Wer hätte das gedacht: im Elbtal herrschen frühlingshafte Temperaturen, im Polenztal schauen die ersten Märzenbecher raus. Aber auf dem Hohen Schneeberg, die liegt doch tatsächlich noch Schnee. Und nicht wenig. Klar, sonst würde er ja nicht “Schneeberg”, sondern “Schneeglöckchenberg” heißen. Wir haben eine kleine Tour, fast schon einen Spaziergang, auf den aussichtreichen Gipfel unternommen.
Start ist im Dorf Schneeberg (Sněžník). In der Ortsmitte, neben der “Kammbaude”, gibt es da einen riesigen Parkplatz. Auf dem nur drei Autos standen. Nicht desto trotz kam aus irgendeiner Deckung plötzlich ein Rentner hervor und kassierte zwei Euro Parkgebühr. Halb so wild.
Direkt vom Parkplatz könnte man jetzt auf der Zufahrtsstraße direkt zum Gipfel laufen. Das wäre dann aber doch arg langweilig. Weshalb wir uns nach rechts wenden und der Dorfstraße folgen. Die führt zunächst ein Stück über freies Feld um dann im zweiten Dorfteil von Schneeberg zu landen. Auch den durchqueren wir und bleiben somit auf der Straße. Erst in einer sehr scharfen Rechtskurve verlassen wir diese nach links. Und haben dann auch schon eine nette Aussicht vor uns. Noch war der Himmel sehr bedeckt.
Noch ein paar Meter weiter auf diesem Weg, und wir sehen zu unserer Linken die Behausung der Baba-Jaga.
Gleich hinter dieser geht es links, und dann nochmal links. Wir kommen zurück ins Dorf. Dort sehen wir zu unserer Rechten eine Wiese, über die geht ein Pfad in den Wald. Und den nehmen wir. Wir sind jetzt auf dem “Bürgermeister Luft Steig”.
Und auch hier heißt es wieder: Augen auf. Denn sogleich biegt ein unauffälliger Pfad rechts ab. Der bringt uns zum Grab eines Verwandten des Bürgermeisters Franz Luft, welcher im ersten Weltkrieg gefallen ist.
Der Pfad beschreibt ein “U”, mit der Grabstelle im Scheitelpunkt. Wenn wir also weiter gehen, kommen wir ganz automatisch wieder auf dem “Luft-Steig” raus. Welcher uns jetzt sogar ein paar Treppen anbietet.
Wir kommen zu einem flacheren Wegabschnitt, um dann auf eine Kreuzung zu treffen. Hier geht es nach rechts weiter, über holpriges Gelände, um dann das Plateau zu erreichen.
Jetzt gibt es schon erste Aussichten weit ins böhmische Land hinein.
Nur wenige Minuten später erreichen wir den Aussichtsturm. Und – holla, die Waldfee – jetzt zog doch tatsächlich der Himmel auf und machte der Sonne Platz.
Den Schlüssel für den Turm gibt es in der Imbissbude dahinter. Da selbige aber geschlossen war, führte auch kein Weg nach oben. Schade, aber die Aussichten sind auch von unten schon schön genug.
Dafür war aber das Gasthaus geöffnet. Wir waren die einzigen Gäste, was der Knoblauchsuppe aber keinen Abbruch tat.
Soweit gestärkt laufen wir weiter, die Felskante immer zu unserer Rechten. Der Weg macht Spaß, und es gibt weiterhin Aussichten satt.
Schließlich kommen wir wider an eine Kreuzung. Der markierte Weg steigt hier nach rechts Richtung Bodenbach ab, wir aber gehen unmarkiert nach links. Es geht schnurgerade durch den Wald, wobei der eine oder andere Windbruch überstiegen werden muss.
Schließlich landen wir auf der Zufahrtsstraße, die wir für den Rest des Abstiegs benutzen. Auf halber Höhe kommt rechts noch die “Dresdner Aussicht”, die wir unbedingt mitnehmen sollten.
Mit Adleraugen – oder einem bis Anschlag gedrehtem Teleobjektiv – kann man von hier aus tatsächlich den Dresdner Fernsehturm sehen.
Noch ein paar Meter die Straße runter, vorbei an einem Holzmodell des Aussichtturmes…
….und wir stehen wieder auf dem Parkplatz.
Fazit: gerade mal neun Kilometer und somit ideal, um nach der Winterpause die eingerosteten Knochen in Gang zu bringen. Gestaunt habe ich, was da oben noch an Schnee lag. Aber auch ohne Schnee ist das eine entspannte Runde für einen halben Tag. Wobei man sich schon Tage mit guter Sicht suchen sollte.
Zum Nachwandern:
Sehr schön beschrieben, aber zu Fuß hoch und runter in einem 9er Schnitt?
Da war wohl der Wurm im GPS.