Wussten Sie schon….
dass es in der Böhmischen Schweiz das reale Vorbild für einen tschechischen Kinderbuchklassiker zu entdecken gibt?
„Eulenhöhle“ (“Soví jeskyně”) ist ein Abenteuerroman des tschechischen Schriftstellers Miloš Zapletal. (Der ist mittlerweile 92 und erfreut sich guter Gesundheit.) Der Roman wurde erstmals 1989 veröffentlicht und von Marek Čermák illustriert. Das Werk ist zu einem Klassiker für junge und erwachsene Leser geworden, die sich für den Aufenthalt in der Natur, Abenteuer und Pfadfinder interessieren. Attraktiv ist dieses Abenteuerbuch auch dadurch geworden, dass es in der realen Umgebung Nordböhmens spielt und es daher möglich ist, die Orte des Buches zu besuchen oder die im Buch beschriebene Reise physisch zu unternehmen, was einige Leser immer noch tun.
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Es droht Ungemach im ÖPNV
Es droht mal wieder jedweder gute Versuch, das PKW-Chaos im Elbsandstein zu entschärfen, im Keim zu ersticken.
Was ist passiert? Ab 26. Juni 2022 bis mindestens Dezember 2022
fahren die S-Bahnen aus Dresden kommend nur noch bis Bad Schandau. Der Schienenersatz bedient die rechte Elbseite nach Schmilka.
Und wer schon einmal so einen Schienenersatzverkehr mitgemacht hat, der weiß, dass nur selten genug Busse für eine volle S-Bahn zur Verfügung stehen. Da droht schon mal ordentlich Ungemach.
Richtig misslich wird es, wenn man nach Schöna und von dort weiter mit der Fähre nach Herrnskretschen (Hřensko) will. Da wird auf den Bus Nummer 252 verwiesen. Der fährt aber nur selten, und er hält nur oben in der Ortslage Schöna. Zur Fähre ist dann noch ein ordentlicher Anmarsch bergab, auf dem Heimweg bergauf, erforderlich. Im Prinzip ist die Fähre abgeschnitten.
Und wer jetzt denkt, er nimmt ab Bad Schandau eben das „Wanderschiff“, der hat falsch gedacht. Das fährt schon seit Ende Mai „aus technischen Gründen“ nicht mehr.
Und auch die „Nationalparkbahn“ U-28 fährt nur noch eingeschränkt, es gibt keinen direkten Anschluss an die S-Bahn mehr.
Bleibt praktisch nur, von Schmilka nach Herrnskretschen (Hřensko) entlang der Straße zu laufen, was öde ist. Oder man läuft über die Johannespromenade, was viel mehr Spaß macht, aber eigentlich schon eine Wanderung für sich ist.
Bedenkt man bei alledem, dass mit dem 9-Euro-Ticket eigentlich viel mehr Leute die Öffentlichen nutzen sollten, dann ging der Schuss nach hinten los.
Ein Meisterwerk der klugen und flexiblen Planung. Es bleibt praktisch für alle Ziele hinter Bad Schandau nur eine Alternative, und die hat einen Verbrennungsmotor sowie vier bis fünf Sitzplätze.
Immerhin: da kann man dann wieder so richtig schön Knöllchen schreiben.
(Screenshots 1,2: www.vvo-online.de, Screenshot 3: Deutsche Bahn)
Auf den Spuren eines Wilddiebes–der Jahnslieb
Wussten Sie schon…
…dass es auch in der Sächsischen Schweiz einen Wilddieb gab, der irgendwie zum Volkshelden wurde? Den Karl Stülpner (1762–1841) aus dem Erzgebirge kennt man ja. Aber Carl Gottlieb Diettrich (1825 – 1875) ist außerhalb des Elbsandsteins kaum bekannt. Nur eine kleine Tafel an seinem Geburtshaus in Hinterhermsdorf (Beize) erinnert noch an ihn. Sein Spitzname war Jahnslieb oder kurz Jans (tatsächlich einmal mit „h“ und einmal mit ohne). Bilder von ihm gibt es meines Wissens keine – man belehre mich aber gern eines Besseren.
Geboren wurde er in einer armen Familie. Der Vater, Johann Gottlieb, schlug sich im Sommer als Waldarbeiter, im Winter als Besenbinder, außerdem als Totengräber durch. Es gab acht leibliche Geschwister, dazu hatte Mutter Johanna noch zwei Kinder mit in die Ehe eingebracht.
Schramm- und Affensteine: einmal quer rüber
Dies ist fast schon eine Standardrunde in der abwechslungsreichsten Ecke des Elbsandsteins. Wir sehen einige wirklich tolle Aussichten, benutzen eine recht einfache Stiege, erspähen merkwürdige Bretter im Walde und zahlreiche andere kleine und große Höhepunkte. Dabei bleiben wir fast die ganze Zeit auf gut markierten Wanderwegen. Aber den einen oder anderen kleinen Abstecher gönnen wir uns trotzdem. Damit es nicht langweilig wird. Also, auf geht es.
