Vor über vier Jahren war ich zum letzten Mal auf dem Tannenberg (Jedlová) und auf der Burgruine Tollenstein (Tolštejn). An der Route und an den Beschilderungen hat sich seitdem nichts geändert, man kann also die Wegbeschreibung hier nachlesen. Und noch etwas hat sich nicht geändert: die dicke böhmische Suppe an allen Aussichten. Also war es auch diesmal wieder Sense mit tollen Blicken. Und das, obwohl ich mich diesmal jedweder despektierlicher Sprüche enthalten hatte.
Ein paar Kleinigkeiten am Rande gibt es dennoch zu berichten. Mir nach.
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Fremd gegangen: Die Weinberge bei Radebeul
Ja, da war ich woanders wandern. Obwohl es ja nicht weit entfernt ist. Die Weinberge bei Radebeul zumindest waren bisher für mich ein weißer Fleck. Ich habe die Tour nicht bereut, ganz im Gegenteil. Neben diverser schöner Aussichten gibt es vor allem einiges an Historie zu bestaunen. Ein paar Hausnummern: zwei Sternwarten, ein Wassersturm, die Friedensburg, das Spitzhaus, Schloss Wackerbarth, eine elend lange Treppe und ein Bismarckturm. Dazu einige Besenwirtschaften, die noch geöffnet waren, DDR-Kunst am Bau, eine überdimensionale Reblaus und das frühere Bilz-Sanatorium. Zum Schluss noch eine buddhistische Grabanlage. Also Grund genug für einen Ausflug.
Auf stillen Pfaden zwischen Brandgebiet und Rathen
Die Gegend zwischen dem Brandmassiv und Rathen ist durchzogen von vielen kleinen, stillen und geheimnisvollen Pfaden. Von denen wollen wir hier den einen oder anderen erkunden. Außerdem gibt es als sattsam bekannte Höhepunkte den Hockstein mit der Wolfssschlucht und die Brandaussicht. An letzterer hat sich sehr Erfreuliches getan. Auf den stillen Pfaden erwartet und dann wirklich urige Landschaft, ein spektakulärer Felskessel, sattes Grün und viel Ruhe.
Allerdings: bei unserer Tour erwartete uns sogar an den touristischen Höhepunkten viel Ruhe. Auf dem Hockstein ganz allein? Die Brandstraße fast leer? Das habe ich noch nie erlebt. Vielleicht lag es ja an den Temperaturen um die 30 Grad. Mit reichlich Flüssigem im Rucksack – Bier wäre hier aber kontraproduktiv – war es dennoch gut zu meistern.
Eingedenkt des 9-Euro-Tickets ist dies eine Streckenwanderung mit dem ÖPNV.
Dennoch zwei Anmerkungen zu Beginn.
Erstens: an drei Stellen bewegen wir uns hier durch die Kernzone des Nationalparks auf Pfaden, die nach offizieller Lesart als gesperrt gelten. Es lauert ein Bußgeld. Für alle, die das nicht riskieren wollen oder ganz allgemein nur nach dem Studium diverser Verordnungen in den Wald gehen, hab ich Alternativen beschrieben.
Zweitens: alle Pfade, ob erlaubt oder nicht, sind nicht turnschuhtauglich. Überhaupt nicht. Man muss auch bereit sein, den einen oder anderen Totholzverbruch zu überklettern oder zu unterkriechen. Weshalb ich auch lange Hosen empfehle. Die ersparen nicht nur hässliche Abschürfungen an den Waden, sondern schützen auch vor dem hinterlistigen Zeckerich.
Nun aber genug geunkt und los.
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Eulenhöhle–auf literarischen Spuren
Wussten Sie schon….
dass es in der Böhmischen Schweiz das reale Vorbild für einen tschechischen Kinderbuchklassiker zu entdecken gibt?
„Eulenhöhle“ (“Soví jeskyně”) ist ein Abenteuerroman des tschechischen Schriftstellers Miloš Zapletal. (Der ist mittlerweile 92 und erfreut sich guter Gesundheit.) Der Roman wurde erstmals 1989 veröffentlicht und von Marek Čermák illustriert. Das Werk ist zu einem Klassiker für junge und erwachsene Leser geworden, die sich für den Aufenthalt in der Natur, Abenteuer und Pfadfinder interessieren. Attraktiv ist dieses Abenteuerbuch auch dadurch geworden, dass es in der realen Umgebung Nordböhmens spielt und es daher möglich ist, die Orte des Buches zu besuchen oder die im Buch beschriebene Reise physisch zu unternehmen, was einige Leser immer noch tun.
Schramm- und Affensteine: einmal quer rüber
Dies ist fast schon eine Standardrunde in der abwechslungsreichsten Ecke des Elbsandsteins. Wir sehen einige wirklich tolle Aussichten, benutzen eine recht einfache Stiege, erspähen merkwürdige Bretter im Walde und zahlreiche andere kleine und große Höhepunkte. Dabei bleiben wir fast die ganze Zeit auf gut markierten Wanderwegen. Aber den einen oder anderen kleinen Abstecher gönnen wir uns trotzdem. Damit es nicht langweilig wird. Also, auf geht es.
Die Bastei mit fünf Abstechern
Diese Runde ist dadurch entstanden, dass ich mal schauen wollte, wie weit die Arbeiten an der Basteiaussicht gediehen sind. Obendrein hatte ich gehört, dass die kultige Gastwirtschaft am Steinernen Tisch wieder geöffnet hat. Grund genug, sich mal Richtung Bastei zu begeben. Nun könnte man da einfach ranfahren, sich kurz ins Gewimmel stürzen und sich dann wieder schleichen. Was aber irgendwie sehr unbefriedigend wäre. Also hab ich eine Runde gebastelt, die einige interessante Abstecher und Umwege enthält. Inwieweit man die nachwandert, ist natürlich jedem selbst überlassen. Im Einzelnen besuchen wir: eine Miniortschaft über Treppen, einen Felsturm mit Bruchkante, ein Relief im Sandstein, eine ikonische Aussicht und einen wenig begangen Weg entlang alter Steinbrüche. Und während der Insider jetzt schon genau weiß, wo wir waren, folgt für alle anderen eine Beschreibung im Detail. Mir nach.
Über den Rosenkamm
Gar kein Zweifel, diese Tour gehört zu meinen Lieblingsrunden im Böhmischen. Weshalb ich sie auch schon einige Male beschrieben habe. Dennoch lohnt es sich immer wieder. Ich habe diesmal bewusst einen Tourverlauf gewählt, der keine Wege in der “Grauzone” beinhaltet, sondern ganz konform zum Landschaftsschutzgebiet ist. Was auch zur Folge hat, dass die Tour so wohl mit den wenigsten Anstrengungen verbunden sein dürfte. Ein paar Kilometer werden es trotzdem, welche vor allem durch herrliche Aussichten, ein paar historische Betrachtungen und relativ wenige Mitwanderer gekennzeichnet sind. Der geneigte Wandermann / –frau / –diverses möge mir also folgen.
Rund um Bad Schandau
Das wird eine recht entspannte Tour mit vielen kleineren Höhepunkten rund um Bad Schandau. Wir sehen unter anderem eine Ruine, die schon immer eine war, eine weiten Panoramablick, kleinere Aussichten, einen sehr alten Weg, Passagen mit Ketten, einen eher merkwürdigen Skywalk, hölzerne Villen und einen Reformator. Und wir begegnen leider auch so einigem Unbill, der samt und sonders mit einer Stadt zu tun hat. Aber, und das ist positiv: hier ist wenig los, selbst an Großkampftagen. Also, bitte unauffällig folgen.