Archiv der Kategorie: Wandern

Neues vom Grenzweg

Oha, da habe ich aber aufgemerkt. Im neuen Mitteilungsblatt des Sächsischen Bergsteigerbundes schreibt der Pressesprecher des Nationalparks, Hanspeter Mayr, zum Thema Wege in der Sächsischen Schweiz. Und er betont, das ist sein Job, immer wieder, dass doch alle Beschlüsse zu Sperrungen und Öffnungen von Wegen in der AG-Wege einstimmig gefasst worden. Was er dabei verschweigt: in dieser AG dürfen Beschlüsse nur einstimmig gefasst werden. Was in der Praxis heißt: ein jeder Vorschlag, wie auch immer geartet, kann locker durch ein “Nein” der Nationalparkverwaltung zu Fall gebracht werden. Aber dies nur am Rande.

DSCN6740 Auf dem Grenzweg

Denn die eigentliche Sensation folgt in einem Abschnitt, den Hanspeter Mayr ausschließlich dem Grenzweg widmet. Er schreibt darin wörtlich:

“Es mag spitzfindig klingen, aber der Grenzweg hat auf alten Karten nie als offizieller
Wanderweg existiert und kann demzufolge nicht gesperrt worden sein.”

Hier nachzulesen, auf Seite 63.

Ganz ruhig, diese Zeilen muss ich mir erst mal langsam auf der Zunge zergehen lassen. Denn es gilt nach simpler Logik:

  1. Der Grenzweg ist vorhanden, wovon sich ein jeder im Gelände leicht überzeugen kann.
  2. Nach klarer Aussage des Sprechers der Nationalparkverwaltung “kann er nicht gesperrt worden sein”.
  3. Woraus klipperklar folgt: der Grenzweg ist nicht gesperrt!

Ich kann jetzt nur alle Wanderfreunde bitten, sich die betreffenden Zeilen aus dem Mitteilungsblatt des SBB auszudrucken, und im Falle einer Kontrolle dem geschätzten Kollegen Ranger unter die Nase zu halten. Denn wenn ein offizieller Sprecher sagt, der Grenzweg “kann nicht gesperrt worden sein”, dann darf der Wandersmann dies ruhig glauben und dort seines Weges gehen.

Viel Spaß auf einem – jetzt plötzlich und irgendwie nicht mehr gesperrten – wunderbaren Weg in der Sächsischen Schweiz.

Noch ein wichtiger Nachsatz: im Moment sollte man den Grenzweg allerdings meiden, denn derzeit brüten da oben wirklich seltene Vögel. Aber ab dem Spätsommer sind die damit fertig, und dann kann man auch wieder guten Gewissens seine Schritte in das Gebiet lenken.

Update, 27.3.14: Nach Axels Hinweis (siehe Kommentare) hab ich jetzt auch mal in alten Karten gewühlt. Und siehe da: auf dem Messtischblatt von 1945 ist der Grenzweg zwischen dem Abzweig zum Jortan (1) und dem Großen Zschand (2) in voller Länge eingezeichnet. Womit denn auch das Argument entkräftet wäre, der Weg hätte auf alten Karten nie existiert.

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Unterwegs im Khaatal

Es hat sich ja wohl herumgesprochen: es gibt seit einigen Monaten eine Karte des böhmischen Khaatales aus der Feder von Rolf Böhm. In bewährter, detailverliebter Qualität. Jeder noch so kleine Pfad ist drauf. Und da ich in dieser Ecke bisher wirklich nur so einige der markierten Hauptwanderwege kannte, geht es jetzt mal auf eine kleine Entdeckungstour. Es folgen: die Reste zweier Burgen, Höhlen, Eis bei frühlingshaftem Wetter und viele kleine Pfade – einer davon verschwunden. Ich will hier keine feste Runde beschreiben, sondern nur mal so ein paar Höhepunkte der Tour aufzählen. Also: mir nach! Übrigens: alle diese Höhepunkte finden sich auf der Böhmkarte wieder.

DSCN0049 Ausblicke ins Khaatal.

