Bei mäßigem Wetter zwischen Ottomühle und dem Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) unterwegs, sind mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will.
Die “Dresdner Aussicht” am Hohen Schneeberg
Bei mäßigem Wetter zwischen Ottomühle und dem Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) unterwegs, sind mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will.
Die “Dresdner Aussicht” am Hohen Schneeberg
Es knirscht in Hohnsteins Beherbergungsgewerbe. Gleich dreifach. Als da wären:
Miese Nachrichten, denn außer Tourismus gibt es hier nicht viele Wirtschaftsfaktoren. In einem Artikel der Sächsischen Zeitung wird als einer der Gründe für den plötzlichen Abschwung genannt, dass die Straße zwischen Hohnstein und Bad Schandau (die Sense) seit Juni 2016 gesperrt ist. Und ich ergänze kommentierend: bis heute gibt es keinen Termin für eine Freigabe dieser wichtigen Verbindung. Sie wird ja nicht von Migranten genutzt.
Hohnsteins Tourismuschef André Häntzschel hat denn auch schon zwei Ideen, wie man gegensteuern könnte. Ich kommentiere wieder:
Solange die “Sense” aber gesperrt bleibt, ist Hohnstein kein sehr attraktiver Ort für Übernachtungen. Viele bekannte Ziele (Bad Schandau mit dem Kirnitzschtal und den beiden “Zschanden”, Schmilka mit den Schramm- und Affensteinen, Böhmen) sind nur noch über endlose Umwege zu erreichen. Da braucht es Druck auf die verantwortlichen Penner, um hier noch was rumzureißen.
Update 11.3.2017:
Nach einer ganz aktuellen Meldung soll die “Sense” zum Saisonstart – oder kurz danach – wieder halbseitig befahrbar sein. Ab Mitte Mai, also rund vier Wochen nach dem offiziellen Start der Saison, soll es einspurig und mit Ampelreglung wieder fließen. Und dann wäre auch der Gedanke mit der direkten Busverbindung wieder charmant. Die endgültige Sanierung der Straße wird aber weiter auf das Jahr 2018 geschoben.
Kleinkram, den man aber auch mal vermelden muss, es gibt aus dem Paulinengrund und vom Prebischtor etwas zu berichten.
Irgendwie hatten wir es ja schon geahnt, dass bei der Abberufung von Rolf Böhm aus der AG-Wege einiges nicht mit rechten Dingen verlief. Ein Text in der “Sächsischen Zeitung” bringt jetzt etwas Licht ins Dunkel: hier nachzulesen.
Wichtig ist der letzte Absatz, ich zitiere:
”Es gab die klare Ansage, wenn Rolf Böhm wieder nominiert würde, führe dies zur Auflösung der AG. Nach SZ-Informationen soll das der Nationalparkchef Dietrich Butter erklärt haben. ….. Die Bürgermeister sollten am 6. Dezember auch sofort entscheiden. Um die AG nicht zu gefährden, ließen sich die Vertreter der Kommunen darauf ein. “
Fäden im Hintergrund gezogen: Dietrich Butter.
Dazu zwei Definitionen:
Demokratie sieht leider komplett anders aus. Und ich grübele. Was für eine Angst müssen die – übrigens selbst auch nicht demokratisch legitimierten – Hüter des einzig wahren Naturschutzes vor einem einzelnen kritischen Menschen haben, wenn sie sich zu solcherlei Intrigen genötigt fühlen? Und: wen wundert es, wenn das Vertrauen in demokratische Prozesse schwindet, wenn selbst bei der Besetzung eines fast einflusslosen Gremiums mit erpresserischen Methoden gearbeitet wird?
Was hier passiert ist, ist eine Schande. Aber die Zeit vergisst nie, und man sieht sich stets zweimal.
Außerhalb der Saison ist nicht viel los am Gabrielensteig, der sonst ja zu den meistbegangenen Wegen in der böhmischen Schweiz zählt. Ganz einsam wird es, wenn so wie im ganzen Februar, der Zugang zum Prebischtor wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Aber diese Einsamkeit kommt so schnell nicht wieder, spätestens mit Beginn der Saison zu Ostern werden wieder Massen zum Steintor pilgern. Also nutzten wir die Möglichkeit, den Weg mal ganz einsam zu begehen. Neben viel Ruhe boten sich, mangels Laub, auch noch eine ganze Menge interessante Ausblicke.
Hylochoerus meinertzhageni
erst 1904 entdecktes, größtes rezentes Schwein, mit breiter Rüsselscheibe, lebt in den Urwäldern von Liberia bis Tansania. (wissen.de)
Ich ergänze: auch in hiesigen Wäldern kommen Exemplare dieser Gattung vor, wie ihre Hinterlassenschaften, hier an einem einzigem Tag dokumentiert, beweisen.
Seit Kurzem schmückt sich der Sebnitzer Bahnhof mit dem Titel “Nationalparkbahnhof”. Klingt gut, hat aber schon zu spöttischen Kommentaren geführt. Denn der Bahnhof mit dem schönen Titel ist nur solange geöffnet, wie die eingemietete Bäckerei. Konkret: wochentags in der Regel nur von sieben bis 15 oder 16 Uhr, sonnabends nur bis 10 Uhr, sonntags bleibt ganz zu. Das ist natürlich eine Lachnummer. Aber: Nationalparkbahnhof ist eben keine irgendwie geschützte Bezeichnung, die mit Kriterien verbunden wäre. Statt dessen verleihen sich die üblichen Verdächtigen den Titel einfach gegenseitig. Also hab ich mal für mich selbst ein paar Kriterien aufgestellt, die ich bei einem “Nationalparkbahnhof” erwarte. Und den Sebnitzer sowie den ebenfalls so titulierten Bahnhof von Bad Schandau entsprechend abgeklopft.
Erinnerungen an die Mitropa in Bad Schandau
Nationalparkbahnhof Sebnitz–wirklich? Namen sind Schall und Rauch weiterlesen
Vor einigen Tagen veröffentlichte Ulrich Voigt, seines Zeichens Nestor der sächsischen Bergsteiger und Ehrenvorsitzender des Sächsischen Bergsteigerbundes, in der Sächsischen Zeitung einen Text unter der Überschrift “Auf verbotenen Wegen”. Man kann ihn hier nachlesen. Kurz gefasst beklagt der Autor darin, dass immer mehr Publikationen auf sogenannte “verbotene” Wege aufmerksam machen. Sei es im Internet oder in gedruckter Form. Und er befürchtet, dass so bald ein Massenauflauf auf diesen Wegen zu beklagen sein wird.
Das kann ich so nicht stehen lassen.
Auf verbotenen Wegen–eine Replik an Ulrich Voigt Oder: der Balken im eigenen Auge weiterlesen