Seite in der Heimatsprache
Die Meißner Kanzleisprache, vulgo: das Sächsische, war es, die einst zur Herausbildung einer einheitlichen deutschen Schriftsprache führte. Und so ist es nur zu begrüßen, dass man jetzt auch diese Internetseite in jenem herrlichen Idiom genießen darf.
Und zwar hier: http://sandsteinpfade.de.saxophone.parallelnetz.de/
Das Ganze funktioniert übrigens mit jeder deutschen Webseite. Einfach mal ausprobieren. Ich hab mich vor Lachen gebogen.
Manuel Andrack in Pirna
An dieser Stelle mal ein Veranstaltungshinweis: “Wanderpapst” und IG-Stiegen- und Wanderfreunde-Mitglied Nummero 99, Manuel Andrack, ist am 5.11., also am kommenden Mittwoch, mit seiner aktuellen Show im Tom-Pauls-Theater zu Pirna zugegen. Restkarten gibt es noch an der Abendkasse. Schrulliges und Witziges rund um das Laufen in der Natur sind garantiert. Ich lasse mir das zumindest nicht entgehen.
Alle Infos dazu hier auf den Seiten des Theaters.