Da war ich also im Brandgebiet unterwegs. Und schon auf den ersten Metern des Halbenweges – an der Aussicht unterhalb des Großen Halben – fiel mir eine Sprüherei an einer kleinen Felsmurmel negativ ins Auge.
Was soll das? Reicht es nicht, jede Wand in den Städten so zu beschmieren? Zumal es ja nicht wirklich künstlerischer Begabung bedarf, drei Buchstaben zu malen. Ich hab zu meiner Verärgerung den Schriftzug dann nochmal direkt am Weg gefunden.
Dem Fass die Krone ins Gesicht schlug aber dann bei der Gautschgrotte. Mannshoch, in Farbe, einfach nur zum in die Pulle furzen.
Nun möge man mir entgegnen: schon Pfarrer Götzinger empfahl den Schweizreisenden, schwarze Farbe mitzunehmen, um sich am Fels zu verewigen (an einigen wenigen Stellen findet man diese Inschriften bis heute), und auch die Herren Rahm und Hanke schrieben damals ihre Namen in zwei Meter großen Lettern an die Felswand und gaben damit einem der verwegendsten Pfade der Region seinen Namen.
Mag sein. Aber die hatten damals noch keine Sprayflaschen, und es waren derer obendrein sehr wenige. Wenn hier aber in der Sprayer-Szene plötzlich ein Trend losbricht, dann haben wir ein ernstes Problem. Genug glatte Wände gibt es ja, die geradezu eine Einladung darstellen.
Und das die Szene mittlerweile durchaus den Sandstein als Tummelplatz entdeckt hat, zeigt auch eine Aktion mit Breakdance-Szenen auf Felsengipfeln. Ein unreflektierter Bericht dazu hier. Wobei ich schon staune, dass sowohl der SBB als auch die Nationalparkverwaltung diese Aktion nicht verurteilt haben. Denn streng nach den sächsischen Kletterregeln sind die Zappler da bestimmt nicht hoch gekommen. Und die NPV? Beäugt sonst jeden Wanderer argwöhnisch, der vom vorgeschriebenen Pfad abweicht oder gar einen Pilz mitnimmt. Aber kommerzielle Ghettomusik mit akrobatischen Tanzeinlagen auf Felsgipfeln – das scheint OK zu sein.
Ganz neue Schilder: Pilze sammeln verboten.
Ich werde die Augen offen halten und hoffe noch, das dies ein einmaliger Ausrutscher war. Und ansonsten: wenn ich mal so einen Typen mit der Sprayflasche am Fels erwische, dann bekommt die Bergwacht was zu tun.
Das NP-Schild ist ja der Lacher schlechthin! Wer zeigt jetzt Sachsenforst an?
Naja, Pilze sind aber keine Pflanzen. Ok, schon gut ! Bald wird man den Wald und die Steine nicht mehr vor einen Schilderwald sehen.
Ich werd aber auch mal paar Schilder aufhängen, an den Kehren zum Kleinen Winterberg zum Beispiel.
Das mit der Sprüherei ist schon seit einigen Jahren ein leidiges Thema. Ein geweisser Schriftzug fand (und findet sich noch immer) an mehreren Stellen.
Lass mal die Bergwacht außen vor, die haben schon genug zu tun. Bei mir würde derjenige die Sprüherei ablecken und wenn es Jahre dauert.