Seit Kurzem schmückt sich der Sebnitzer Bahnhof mit dem Titel “Nationalparkbahnhof”. Klingt gut, hat aber schon zu spöttischen Kommentaren geführt. Denn der Bahnhof mit dem schönen Titel ist nur solange geöffnet, wie die eingemietete Bäckerei. Konkret: wochentags in der Regel nur von sieben bis 15 oder 16 Uhr, sonnabends nur bis 10 Uhr, sonntags bleibt ganz zu. Das ist natürlich eine Lachnummer. Aber: Nationalparkbahnhof ist eben keine irgendwie geschützte Bezeichnung, die mit Kriterien verbunden wäre. Statt dessen verleihen sich die üblichen Verdächtigen den Titel einfach gegenseitig. Also hab ich mal für mich selbst ein paar Kriterien aufgestellt, die ich bei einem “Nationalparkbahnhof” erwarte. Und den Sebnitzer sowie den ebenfalls so titulierten Bahnhof von Bad Schandau entsprechend abgeklopft.
Erinnerungen an die Mitropa in Bad Schandau
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Bad Schandau |
Sebnitz |
saniertes Gebäude |
teilweise, |
durch die Bank weg sehr schön saniert |
Bezug zum Nationalpark |
ja, großformatige Fotos in der Halle |
ja, ein in der Halle umlaufendes 360- Grad-Panorama |
Öffnungszeiten |
Passend, saisonabhängig, aber eigentlich immer, wenn der Wandersmann vorbei kommt |
unter aller Sau, siehe oben |
Anbindung an Buslinien zur Weiterfahrt |
sehr gut, direkt vor der Haustür |
ebenfalls sehr gut, vor der Haustür |
Toiletten |
prima |
prima, wenn zufällig geöffnet ist |
Speis und Trank |
Ladencafe mit Bioprodukten, nicht ganz so billig, aber lecker |
nur ein Bäcker mit arg eingeschränkten Öffnungszeiten |
Fahrkartenschalter und Auskunft |
in der Touristinfo |
vergessen Sie es |
Touristinfo |
vorhanden, mit allen üblichen Angeboten, in der Saison täglich geöffnet, außerhalb leicht eingeschränkte Öffnungszeiten |
Was ist eine Touristinfo? |
kostenlose Parkplätze |
ja, reichlich, vor der Haustür |
ebenfalls reichlich und vor der Haustür |
Fazit: Bad Schadau ist zwar nicht perfekt, kann sich aber guten Gewissens “Nationalparkbahnhof” nennen. Wer dagegen Sebnitz diesen Titel verliehen hat, der scheint zuvor ein verdammt gutes Zeug geraucht zu haben. Auskunft, Fahrkartenschalter, Touristinformation komplette Fehlanzeige, Bäckerimbiss (na ja, besser als nichts), und Öffnungszeiten, die zum Himmel schreien. Selbst die Bezeichnung “Bahnhof” kommt da schwer über die Lippen, Nationalparkbahnhof geht überhaupt nicht.
Aber vielleicht ja doch. Denn das Motto dieses Bahnhofs mit seinen Öffnungszeiten kann man ganz gut auf die Kernzone des Nationalparks erweitern: Wir müssen draußen bleiben!
Was passiert, wenn der Bäcker Urlaub hat???
Dann ist der Bahnhof ganz geschlossen.
Siehe dieser Zeitungsartikel:
http://www.sz-online.de/nachrichten/bitte-draussen-warten-3614513.html
Toilettenbesuch 50 cent, Türautomat, Sauberkeit naja…
Ich hatte dort einen Aufenthalt (Mittwoch) von ca. 17:00 Uhr bis 18:15 Uhr (U28).
Eine Bank nur auf Bahnsteig am Gebäude, auf den Bahnsteigen zwei Kabinen.
Ich hätte mich gern im Innenbereich aufgehalten, geschlossen….
Entwerter nur am Durchgang oder vor dem Gebäude wo der Trilex hält.
Wieso nicht auf den anderen Bahnsteigen?
Was macht der Tourist in Eile?
Oder in Not (siehe Toilette, kein passendes Geld…)