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Wegegedanken: eine Fee und blaue Punkte–der Frinzberg

DSCN0105Aussicht vom Frinzberg

Wir befinden und in der Gegend des Polenztales und des Brandmassivs. Die beide sicher jeder kennt, denn ersteres ist ein wahrhaft beschauliches Tal, zweiteres ein beliebtes Ausflugsziel samt Wirtshaus und herrlicher Aussicht. Und die gedachte Verlängerung eben dieses Brandmassives ist der Frinzberg. Irgendwann im finsteren Mittelalter, so gegen 1450, stand hier oben ein Vorposten der Burg Hohnstein. Von dem künden noch zwei Höhlen, eine davon ganz deutlich von Menschenhand geschaffen, und ein spannender Pfad über den Gipfel des Berges. Nur, leider leider, die Spielverderber von der Nationalparkverwaltung haben das alles mal wieder mit Eifer gesperrt. Wer hier dennoch auf Erkundung geht, der riskiert ein Bußgeld. Oder er pfeift auf dasselbe und folgt mir:

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Gastronomische Tristesse im Kirnitzschtal

DSCN0026Eigentlich war das eine herrliche Runde, auf schmalen Pfaden und Kletterzugängen rund um die Auerhahnwände. Nur am Ende der Tour, welches eigentlich traditionell mit einer Einkehr begangen wird, sah es trübe aus.

Es gibt in dem Bereich, in dem wir unterwegs waren, fünf Gasthäuser: den “Lichtenhainer Wasserfall”, die “Felsenmühle”, die “Neumannmühle”, die “Buschmühle” und das “Alte Zeughaus”. Großer Mist, nicht eines davon war geöffnet. Besonders ärgerlich: die “Buschmühle” war geschlossen, obwohl auf ihrer Webseite etwas anderes angesagt wurde.

Nun ist mir klar: auch ein Gastwirt will mal Urlaub machen, und er muss damit zwangsläufig auf den Winter ausweichen, wenn er eine Wandereinkehr betreibt. Aber bei einem solch milden Winter wie diesem, wo die Parkplätze auch Mitte Januar noch gut belegt und zahlreiche Wanderer im Wald unterwegs sind, sollte doch etwas mehr Servicebewusstsein vorhanden sein. Warum stimmt man sich nicht ab, und macht, zumindest an den Wochenenden, zumindest eine der fünf Gaststätten auf? Genug Besucher waren auf jeden Fall da, um selbige gut zu ernähren.

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Ich höre immer wieder Klagen, dass die Saison in der Sächsischen Schweiz recht kurz sei, und es somit für alle im Tourismus Tätigen schwer ist, in dieser kurzen Saison auf ihr Geld zu kommen. Nun ja, in diesem Jahr ist die Saison, den Kapriolen des Wetters geschuldet, um einiges länger. Und keiner nutzt das? Dann kann es ja doch nicht so schlecht laufen…. Übrigens würde ich auch keine komplette Speisekarte erwarten – ein paar simple Standardgerichte und ein frisch Gezapftes würde mir völlig reichen.

Nur zur Klarstellung: all diese erwähnten Gasthäuser sind eigentlich sehr zu empfehlen, die “Buschmühle” gar mein persönlicher Favorit, wenn es um die Einkehr geht. Ja, wenn sie denn geöffnet wäre… Hoffen wir einfach mal, dass bei weiteren milden Wintern hier ein wenig mehr Servicegedanken greift. Das kriegen wir doch hin, oder?

Biblisches zum Feste

Achtung, es folgt eine etwas gotteslästerliche Satire, welche das Alte Testament, den Tanach, Moses und die zehn Gebote auf die Schippe nimmt. Dies könnte ihre religiösen Gefühle verletzen. Lesen Sie also nur weiter, wenn Sie sicher sind, keine zu haben.

Hintergrund-Photo26-(0-00-00-00)Da wächst mir doch glatt etwas auf dem Kopf.

Denn Weihnachten steht vor der Tür. Und wer all dem Terror um Geschenke, Fressalien und Harmonie zu entgehen trachtet, für den gibt es hier eine weihnachtliche Besinnung auf die Ursprünge der Religion. Frei übersetzt und angepasst an unser aller Lieblingsgebirge. Wobei ich sicher nicht der erste bin, dem gewisse lautmalerische Ähnlichkeiten zwischen unser aller Kultautor zur Sächsischen Schweiz und einem religiösen Urvater aufgefallen sind. Deshalb hier:

Das erste Buch Mothes:

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