Die Bastei mit fünf Abstechern
Diese Runde ist dadurch entstanden, dass ich mal schauen wollte, wie weit die Arbeiten an der Basteiaussicht gediehen sind. Obendrein hatte ich gehört, dass die kultige Gastwirtschaft am Steinernen Tisch wieder geöffnet hat. Grund genug, sich mal Richtung Bastei zu begeben. Nun könnte man da einfach ranfahren, sich kurz ins Gewimmel stürzen und sich dann wieder schleichen. Was aber irgendwie sehr unbefriedigend wäre. Also hab ich eine Runde gebastelt, die einige interessante Abstecher und Umwege enthält. Inwieweit man die nachwandert, ist natürlich jedem selbst überlassen. Im Einzelnen besuchen wir: eine Miniortschaft über Treppen, einen Felsturm mit Bruchkante, ein Relief im Sandstein, eine ikonische Aussicht und einen wenig begangen Weg entlang alter Steinbrüche. Und während der Insider jetzt schon genau weiß, wo wir waren, folgt für alle anderen eine Beschreibung im Detail. Mir nach.
Über den Rosenkamm
Gar kein Zweifel, diese Tour gehört zu meinen Lieblingsrunden im Böhmischen. Weshalb ich sie auch schon einige Male beschrieben habe. Dennoch lohnt es sich immer wieder. Ich habe diesmal bewusst einen Tourverlauf gewählt, der keine Wege in der “Grauzone” beinhaltet, sondern ganz konform zum Landschaftsschutzgebiet ist. Was auch zur Folge hat, dass die Tour so wohl mit den wenigsten Anstrengungen verbunden sein dürfte. Ein paar Kilometer werden es trotzdem, welche vor allem durch herrliche Aussichten, ein paar historische Betrachtungen und relativ wenige Mitwanderer gekennzeichnet sind. Der geneigte Wandermann / –frau / –diverses möge mir also folgen.
Rund um Bad Schandau
Das wird eine recht entspannte Tour mit vielen kleineren Höhepunkten rund um Bad Schandau. Wir sehen unter anderem eine Ruine, die schon immer eine war, eine weiten Panoramablick, kleinere Aussichten, einen sehr alten Weg, Passagen mit Ketten, einen eher merkwürdigen Skywalk, hölzerne Villen und einen Reformator. Und wir begegnen leider auch so einigem Unbill, der samt und sonders mit einer Stadt zu tun hat. Aber, und das ist positiv: hier ist wenig los, selbst an Großkampftagen. Also, bitte unauffällig folgen.
Großbrände durch Totholz?
Im Nationalpark Harz hat es gebrannt. Und zwar richtig. So um die 120 Kameraden von elf Feuerwehren waren im Einsatz. Und die Brockenbahn musste zweitweise ihren Betrieb einstellen. Insgesamt hat es auf einer Fläche von etwa 250 mal 40 Metern gelodert. Zu Denken gab mir ein Bericht über dieses Großfeuer im Stern. In diesem beklagt der Wernigeröder Stadtwehrleiter Marco Söchting den Umgang des Nationalparks mit toten Bäumen, die hier hauptverantwortlich für den Brand waren. Obendrein wären die Löscharbeiten dadurch erschwert worden, dass man nur fußläufig an die Brandstelle heran kam.
Ich fürchte, dieses und Schlimmeres droht uns demnächst auch im Elbsandstein. Dazu ein Beispiel: im Foto sieht man den abgesperrten Eingang in den hinteren Teil des Großen Zschand. Der war natürlich nicht immer abgesperrt, ganz im Gegenteil. Bis zur Gründung des Nationalparks und der Einrichtung einer “Kernzone” durfte man ihn freiweg bewandern. Und noch früher stellte er die Hauptverbindung nach Böhmen dar.
Das Foto ist schon ein paar Jahre alt. Inzwischen sieht es auf dem knappen Kilometer von hier bis zur Grenze so aus, dass die ersten knapp 100 Meter stark versumpft sind, und auf der ganzen Strecke etwa 50 Borkenkäferbäume über dem Weg liegen. Links und rechts davon nochmal Unmengen Totholz.
Über den Daumen und grob bei Google-Maps nachgemessen haben wir hier eine Fläche von 80 Hektar oder 100 Fußballfeldern. Voll mit kreuzgefährlichem, furztrockenem Totholz.
Wenn es hier brennt, kommt keine Feuerwehr durch. Das kann richtig übel ausgehen und obendrein Unsummen verschlingen.
Die Nationalparkverwaltung sollte sich also schleunigst Gedanken machen, ob “Natur Natur sein lassen” hier nicht mächtig kontraproduktiv ist.
Oder auch nicht, denn Schuld sind schließlich immer die Wanderer und Boofer.