Archiv für den Monat: September 2014

Neue Töne…

….in der Öffentlichkeitsarbeit scheint man derzeit in der Nationalparkverwaltung anzuschlagen. Was vielleicht auch ein Ergebnis des Stiegentreffens vom vergangenen Wochenende ist. Denn dort haben wir gegenüber den Vertretern der NPV auch ziemlich heftig kritisiert, dass die Informationspolitik der Behörde irgendwo gegen Null tendiert.

Und jetzt geht es plötzlich auf deren Homepage ordentlich zur Sache: so wird in einem Artikel der Abriss der Brücke an der Niedermühle begründet, in einem weiteren werden weitere “Waldpflegemaßnahmen” angekündigt und die betroffenen Gebiete sogar in einer Karte dargestellt. Das ist ein totales Novum, bisher schwieg sich die Verwaltung immer tunlichst aus, wenn es um konkrete Gebiete ging. Bis dann öffentlicher Ärger aufkam. Schließlich wird auch offensiv eine geführte Wanderung mit NPV-Chef Butter beworben, bei der (sogar mit Demonstration der Technik) auf die “Waldpflege” eingegangen wird.

0815 Screenshot, Quelle: Nationalparkverwaltung

So viel Information, das ist neu. Und auch wenn ich beileibe nicht mit allem konform gehe, was da zu lesen ist: es ist ein erster Schritt. Nicht mehr einfach loslegen, sondern auch darüber informieren, was man so plant. Das schafft nämlich jenes Maß an kritischer Offenheit, die am Ende auch der NPV zu Gute kommen sollte.

Dazu ein Beispiel: im Frühjahr dieses Jahres gab es Forstarbeiten im Weißbachtal bei Hinterhermsdorf, welche üble Schäden an diesem einst so stillen Weg verursachten. Aber nicht nur dies sorgte für jede Menge schlechte Schlagzeilen, sondern auch die Tatsache, dass noch nicht einmal die Anwohner, geschweige denn der Rest der Öffentlichkeit, darüber informiert wurden. Und zu guter Letzt war denn auch die Verwaltung damit höchst unglücklich, wie diese Arbeiten gelaufen waren und musste (so die Gerüchteküche) den Verantwortlichen ins Forstrevier Bärenstein wegloben.

Jetzt sieht das anders aus: wie aus der veröffentlichten Karte zu entnehmen, ist auch diesmal wieder das Weißbachtal betroffen. Und diesmal, da bin ich mir sicher, wird es eine breite kritische Öffentlichkeit geben, die sehr genau hinschaut, was dort passiert. Und die Verwaltung zügig informiert, wenn etwas aus dem Ruder läuft.

Weiter so, kann ich da nur sagen. Die aktuellen Texte, und auch die Einladung zu der geführten Wanderung finden sich auf dieser Seite der Nationalparks.

Waldarbeiten an der Ochel

Im Gebiet der Ochel, bei Hohnstein, haben mal wieder die schweren Maschinen im Wald gewütet. Dieses Gebiet liegt teilweise in der besonders geschützten Kernzone des Nationalparks. Heute sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Das Ganze wurde auf der Webseite des Nationalparks angekündigt und auch begründet: Sturmschäden seien zu beseitigen, so liest man. Und obendrein, so heißt es mündlich, würden auch einige vom Borkenkäfer befallene Bäume gefällt. Alles sehr nachvollziehbar. Und es folgt sogar noch eine Entschuldigung für die hinterlassenen Mondlandschaften, welche man zügig zu beseitigen verspricht. Von solchen Worten werden die Schäden zwar nicht geringer, aber es sind immerhin mal neue Töne. Dennoch bleiben Fragen:

IMG_20140908_135412 Da kam ein Forwarder des Weges….

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Stiegentreffen beendet

So, da ist das nunmehr vierte Treffen der Stiegenverrückten auch wieder vorbei. Wie immer gab es reichlich zu fachsimpeln und zu diskutieren, vor allem mit den beiden kompetenten Vertretern der Nationalparkverwaltung, die wie immer keiner Frage aus dem Wege gingen. Wobei, nun ja: die Fragen sind seit Jahren dieselben, die Antworten auch. Aber trotzdem: gut, miteinander zu reden.

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Obendrein hab ich noch zwei Dinge entdecken können.

Erstens: eine geheimnisvolle Stufenreihe.

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Und zweitens: eine unglaubliche Aussicht.

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Beides gar nicht weit vom Ort des Treffens entfernt. Na, wo? (Wer dabei war, darf natürlich nicht mit raten.)

Treffen der Stiegenverrückten

Das inzwischen vierte Treffen der Stiegenfans findet am kommenden Samstag

13.09.2014
von 10 Uhr bis 14 Uhr
in der Höhle am Gamrig

statt. Mit dabei sind Axel Mothes, seines Zeichens Herausgeber der vielgeliebten und vielgeschmähten Stiegenbücher, und auch Rolf Böhm, dessen Wanderkarten ja wohl zur Minimalausstattung eines jeden Wandersmannes im Sandstein gehören sollten.

Aus den Erfahrungen der vergangenen Stiegentreffen kann obendrein vermutet werden, dass der eine oder andere – sportliche – Vertreter der Nationalparkverwaltung vorbei kommen wird. Was dann traditionell zu wirklich ehrlichen und erbaulichen Diskussionen führt.

Also: geschwinden Fußes vorbeikommen, schwätzen und diskutieren. Und im Anschluss vielleicht noch eine nette Runde zurücklegen.

