Das Fest des Friedens steht ins Haus. Aber dieses Fest ist ja auch immer ein Fest des Fressens. Was halb so wild ist, denn wir haben ja später genug Zeit, uns das Ganze wieder abzuwandern. Dennoch sollte der Freund des Nationalparks nicht so einfach darauf los mampfen, sondern sich bei der Auswahl seiner festlichen Speisen ein wenig am Nationalparkgedanken orientieren. Weshalb hier eine dreigängige Menuempfehlung folgt, der man getrost folgen darf:
Weihnachtsmenu a la Nationalpark
in drei Gängen
Vorspeise: Salat vom Stengelumfassenden Knotenfuß mit Streifen vom Wanderfalken
Benötigt werden:
- Eine Sense
- Eine Schrotflinte
- Mehrere Stengelumfassende Knotenfüße
- Ein Wanderfalke
- Gurke, Tomate, Eisbergsalat
- Hirtenkäse
- Dressing nach Wahl
- Eine Pinzette
Zubereitung:
- In den Wald gehen (Weberschlüchte, Alter Flößersteig)
- Knotenfüße ausrupfen
- Bei größeren Festgesellschaften: Sense nehmen
- Im Wald bleiben (Partschenhörner, Pfaffenstein)
- Einen Wanderfalken mit der Schrotflinte herunterholen
- Wieder zu Hause: Knotenfüße nur wenig zerkleinern
- Gurke und Tomate klein schneiden und samt Hirtenkäse und Eisbergsalat untermischen
- Mit Dressing verfeinern
- Wanderfalke rupfen, ausnehmen und im Ofen braten
- Dünne Tranchen vom Vogel abschneiden und den Salat damit dekorieren
- Mit der Pinzette den Knotenfuß aus dem Salat entfernen und wegschmeißen, das Zeug will ja niemand wirklich fressen.
Hauptgericht: Auerhahn in delikater Soße
Benötigt werden:
- Die bewährte Sense
- Ein Auerhahn
- Bier, Wodka, Whiskey, Gin, Weiß- und Rotwein
- Pfeffer und Salz
Zubereitung:
- In den Wald gehen, wo es Auerhähne gibt (also in den nächsten 150 Jahren nicht im Nationalpark und schon gar nicht auf dem Grenzweg)
- Bevorzugt zwischen März und Juni gehen, dann balzt der dumme Vogel und ist richtig aggressiv
- Wenn also der aggressive Hahn auf einen zu gerannt kommt, kriegt er eins mit der Sense und hat ausgetrillert – Achtung: sollten Sie ihr Glück dennoch am Grenzweg versucht haben, dann könnte es sich bei dem kollernden und trillernden Wesen auch um einen Ranger handeln. In diesem Fall die Sense besser stecken lassen und das Weite suchen.
- Zu Hause den Vogel rupfen, ausnehmen und bis Weihnachten einfrieren
- Den wieder aufgetauten Phantomgeier mit Pfeffer und Salz würzen und in einen tiefen Bräter legen
- Zwei Flaschen Bier, je eine halbe Flasche Rot- und Weißwein sowie Wodka, Whiskey und Gin nach Geschmack hinzugeben
- Im Ofen bei mittlerer Hitze rund eine Stunde braten, dabei immer wieder diverse geistige Flüssigkeiten nachfüllen
- Den dämlichen Auerhahn in die Biotonne schmeißen und sich mit der Soße einen schönen Abend machen.
Dessert: Gelee von der Krähenbeere
Benötigt werden:
- Reichlich Krähenbeeren
- Gelierzucker
Zubereitung:
- In den Wald gehen
- Alles abgrasen, was an Krähenbeeren zu finden ist
- Als Zeichen für andere Beerensammler („hier ist nichts mehr zu holen“) bitte auch rundum alles schön niederlatschen
- Beeren mit Wasser köcheln lassen, bis eine Art Pampe entsteht
- Durch ein Tuch den Fruchtsaft abgießen
- Fruchtsaft und Gelierzucker weiter köcheln lassen
- Unter ständigem Rühren den ganzen Mist in den Ausguss gießen und sich weiter an der Soße vom Hauptgang erfreuen
Und was meint Waldbär Willi zu dem leckeren Mal?
Guten Appetit, frohes Fest, und überfresst euch nicht.
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