Ja, so etwas gibt es. Zumindest bei unseren Nachbarn im Nationalpark Böhmische Schweiz. Denn dort befindet sich, wie jeder weiß, mit dem Prebischtor eine der größten Attraktionen im ganzen Elbsandstein.
Und was auch viele wissen dürften: die wunderbare Felsbrücke liegt mitten in der Kernzone des Nationalparks. Das bedeutet: wer hier von dem einen, ja genau einen, markierten Wanderweg abweicht, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld rechnen.
Eines dieser Täler, die man nicht mehr betreten darf, ist der Hirschgrund. Na ja, bis zu einer bestimmten Stelle darf man ihn betreten, wenn man im Besitz des Mitgliedsausweises eines Kletterklubs ist. Aber danach ist definitiv Schluss.
Hier hab ich den Hirschgrund mal markiert:
Quelle: mapy.cz
Und in genau jenen Grund, der, wie schon bemerkt, vom Wanderer aus Naturschutzgründen nicht betreten werden darf, in eben jenen Grund entsorgen die Wirte am Prebischtor schon seit Jahren munter ihren Müll. Übel sieht es dort aus:
Vielen Dank an Roland für diese irritierenden Bilder!
Ja, da kommt man ins Grübeln: der Müll scheint weniger gefährlich für die Natur als der Wandersmann. Oder ist das Betreten für den Menschen etwa deshalb verboten, damit er gar nicht erst dieses jammervollen Anblicks gewahr wird?
Fakt ist aber: auch im böhmischen Nationalpark klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Das Spänchen im Auge des Wanderers hat man schnell entdeckt, den Balken im eigenen dagegen übersieht man.