Großbrände durch Totholz?

Im Nationalpark Harz hat es gebrannt. Und zwar richtig. So um die 120 Kameraden von elf Feuerwehren waren im Einsatz. Und die Brockenbahn musste zweitweise ihren Betrieb einstellen. Insgesamt hat es auf einer Fläche von etwa 250 mal 40 Metern gelodert. Zu Denken gab mir ein Bericht über dieses Großfeuer im Stern. In diesem beklagt der Wernigeröder Stadtwehrleiter Marco Söchting den Umgang des Nationalparks mit toten Bäumen, die hier hauptverantwortlich für den Brand waren. Obendrein wären die Löscharbeiten dadurch erschwert worden, dass man nur fußläufig an die Brandstelle heran kam.

Ich fürchte, dieses und Schlimmeres droht uns demnächst auch im Elbsandstein. Dazu ein Beispiel: im Foto sieht man den abgesperrten Eingang in den hinteren Teil des Großen Zschand. Der war natürlich nicht immer abgesperrt, ganz im Gegenteil. Bis zur Gründung des Nationalparks und der Einrichtung einer “Kernzone” durfte man ihn freiweg bewandern. Und noch früher stellte er die Hauptverbindung nach Böhmen dar.

Das Foto ist schon ein paar Jahre alt. Inzwischen sieht es auf dem knappen Kilometer von hier bis zur Grenze so aus, dass die ersten knapp 100 Meter stark versumpft sind, und auf der ganzen Strecke etwa 50 Borkenkäferbäume über dem Weg liegen. Links und rechts davon nochmal Unmengen Totholz.

Über den Daumen und grob bei Google-Maps nachgemessen haben wir hier eine Fläche von 80 Hektar oder 100 Fußballfeldern. Voll mit kreuzgefährlichem, furztrockenem Totholz.

Wenn es hier brennt, kommt keine Feuerwehr durch. Das kann richtig übel ausgehen und obendrein Unsummen verschlingen.

Die Nationalparkverwaltung sollte sich also schleunigst Gedanken machen, ob “Natur Natur sein lassen” hier nicht mächtig kontraproduktiv ist.

Oder auch nicht, denn Schuld sind schließlich immer die Wanderer und Boofer.

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5 Gedanken zu „Großbrände durch Totholz?

  1. Achwas die behaupten dann die Großbrände gehören zum natürlichen Waldumbau und bieten die Möglichkeit zur Entwicklung wertvoller Biotope.

    Feuersalamander sind doch feuerfest, sagt doch schon der Name.

    Immerhin braucht man dann keine Säge mehr zum wandern und Grillkohle liegt dann auch reichlich rum.

  2. Ja das Totholz ist eine Menge Biomasse und da wird sich was draus entwickeln, nach dem Motto, „die Natur kennt nur Lösungen“ (Zitat), aber dieser Nationalpark befindet sich in einer besiedelten Kulturlandschaft und wer will neben verbrannten Uhu‘s, Schwarzstörchen, Wanderfalken und stängelumfassenden Knotenfüßen schwarze Füße in Schmilka sehen?
    Und die Rechnung geht an die Gemeinden und der Schwarze Peter schon vorher an alle Wanderer.
    Wozu bei diesem unkalkulierbarem Risiko noch einen Nationalpark, wenn man es schon vorher „schlechter“ wusste?

  3. Musste heute an den Beitrag denken. Richtung Rainwiese links und rechts das ganze Totholz… wie oft bin ich auf dem Weg nach Dittersbach daran vorbeigefahren und dachte mir „hoffentlich brennt es hier mal nicht“.
    Und nun brennt alles.
    Am Rabenstein sieht es schon wieder schön aus, 16 Jahre später.

    1. Inzwischen hat es ja deftig gebrannt.

      Totes Holz brennt ja bekanntlich nach Experten Ansicht nicht.

      Naturschutz ist wichtig und richtig, aber so wie es dort praktiziert wird sehr fragwürdig.

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