Immer wieder gibt es Felsstürze im Elbsandstein. Das ist normal und liegt einfach an dessen poröser Konsistenz. Das man sich davor aber schützen kann, wenngleich nicht im Wald, wohl aber in bewohntem Gebiet, haben nunmehr unsere tschechischen Nachbarn bewiesen: oberhalb von Herrnskretzschen (Hřensko) wurde auf einer Länge von fast 2,5 Kilometern ein beeindruckender Schutzzaun gebaut. Die Zahlen lesen sich schon fantastisch: Brocken bis 20 Tonnen Gewicht kann der Zaun abhalten. Und hat umgerechnet rund 4,5 Millionen Euro gekostet. Über ein Förderprogramm finanziert von der böhmischen Nationalparkverwaltung.
Bild aus der Bauphase: der Schutzzaun.
Noch sieht er nicht wirklich schön aus in seiner Wuchtigkeit, sollte aber in zwei bis drei Jahren gut von der Vegetation überwuchert sein. Erstaunlich finde ich, dass sich hier eine Nationalparkverwaltung mit erheblichem finanziellen Einsatz für die Belange der Anwohner und der vielen Touristen einsetzt. Auf unserer Seite der Grenze setzt sich die hiesige Nationalparkverwaltung meist nur für ihre eigenen Belange ein.
Nach dem Bau des Zaunes ist allerdings der Aufstieg zur Aussicht an der alten Herrenhausstiege von unten nicht mehr möglich, sie ist versperrt. Aber mal ehrlich: dieser Aufstieg war ohnehin eine üble Schinderei und obendrein auch schon vorher durch die Buden der vietnamesischen Crystal –äh falsch: gefälschte Markenklamotten – äh, schon wieder falsch: Gartenzwerghändler blockiert.
Weiter komplett begehbar scheint dagegen die Johannespromenade oberhalb von Herrnskretzschen zu sein. Inwieweit der Heusteig als Abstieg von eben dieser Promenade durch den Bau betroffen ist, entzieht sich derzeit noch meiner Kenntnis. Ich werde das bei passendem Wetter mal prüfen.