Waldmöblierung

DSCN9859Ja, dieses schöne Wort gibt es tatsächlich. Gemeint sind Bänke, Schutzhütten oder Papierkörbe. Also Dinge, die der Wandersmann mag, die aber von Natur aus in einem Wald eher nicht vorkommen. Und so war es denn auch über Jahre Politik unserer Nationalparkverwaltung, solcherart “Fremdkörper” zurückzudrängen. Unter anderem auch bei einer Schutzhütte im Kirnitzschtal, an der Kreuzung, an welcher die Hollstraße und die Hühnerkropftreppe aus dem Tal abzweigt. Selbige Hütte wurde über Nacht einfach abgerissen. Und jetzt, ich traue meinen Augen nicht: jetzt steht dort plötzlich wieder ein wunderbarer Rastplatz. Massiv aus dicken Bohlen gebaut, für die Ewigkeit. Sollte da etwa ein Umdenken in der NPV stattgefunden haben?

Eigentlich, das ist klar, braucht man solche Rastplätze nicht. Um seine Bemmen auszupacken, kann man sich auch auf einem Baumstumpf oder einer Felsklamotte niederlassen. Aber solche Rastplätze haben für mich auch einen symbolischen Wert: sie zeigen: “Wanderer, du bist willkommen.” Und insofern habe ich mich richtig gefreut, nach Jahren der systematischen Ausdünnung, diesen neuen Rastplatz zu sehen.

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Ein Gedanke zu „Waldmöblierung

  1. Vgl. hier auch die Typologie der Waldmöblierung wie sie erstmals von Andrack (2005) ausgearbeitet worden ist. In der Veröffentlichung werden Waldmöblierungsarten wie folgt klassifiziert: Typ 1, die verlotterte Bank; Typ 2, die Steinbank; Typ 3, die Luxus-Wanderbank; Typ 4, die spießige Wanderbank; Typ 5, die teilamputierte Wanderbank, Typ 6, die rustikale Wanderbank. –

    Andrack, M[anuel] (2005), Du musst Wandern. Köln: Kiepenheuer und Witsch 2005. S. 57 … 60. KiWi Paperback 879. ISBN 3-462-03488-X. Mein Handexemplar mit einer Widmung des Autors.

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