Die Jungs von der Baubude….

….sind schon ein besonderer Menschenschlag. So haben sie beispielsweise auf der S 165, also der Straße zwischen Rathewalde und dem Abzweig zur Bastei, einen Durchlass erneuert. Und obendrein eine neue Asphaltdecke aufgebracht, weshalb eben jene wichtige Zufahrt zum Touristenhighlight Bastei an diesem Wochenende voll gesperrt war. Wovon ich, diesmal nicht als Ausflügler, auch betroffen war, dieweil ich in Stürza zu tun hatte und dann noch nach Lohmen weiter wollte.

Nun ja, dass da gesperrt ist, das wurde kurz vor der Angst auch angezeigt, von einer weiträumig ausgeschilderten Umleitung konnte keine Rede sein. Entsprechend irrten dann auch dutzende Autos und auch Reisebusse herum und versuchten irgendwie, zu wenden und eine neue Route zu finden.

Das ist an sich schon ärgerlich genug, zumal es ja stellenweise spätsommerliches Wetter gab und die Anzahl der Ausflügler entsprechend hoch war. Aber so richtig der Hut hoch gegangen ist mir, als ich mich dann doch mal bis zur Baustelle vorgetastet hatte. Die Straße war nämlich fertig, hätte ohne Probleme mindestens einspurig, wahrscheinlich aber in beide Richtungen befahren werden können. Ging aber nicht, weil die Baubudenrülpse zwei Bagger quer gestellt hatten. Welche zumindest von Motorradfahrern fleißig umfahren wurden. Mit Autos ging das leider nicht.

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Gibt es eigentlich überhaupt irgend eine öffentliche Baustelle, auf welcher Hirn waltet? Gibt es so etwas wie eine gemeinsame Verantwortung für die Region, welche auch die Tatsache beinhaltet, die Auswirkungen von Baustellen auf den immens wichtigen Tourismus so gering wie möglich zu halten? Oder gibt es tatsächlich den Prototypen des Wurstbemmen fressenden und Fickhefte lesenden Baurüpels, der seinen Bagger vor einer fertigen Straße quer stellt, weil nun einmal “Sperrung” beschlossen wurde?

Wohlgemerkt: selbst wenn die “Abnahme” der Straße noch ausstand: mit etwas guten Willen hätte man hier eine Lösung finden können. Aber wozu guten Willen, wenn man einen Bagger hat.

Gelobt sei diese Mühle….

….hätte ich hier gern geschrieben und damit ein holpriges Wortspiel veranstaltet. Zu loben gibt es aber leider nichts. Denn der Wanderweg an der Gelobtbachmühle bei Schöna ist nun schon mehr als zehn Jahre versperrt. Warum? Man kann nur mutmaßen: der Weg führt über das Privatgelände der Mühle, und ihr Besitzer hat wohl keine Lust, der leidigen Wegesicherungspflicht zu genügen. Allerdings gibt es dutzende Beispiele, wo eben diese Pflicht von der jeweiligen Gemeinde übernommen wurde, und damit allen Beteiligten geholfen war. Warum es ausgerechnet hier nicht geht – keine Ahnung.

DSCN0545 Ein Zaun versperrt den Weg an der Mühle

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Rumms!

Ja, da ist es wiedermal passiert: ein fetter Felsbrocken ist im Kirnitzschtal abgegangen, er blockiert jetzt die Straße. Drei Kreuze: niemanden ist etwas passiert. Aber wenn man sich das Ding so ansieht: es hätte auch anders kommen können.

Ein Bericht mit einigen Bildern hier bei der Sächsischen Zeitung.

Was bleibt: der Sandstein als solcher ist ein ständig erodierendes Etwas. Und immer wieder wird es solche Felsstürze geben, und niemand kann sie vorhersagen. Es gehört zur Natur der Sächsischen Schweiz, dass es immer wieder, fast jedes Jahr, solche Ereignisse gibt. Und es gehört in den Bereich der Wahrscheinlichkeitsrechnung, dass so gut wie nie Personenschäden damit verbunden sind. Denn selbst der größte Brocken braucht nur Sekunden für seinen Absturz, und die Wahrscheinlichkeit, dass gerade in jenen Sekunden ein Mensch in der Absturzschneise steht, ist verdammt gering.

Für den Moment: die Straße durch das Kirnitzschtal ist gesperrt. Beliebte Ziele wie der Kleine und der Große Zschand, die Neumann-, Felsen- oder Buschmühle, Kleinstein und Arnstein oder der Lichtenhainer Wasserfall samt Kuhstall sind also nur über Umwege, also über Ottendorf oder Hinterhermsdorf zu erreichen. Misslich, vor allem für die Wirte der vielen Ausflugsgaststätten. Mal sehen, wie schnell die Straße beräumt ist. Rein technisch dauert das zwei Tage. Aber die Bürokratie ist eine eher behäbige solche. Ich würde mich also nicht wundern, wenn auch am Ende des Monats der Brocken noch die Straße blockiert.

Update 3.9.2014: Mittlerweile ist der Brocken tatsächlich innerhalb nur eines Tages zertrümmert und geräumt worden. In der Nacht zuvor hatten ihn Kletterer bestiegen und als Gipfel “Eintagsfliege” getauft. Die Straße allerdings soll noch zwei Wochen (!) gesperrt bleiben. Ich sehe da schon den einen oder anderen Wirt einer Ausflugsgaststätte in den Tisch beißen, denn jetzt ist schönes Spätsommerwetter gemeldet – wieder Sense mit dem Umsatz.